Österreich - Frankreich

  • Lieber Franz,

    5 Decimes war der franz. Verrechnungsstempel, da man sich die Briefe nach Gewicht intern verkaufte, also nur eine "Rechnungsgröße".

    Den genauen Ort kann ich leider auch nicht lesen..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die meiste Briefe von Österreich nach Frankreich in meine Sammlung tragen das Taxziffer 7 und das Stempell Österreich par Fornbach. Diese beide stammen aus 1834 und 1835. (5 ist oft bei Briefe aus Baden) Ist das Taxziffer geändert nach einstellung Postvertrage zwischen Österreich und die Deutsche Staaten?

    Gruss,

    Edwin

  • Hallo Edwin,

    diese franz. Verrechnungsziffern weisen auf die Entfernung vom Aufgabeort zur franz. Grenze - je weiter weg ein Brief aufgegeben wurde, je höher war die nominelle Vergütung.

    Aber bei Bayern gab es 1841 eine Änderung, die wir bis heute nirgendwo in der Primärliteratur finden konnten - vlt. war es bei Österreich-Frankreich auch so?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Bei Österreich gab es ein Standard Verrechnung unabhängig von den Abstand. Diese war in 1818 eingestellt und war 7 für Briefe aus Österreich angedeuted mit LA (Lettre Autrichienne), und 11 für Transit Briefe mit andeutung AT (Austriche Transit)

    Literatur: Hansuli Sieber, Heft 105/Beilage zum Rundbrief 410 / Mai 1991.

  • Liebe Freunde,

    mich erstaunt, daß die Briefe aus Prag über Forbach geroutet wurden. Beim Brief nach Reims kann ich das noch nachvollziehen, aber daß der Brief nach Straßburg auch über Forbach lief ist erstaunlich. Der Brief war in Frankreich im 2. Gewicht, so daß in Straßburg 5 Dec. mehr zu zahlen waren als im weiter entfernten Reims.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Edwin,

    wie erklärt Hansuli Sieber dann die 5 auf dem Brief vom Franz?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Edwin,

    wie erklärt Hansuli Sieber dann die 5 auf dem Brief vom Franz?

    Ich habe den Losung: nach 1842 gab es das Postvertrag zwischen Oesterreich, Baden und Bayern. Daher ist zum Franz-Badische Grenze bezahlt weil bei die altere Briefe nur bis den Oesterreichische Grenze bezahlt ist. Den Franzoesische Post behandelt diese jetzt als ein Brief aus Baden. Daher 5 statt 7.

  • Das Grenzuberschreitende Postverkehr zwischen Frankreich und Baden werd seit lange in Packete verechnet nach gewicht. Frankreich bezahlte 18 decimen pro 30 gr fur Briefe mit LA andeutung (36 decimen fur AT). Frankreich setze das auslandische Port fur den einfachen Brief (6 g) auf 7 decimen. Es gab fur Frankreich ein Profit van mindestens 17 decimen pro 30 gramm fur diese Auslandsbriefe.

    Als ich Artikel 3 lese, dann gab es in diese Packete nicht langer ein Trennung nach Ursprung, sonst werden Briefe aus Bayern/Baden/Osterreich in den selber Postsack angeboten.

    Artikel 3. Transitrecht.

    Jede Verwaltung ist berechtigt, die Sendungen des Wechselverkehrs über das Gebiet einer anderen Verwaltung in geschlossenen Brief- und Fahrpostpacketen oder Brief- und Fahrpostbeuteln, bei geringerem Umfange des Verkehrs auch stückweise, zu versenden. Dasselbe Recht wird für die Sendungen des Durchgangsverkehrs gegenseitig insoweit eingeräumt, als dieselben, nachdem sie vom Auslande eingegangen, oder bevor sie an dasselbe auszuliefern sind, noch über zwischenliegende Gebiete der Vertragstheilnehmer Beförderung zu erhalten haben.

    Und jetzt muss ich ein Brief aus Prag nach Frankreich suchen von nach 1843 ;)

  • ... ich schaue mal, ob ich einen habe und wenn ja, zeige ich ihn. :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    der Brief von Franz fällt unter den selben Postvertrag wie die Briefe von Edwin, nämlich den PV Österreich-Frankreich von 1831. Ein neuer Postvertrag wurde erst im November 1843 geschlossen. Demzufolge hätte er in Forbach ebenfalls mit 7 gekennzeichnet werden müssen. Dies war der ausländische Portoanteil, mit der Frankreich bei Briefen aus Österreich den Empfänger belastete. Beim Brief von Franz: 5 Decimes Auslandsanteil + 4 Decimes 80-150 km, Tarif 1828.

    Vermutlich hat der Postler in Forbach versehentlich den falschen Stempel abgeschlagen. Bei Briefen aus Bayern wurde die 5 bei C.B.R. 2-Briefen verwendet.

    Grüße von liball

  • Hallo liball,

    kannst du mir erklären, warum Briefe nach Straßburg über Forbach liefen? Das war doch ein riesiger Umweg. War im Vertrag vereinbart, daß diese Post nur über Forbach lief?

    viele Grüße

    Dieter