• Die von der Königlich Sächsischen Post eingeführte sogenannte Partiebrieftaxe, die bei mindestens 12 gleichzeitig aufgegebenen Lokalbriefen eine gestaffelte Taxermäßigung vorsah, wurde noch von der Reichspost eine Zeit lang weitergeführt. Registriert sind Belege bis Ende 1873.

    Die von der Sächsischen Post vorgeschriebene Barzahlung hatte den Grund in den Taxstufen von 4, 3 und 2 1/2 Pfg., für die es nicht in allen Fällen Marken gab. Gleichwohl wurden Frankaturen mit passenden Marken (3 Pfg. bzw. später 1/4 Sgr.) geduldet.

    Ungewöhnlich ist der folgende Beleg insofern, als für die Taxe von 4/10 Gr. ein Francostempel Verwendung fand:

  • Hallo miteinander,

    Hierzu kann ich eine Ortskarte aus Leipzig zeigen, bei welcher 1/4 Groschen genügte wenn mindestens. 60 Sendungen aufgegeben wurden. Habe sie bei Brustschilden bereits gezeigt.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo Jürgen,

    Da zeigst du aber tolle Karten. Der (Wert) Stempel 1/4 hatte man wohl nicht in allen Postanstalten . Klasse Duo....:thumbup:

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Liebe Freunde,

    keine Ahnung, ob das ein Parthie-Brief war, oder nicht, aber in Hanau war er für 1/4 Sgr. nicht zustellbar und wurde nach Würzburg am 13.1.1871 weitergeleitet. Der Teilinhalt ist geschrieben, es war also keine Drucksache. Ob meine Beschreibung stimmt?

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • keine Ahnung, ob das ein Parthie-Brief war, oder nicht, aber in Hanau war er für 1/4 Sgr. nicht zustellbar und wurde nach Würzburg am 13.1.1871 weitergeleitet. Der Teilinhalt ist geschrieben, es war also keine Drucksache. Ob meine Beschreibung stimmt?

    Lieber Ralph,

    ein Partiebrief kann es nicht gewesen sein, weil die Stadtpost-Sondertaxen der Ursprungsstaaten immer nur in deren Gebieten weitergeführt worden sind.

    Hanau lag in Kurhessen, und dort gab es für Ortsbriefe einen Sondertarif von 1/4 Sgr., der weitergeführt wurde.

    Ob die kostenlose Weiterleitung vorschriftsmäßig war, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    vielen Dank - Weiterleitungen waren ab 1868 eigentlich kostenlos, wenn der einst frankierte Tarif korrekt war. Aber ein Ortsbrief war halt günstiger, als ein Fernbrief, daher hätte man wohl in Hanau nachkleben sollen (3/4 Groschen). Aufgefallen ist das aber damals scheinbar keinem ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe ihn noch nicht eingescannt, daher nur copy paste. Ich hoffe er ist sichtbar. Sobald ich Zeit habe, scanne ich auch noch eine Theaterbigliett-Bestaetigung ein, die auf dem Ruckweg einen solchen Stempel bekam

    LG Andreas

  • Ich habe ihn noch nicht eingescannt, daher nur copy paste. Ich hoffe er ist sichtbar. Sobald ich Zeit habe, scanne ich auch noch eine Theaterbigliett-Bestaetigung ein, die auf dem Ruckweg einen solchen Stempel bekam

    Lieber Andreas,

    das ist aber weder ein Partiebrief noch eine Drucksache, sondern ein regulärer Ortsbrief mit dem 1/2-Groschen Portostempel.

    Diesen Stempel kenne ich bist Ende 1874. Er kommt auf Ortsdrucksachenkarten dann vor, wenn sie durch unzulässige Beschriftung kein Tarifermäßigung erhalten.

    Interessant an Deinem brief ist die Bezeichnung "per Couvert". Offensichtlich kam der Brief mit einer Sendung von weiterher und wurde in Dresden unfrei in den Kasten geworfen. Bildschönes Exemplar!

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Altsax!

    Diesen Beleg finde ich hochinteressant. Nicht nur wegen der postalischen Besonderheit, sondern weil ich viele Jahre im Trier‘schen Institut Dienst tat. Es wäre toll, wenn man dem Karl-Sudhoff-Institut den Scan zur Verfügung stellen könnte (obgleich ich nicht sicher bin, ob da Interesse besteht).

  • Diesen Beleg finde ich hochinteressant. Nicht nur wegen der postalischen Besonderheit, sondern weil ich viele Jahre im Trier‘schen Institut Dienst tat. Es wäre toll, wenn man dem Karl-Sudhoff-Institut den Scan zur Verfügung stellen könnte (obgleich ich nicht sicher bin, ob da Interesse besteht).

    Lieber Leipziger,

    den Scan kannst Du gerne weitergeben - bezüglich des Interesses teile ich Deine Zweifel.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Juergen

    ich hatte mich tatsaechlich auf den Stempel selbst bezogen, nicht auf die Versendungsart und stimme Dir hier voll zu: es handelt sich nicht um einen Partiebrief. Aber eines wuerde mich in Deinem Kommentar interessieren: Ortsbriefe in Dresden kosteten doch immer 1/2 Gr, oder liege ich da falsch? Die Bemerkung "per Couvert" hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen, sehr interessant allerdings. Aehnlich wie "Brief mit Briefen", welche es in AD gab aber zur BS Zeit nicht mehr vorkommen, nur dass dieser bereits herausgenommen wurde und weiterversandt. ... daher der Taxstempel anstatt Briefmarke?

    Vielen Dank fuer den Kommentar!

    LG Andreas

  • Ortsbriefe in Dresden kosteten doch immer 1/2 Gr, oder liege ich da falsch?

    Lieber Andreas,

    Ortsbriefe kosteten in Sachsen ab 1. Juli 1856 1/2 Ngr. franco wie porto (für Letzteres Kennzeichnung "1/2" handschriftlich oder per Stempel). Kreuzbandsendungen (Drucksachen) erhielten die übliche Taxvergünstigung auf 3 Pfg. im Ortsverkehr erst ab 1.10.1865, davor gab es nur die Möglichkeit, sie bei entsprechender Menge als Partiebrief zu versenden.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Hallo Juergen

    somit war dieser Stempel wie die Handschriftliche Angabe der Hinweis was beim Empfaenger einzuholen war und nicht wie bei Franco-Stempel die Angabe, dass das Porto bezahlt war auch wenn keine Briefmarke drauf ist. War das bei den frz Taxstempeln im Elsass auch so? Denn da gibt es ja Briefe mit Doppelentwertung mal mit Briefmarke mal "nur" mit Stempel (30 und 25 cent.)

    LG Andreas