1.7.1806-31.12.1808 Tirol und Auslandsbriefe

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Grenzfrankobrief aus Fulpmes im Stubaital vom 26. Januar 1807, der in das 6 km entfernte Schönberg im Stubaital gebracht und dort bei der kgl. bayer. Postexpedition Schönberg aufgegeben wurde. Der Absender bezahlte das Grenzfranko bis Waidring von 19 Kreuzer rh. und der Empfänger in Steyr (Österreich) das Grenzporto bis Linz von 24 Kreuzer C.M. Der Brief lief von Schönberg über Innsbruck, Waidring und Linz bis Steyr. Von Schönberg ist erst ab 1811 ein Poststempel bekannt.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Dieter,

    üblicherweise geht’s in diesen Briefen um Sicheln und Sensen, darum, dass sie eigentlich zu teuer sind, man trotzdem welche (viele!) haben möchte und dass Zahlungen oder Gutschriften angekündigt werden. :)

    Hermann möge mich korrigieren, aber aus dieser Korrespondenz gibt es Tausende von Briefen, die sich immer um [siehe oben] drehen. So einige postgeschichtlich interessante sind schon in der Masse drin, unter anderem Vermittlungsbriefe (Forwarder) etc.

    Vermutlich wäre sie auch eine Fundgrube für Wirtschaftshistoriker, aber sie ist inzwischen in alle Winde zerstreut. Allzu viele Briefarchive dieser Größenordnung haben es aus der napoleonischen Zeit nicht in die Zeit des Vormarkenzeit-Briefesammelns geschafft.

    Die Größenordnung von Voiths Lieferungen lässt mich vermuten, dass er im Verlagssystem produzieren ließ, d.h. er lieferte das Rohmaterial und viele einzelne Schmiede in der Umgebung von Steyr arbeiteten für ihn. Es scheint, dass er im gesamten süddeutschen Raum ein wichtiger Lieferant war.

    (An sich gibt es aber überhaupt nur einen Grund, diese Briefe zu sammeln: Der Firmengründer war Bayer.)

    Liebe Grüße

    Dietmar

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    vielen Dank für die Informationen. Meiner Meinung nach liegst du mit deiner Vermutung eines Verlags-Geschäftes richtig, denn 1700 Stück in 4 Größen sind eine stolze Zahl. Einen Wert des Geschäftes konnte ich bei einem Leseversuch nicht entdecken.

    Den Link finde ich sehr interessant. Als 'Preuße' hatte ich von all dem keine Ahnung

    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    angeblich soll es ca. 70.000 Briefe an Voith geben, bzw. gegeben haben. Aber diese Info ist 30 Jahre alt und ob sie richtig ist, weiß ich nicht, aber es gibt sicher schon eine nette 4stellige Zahl von Bayern an ihn, von daher könnte das gut hinkommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Dieter,

    da kenne ich keine, aber es dürfte sich um eine vergleichbare Menge handeln. Huth in London war wohl die größte, die gerettet werden konnte (angeblich 150k Briefe).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Bei Menz sind es etwa 50.000 die noch in zwei Archiven liegen. Die Anzahl auf dem Markt ist vergleichsweise gering und wurde von einigen wenigen Sammlern gehortet, die allerdings bereits gestorben sind. Vor einigen Jahren wurden bei Deider eine dieser Sammlungen versteigert.

  • Lieber Achim,

    danke für deine Infos - dann sind die von mir gehörten/genannten 70.000 ja nah am Ziel.

    50k Briefe - da würde ich Jahre in Bozen sitzen und wühlen und forschen. Irgendwann würden sie mich in einer hinten zuknöpfbaren Jacke in eine Anstalt für sehr Nervöse einliefern ... fürchte ich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Achim,

    das wäre mir lieber - auch wenn ich die entsprechenden Anstalten weder hier, noch in Bozen kenne. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    das ist richtrig, aber es hat sich super gelohnt, sonst hätte ich keine Möglichkeit gehabt, den Artikel zur Innsbrucker Postzensur im Jahr 1800 zu schreiben. Und für das anstehende Tirolbuch ist diese Datenbank ein unerschöpflicher Fundus geworden.

    Beste Grüße Achim

  • Hallo Achim,

    Vielen Dank! Respekt vor dieser Mammut-Aufgabe die du hinter dir hast. Da ich selber sehr viel scanne, weiß ich was es bedeutet so viele Belege zu scannen und am Rechner einzuordnen.

    beste Grüße

    Dieter