Es ist schön zu wissen, dass es viele Sammler gibt, die sich spezialisieren und Wissen anhäufen, bevor und während sie ihre Sammlung aufbauen. Die werden Stücke aufgrund ihrer Sachkenntnis in die Sammlung einbauen und auf Provenienzen pfeifen. Sachkenntnis, ganz gleich auf welche Weise (entweder eigenes Wissen oder kompetente Prüfbefunde) wird eine Liste der Vorbesitzer nicht ersetzen können und wer Stücke kauft, um sich stolz in die Liste der Vorbesitzer einzureihen, hat wohl das Wesentliche an der Sammelei nicht verstanden. Dem ist aber wohl auch nur schwer zu helfen.
So lange es aber scheinbar manchmal auch ausreicht, einfach "nur" eine möglichst siebenstellige Summe zu investieren, um eine Ausstellungssammlung zum Erfolg zu führen, muss sich der aufgeklärte und kundige Sammler auch fragen, ob er die Mühe und die Risiken einer Ausstellungssammlung auf sich nehmen will, wenn mutmaßlich kundige Juroren einfach auch mit dem Taschenrechner bewerten.....
Die Intention des BPP, engagierten Prüfern die Möglichkeit zu geben, fern ihres eigenen Prüfgebietes zu arbeiten ist allerdings auch vielmehr der Versuch, der teils prekären Nachwuchslage Rechnung zu tragen und kein Sammler und Liebhaber ist verpflichtet, das Angebot warzunehmen. Und by the way: Meine Auszeit im zweiten Halbjahr 2023 hatte rein berufliche Gründe: So lange der Erfolg meiner Praxis das Hobby Philatelie - dazu zähle ich explizit auch meine Prüferei - sichert, muss ich bei entsprechendem Arbeitsanfall in der Praxis das Hobby zurückschrauben. Den Ausfall in der Praxis durch Prüfarbeiten zu kompensieren ist weder möglich noch sinnvoll. Und ich denke, bei den Kollegen wird dies nicht anders sein.
Grüße
Alexander