Abstempelungen von 1 Kreuzer-Frankaturen während der Mühlradzeit

  • N'Abend,

    Ralph schrub im Trööt #76

    Zitat

    Alternativ wäre auch eine Übergabe an die Augsburger Bahnhofpost denkbar und auch dort hätte man dann Abgabe gestempelt.

    Einen derartigen Ortsbrief - zwar nicht von Augsburg sondern von Bamberg - kann ich hier zeigen.

    8-I auf Ortsbrief innerhalb von Bamberg, entwertet mit "OPA-Stempel" vom Stadtpostamt Schillerplatz 4 vom 22. Aug 1864 - 2-3 Uhr. Auf der Rückseite Abgabestempel des Bahnpostamts Bamberg vom 2(2?).8. um 4 Uhr.

    Gruß Klaus

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    Einmal editiert, zuletzt von oisch (1. Januar 2023 um 22:51)

  • Hallo Klaus,

    Deinen Brief finde ich sehr interessant, weil nicht nur die Marke mit dem Zweikreiser entwertet ist, sonder dieser auch noch als Nebenstempel auftritt. Ich glaube, das ist bei den Entwertungen mit Ortsstempel auf Ortsbriefen nicht die Regel.

    Der rückseitige Bahnpoststempel weist wie bei Augsburg (und Würzburg?) darauf hin, dass die Postboten in den Bahnpostämtern (Hauptbriefpostexpeditionen) waren und in den Filialpostämtern (obwohl diese den Zweikreisstempel führten) keine Post ausgetragen wurde.

    Wie Du in Deinem Beitrag im Thread "Zweikreiser von Augsburg" schon ausgeführt hast, gab es ja seit 1857 bereits die Trennung in Filial- und Bahnhofspostamt (Hauppostexpediion).

    Beste Grüße

    Will

  • Der rückseitige Bahnpoststempel weist wie bei Augsburg (und Würzburg?) darauf hin, dass die Postboten in den Bahnpostämtern (Hauptbriefpostexpeditionen) waren und in den Filialpostämtern (obwohl diese den Zweikreisstempel führten) keine Post ausgetragen wurde.

    Lieber Will,

    streiche "Bahnpostämter" und setze "Bahnhofsämter".

    P.S. Bitte, bitte nicht OPA-Stempel schreiben, sondern Zweikreisstempel, danke!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Moin,

    Zitat

    Der rückseitige Bahnpoststempel weist wie bei Augsburg (und Würzburg?) darauf hin, dass die Postboten in den Bahnpostämtern (Hauptbriefpostexpeditionen) waren und in den Filialpostämtern (obwohl diese den Zweikreisstempel führten) keine Post ausgetragen wurde.


    Ich bezweifle, dass dies pauschal zutrifft.

    Hier ein Ortsbrief an den Baron Franz von Pöllnitz Bamberg / Domberg, frankiert mit einer 3-I-a und entwertet mit dem Zweikreisstempel des Stadtpostamts vom 12. Oct. 1861 9-10 Uhr. Auf der Rückseite Abgangsstempel des Stadtpostamts von 11 Uhr. In diesem Fall wäre es wenig ökonomisch gewesen den Brief auf dem Umweg über das Bahnpostamt zuzustellen, die direkete Entfernung Stadtpost - Domberg war wesentlich kürzer.

    Gruß Klaus

    PS: Sieht so aus, als wäre die Angabe "Domberg" mit anderer Schrift hinzugefügt worden

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  • Lieber Klaus,

    Domberg hat derselbe geschrieben, der auch die Adresse schrieb.

    Auf allgemeinen Wunsch eines Einzelnen mal die Ausnahme von Bamberg, hier vom 24.12.1864 mit Aufgabestempel und Mühlradstempel, aber keinem Abgabestempel.

    Ausweislich seines Inhaltes ist er in meiner Reco-Sammlung, denn wir lesen in ihm folgendes:

    "Anliegend folgen in der bewußten Sache zum Beweise meiner Thätigkeit die beiden Postscheine "

  • Lieber Ralph,

    danke für den Hinweis.

    War ein Schreibfehler, zwei Zeilen später habe ich den Ausdruck „Bahnhofspostamt“ benutzt, der wohl auch Deinem „Bahnhofsamt“ entspricht.

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    ja, das war dasselbe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Klaus,

    Du hast recht. Da war ich (wieder mal😁) zu voreilig!

    Ich hoffe, wir bekommen noch viele Briefvorderseiten und Rückseiten. Dann kann man sich ans Auswerten machen.

    Könnte die Uhrzeit in dem HKS auch eine römische II sein?

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Sammlerfreunde,

    letztendlich hilft hier nur die Feststellung der Zustellbezirke und von wo aus zugestellt wurde. Denn von wo aus zugestellt wurde, muss auch der Abgangstempel sein.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Will,

    jetzt hast Du wahrscheinlich recht.

