Hallo,
immer wieder ein interessantes Kapitel der schleswig-holsteinischen Postgeschichte ist die Beziehung zu den Staaten des Deutsch-Österreichischen Postvereins und die unterschiedlichen vertraglichen Regelungen für den Briefverkehr aus und in die Elbherzogtümer.
Die unterschiedlichen Verträge und die Vorstellung entsprechender Briefe sollen hier das Thema werden.
Anfangen möchte ich mit dem Postvereinsvertrag:
Nach der Erhebung gegen Dänemark und der Bildung einer landeseigenen Regierung trat Schleswig-Holstein zu Beginn des Juli 1850 dem Postverein bei. Da jedoch zu dieser Zeit Schleswig unter preußisch-dänischer bzw. ab 13.Juli wieder unter alleiniger dänischer Verwaltung stand, beschränkte sich der Einflußbereich der schleswig-holsteinischen Regierung nur auf Holstein, so dass auch nur Holstein tatsächlich Mitglied des Postvereins wurde.
Zu dieser Zeit galt also der Postvereinstarif für Briefe aus/nach Holstein (als Mitglied des Postvereins).
Bei dem vorliegenden Brief (vom 29.3.1851) aus Kiel nach Bautzen in Sachsen hatte der Empfänger 4 Silbergroschen - bzw. umgerechnet 4 (sächsische) Neugroschen - für einen einfachen Portobrief über 20 Meilen Entfernung zu bezahlen.
Viele Grüße
nordlicht