• Theatereintrittskarten-Bestaetigung, welche auf der Rueckseite als Rueckantwort noch den 1/2 Gr Taxstempel aufweist. Wohl in dieser Form sehr selten.

    Lieber Andreas,

    das "Wohl" bei "selten" kannst Du getrost streichen!

    Die Karte illustriert sehr schön die seinerzeitigen Bestimmungen über die Anforderungen an die Tarifermäßigung für "Drucksachen":

    Individuelle Informationen, die über Adreßangaben und Unterschriften hinausgingen, waren unzulässig. Deswegen war weder die Hin- noch die Rücksendung als Drucksache tarifermäßigt.

    Die spannende Frage ist aber, warum die Hinsendung nicht als Partiebrief aufgegeben worden war. Angesichts des Inhaltes ist von einer entsprechenden Versandmenge auszugehen. Mangelnde Kenntnis der Tarifermäßigungen ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist m.E., daß zum Versandtermin die Ermäßigung von Partiebriefen bereits abgeschafft worden war.

    Wenn sich Letzteres bestätigen ließe, hätte die Karte als postgeschichtliches Dokument eine noch größere Bedeutung als ohnehin schon!

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Aber eines wuerde mich in Deinem Kommentar interessieren: Ortsbriefe in Dresden kosteten doch immer 1/2 Gr, oder liege ich da falsch? Die Bemerkung "per Couvert" hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen, sehr interessant allerdings. Aehnlich wie "Brief mit Briefen", welche es in AD gab aber zur BS Zeit nicht mehr vorkommen, nur dass dieser bereits herausgenommen wurde und weiterversandt. ... daher der Taxstempel anstatt Briefmarke?

    Lieber Andreas,

    Deine Fragestellung ist mir jetzt erst aufgefallen, sorry:

    Ortsbriefe kosteten in Dresden ab Juli 1852 generell 1/2 Ngr. unabhängig davon, ob franco oder porto versandt.

    Auf Portobriefen wurde in großen Rötelziffern "1/2" angeschrieben, später ersetzt durch die Portostempel.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Hallo Juergen, vielen Dank fuer die Antwort.

    Wegen der Hinsendung: ich glaube fast nicht dass man in Mengen gleichzeitig versandt hat. U.u. war es sogar ein Sonderdienst des Theaters solche Bestaetigungen auszusenden. Sie waren hoch-individuell beschrieben um die einzelnen Plaetze zu verteilen. Von daher tendiere ich eher zu normalem Ortstarif und nicht Partiebrief-verdaechtig. Und da es sich um einen "Dienst" handelte, war nun der Taxstempel angebracht bei der Ruecksendung, macht total Sinn.

    LG Andreas

  • Wegen der Hinsendung: ich glaube fast nicht dass man in Mengen gleichzeitig versandt hat. U.u. war es sogar ein Sonderdienst des Theaters solche Bestaetigungen auszusenden. Sie waren hoch-individuell beschrieben um die einzelnen Plaetze zu verteilen. Von daher tendiere ich eher zu normalem Ortstarif und nicht Partiebrief-verdaechtig. Und da es sich um einen "Dienst" handelte, war nun der Taxstempel angebracht bei der Ruecksendung, macht total Sinn.

    Lieber Andreas,

    allein die Tatsache, daß solche Karten gedruckt wurden, belegt doch, daß sie in größeren Mengen zum Einsatz kamen. Da die Empfänger vorwiegend in Dresden gewohnt haben dürften und nichts dagegen sprach, die Karten gesammelt gleichzeitig aufzugeben, lagen alle Voraussetzungen für einen Partiebrief vor - es sei denn, diese Versandart wäre zum Versandzeitpunkt bereits abgeschafft gewesen.

    Deine Anmerkung zur Verbindung eines "Dienstes" mit dem Portostempel verstehe ich nicht. Die Rücksendung hätte ebensogut mit Marke frankiert zurückgesandt werden können wie unfrei.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    Lt. Michel wurde der Mengenrabatt zum 1.1.1875 abgeschafft, ausser in Berlin.

    Warum sollte die wunderschöne Karte von AndreasCairo als Partiesache aufgegeben worden sein? Ist es nicht die Bestellung einer einzelnen Person? Oder verstehe ich etwas falsch? Ich könnte mir ev. vorstellen , dass das Theater bestellungen sammelte ,und bei genügender Anzahl die Antworten als Partiesachen zurück sandte. Erscheint mir jedoch auch unwahrscheinlich, da man die Eingänge ja zügig beantworten wollte.(Karte ging ja auch fix zurück) . Oder bin ich da auf dem Holzweg....hm...

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Lieber Andreas,

    allein die Tatsache, daß solche Karten gedruckt wurden, belegt doch, daß sie in größeren Mengen zum Einsatz kamen. Da die Empfänger vorwiegend in Dresden gewohnt haben dürften und nichts dagegen sprach, die Karten gesammelt gleichzeitig aufzugeben, lagen alle Voraussetzungen für einen Partiebrief vor - es sei denn, diese Versandart wäre zum Versandzeitpunkt bereits abgeschafft gewesen.

    Deine Anmerkung zur Verbindung eines "Dienstes" mit dem Portostempel verstehe ich nicht. Die Rücksendung hätte ebensogut mit Marke frankiert zurückgesandt werden können wie unfrei.

    Liebe Grüße

    Jürgen

    Hallo Jürgen,

    Dann müssten sich die Besteller doch zusammengetan haben um den Mengenrabatt in Anspruch zu nehmen.

    Bin ganz bei dir dass genügend Karten vom Theater hergestellt wurden, sozusagen als Service für die Besucher. Ich gehe davon aus, dass man diese anfordern konnte, oder beim letzten Theaterbesuch mitgenommen hat.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo Jürgen,

    Lt. Michel wurde der Mengenrabatt zum 1.1.1875 abgeschafft, ausser in Berlin.

    Warum sollte die wunderschöne Karte von AndreasCairo als Partiesache aufgegeben worden sein? Ist es nicht die Bestellung einer einzelnen Person? Oder verstehe ich etwas falsch? Ich könnte mir ev. vorstellen , dass das Theater bestellungen sammelte ,und bei genügender Anzahl die Antworten als Partiesachen zurück sandte. Erscheint mir jedoch auch unwahrscheinlich, da man die Eingänge ja zügig beantworten wollte.(Karte ging ja auch fix zurück) . Oder bin ich da auf dem Holzweg....hm...

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    Ich bin der gleichen Meinung meines Namensvettern. Bin aber jederzeit bereit mich auch Besserem belehren zu lassen. PS: zur Sophie hat diese Karte ausserdem noch viel zu bieten:

    Semperoper:

    Schon vier Wochen nach der Brandkatastrophe 1869 begannen die Bauarbeiten an einem Interimstheater am Zwingerwall hinter den Ruinen des alten Theaters. Nach nur sechs Wochen Bauzeit wurde die mit einfachen Konstruktionsmitteln errichtete Spielstätte, die rund 1800 Besuchern Platz bot und im Volksmund den Beinamen „Bretterbude“ trug. Die Neue Semperoper wurde erst 1878 fertig.

    Zu Gustav Klemperer:

    Biografie von Gustav Klemperer von Klemenau (1852-1926) - Sächsische Biografie | ISGV e.V.

    LG Andreas