    Dieser HK-Stempel von Bamberg (Winkler Typ 13) wird auf der Homepage des Bamberger Briefmarkenvereins mit Uhrzeitangabe in römischen Ziffern beschrieben.

    @Ralph

    11. Gebot: Man soll nicht in fremden Sammelgebieten wildern

    Aber da ich auch einen Ortsbrief Bamberg mit Mühlrad- und Aufgabe- sowie ebenfalls mit ohne Abgabestempel vorweisen kann, will ich in meiner bekannten Großzügigkeit darüber hinwegsehen.

    Gruß Klaus

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  • ... der ist ja auch nicht übel ... :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    um wieder auf Ausgsburg zu kommen. Ich habe nachgesehen, was sich bei mir so findet.

    Das Ergebnis zeigt mir, wie schwer es sein dürfte hier eine einheitliche Linie festzustellen.

    Marke jeweils mit Mühlradstempelentwertung 1854 und 1860 mit rückseits BAHNH. AUGSBURG.

    Dazu noch 1854 und 1857 auch mit Mühlradstempel und jeweils leerer Rückseite.

    Darunter 2x der Empfänger Fa. Mittler. einmal ohne und einmal mit BAHNH. AUGSBURG. Selbst bei gleichem Empfänger also unterschiedliche Vorgehensweise.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    danke für das Einstellen Deiner Belege. Das ist schon mal ein sehr guter Anfang.

    Ob wir etwas und wieviel wir lernen können, sehen wir erst, wenn wir eine repräsentative Anzahl von Ortsbriefen zur Auswertung zur Verfügung haben.

    Sehr interessant und wertvoll finde ich Deinen Hinweis, die Adressaten mit zu berücksichtigen (Dein Beispiel der Fa. Mittler).

    Und wir beschränken uns hier nicht auf Augsburg und Bamberg 😁.

    Beste Grüße

    Will

  • Also das gleiche Bild wie in Bamberg mal mit mal ohne Abgangsstempel, ohne dass sich ein Gang erkennen lässt. Da lob ich mir Neustadt Haardt mit seinem einen Postamt in der fraglichen Zeit. Da wurde mit der teuren Stempelfarbe sparsam umgegangen und meinen Belegen zufolge kein Abgangsstempel angebracht.

    Im Einzelnen:

    4 x 3-Ia: jeweils MR-Entwertung + nebengesetzter Ortsstempel; 1856 - 1862

    3 x 8-I: 1 x MR-Entwertung + nebengesetzter Ortsstempel; 1864 2 x Ortsstempelentwertung; 1867

    3 x 14-a: 1 x MR-Entwertung + nebengesetzter Ortsstempel; 1867 2 x Ortsstempelentwertung; 1869/70

    Gruß Klaus

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    Einmal editiert, zuletzt von oisch (2. Januar 2023 um 16:46)

  • Hallo Will,

    für Bamberg ergibt sich bei meinen Belegen ein identisches Bild. Alles kreuz und quer.

    Da wäre noch München, allerdings gilt dort wegen Vorstadt Au und der Abstempelung durch Briefträgerstempel sicher keine einheitliche Linie.

    In Würzburg gab es am Bahnhof erst sehr spät einen eigenen Stempel, da fehlen mir aber auch die Belege aus dieser Zeit.

    Gruß

    bayernjäger

  • Liebe Sammlerfreunde,

    zu Bamberg hatte ich auch mal einen Ortsbrief eingestellt: Brief aus Neustadt an der Haardt (Pfalz) vom 24. Juli 1859, nach Bamberg gebracht und dort bei der Postexpedition am Bahnhof am 2. August aufgegeben nach Bamberg Domberg mit Vermerk "frei durch Corporal Schwarz". Ankunftsstempel der Postexpedition in der Stadt ebenfalls vom 2. August. Dort "Schwarz" durchgestrichen und in "Rudi Reindl" geändert.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,

    das ist ja ein interessanter Brief!

    Zum einen zeigt er den „umgekehrten“ Weg, vom Bahnhofspostamt zum Stadtpostamt.

    Zum andern ist er nicht frankiert. War der Baron portobefreit?

    Hatte der Baron etwas mit dem Militär zu tun?

    Könnte der Zusatz „durch Corporal Schwarz“ bedeuten, dass der Brief am Postamt abgeholt wird? Etwa daher nicht frankiert?

    Tatsächlich ist er offenbar durch den „Cadet Reindl“ ( nicht wie Du liest „Rudi“) abgeholt worden. „Corporal“ und „Cadet“ beides militärische Ränge.

    Hast Du mehr Informationen zu dem Baron?

    Insgesamt schon recht eigenartig. Oder hab ich da einfach etwas übersehen?

    Beste Grüße

    Will