Anbei Brief von Dresden nach Wien, wegen des Wechselverkehrs zum innerdeutschen Tarif freigemacht.
Für jede Gebühr eine Marke:
15 Pf. = Fernbrief bis 20 Gramm
20 Pf. = Einschreibung
25 Pf. = Eilbote Ortsbestellbezirk
Beste Grüße Bernd
Anbei Brief von Dresden nach Wien, wegen des Wechselverkehrs zum innerdeutschen Tarif freigemacht.
Für jede Gebühr eine Marke:
15 Pf. = Fernbrief bis 20 Gramm
20 Pf. = Einschreibung
25 Pf. = Eilbote Ortsbestellbezirk
Beste Grüße Bernd
Beim kramen fand ich dann auch eine Karte innerhalb von Bayern, die ja das Porto auch angehoben hatten, mit einer schönen dreifach-Frankatur der gerade am 1.8.1916 herausgegebenen Überdruckmarke zu 2 1/2 Pfg. Sie lief von München nach Kutzenberg in Oberfranken und wurde am 10.8.1916 aufgegeben.
Gruß vom Stempelfreund
Die Reichsabgabe zum 1.8.1916 wurde (neben dem Porto) nur für die Inlandspost erhoben. Für den Postverkehr ins Ausland aber nicht, ausgenommen Österreich-Ungarn, da hierfür die Inlandstaxen galten.( s-a. Beitrag 3). Eine weitere Ausnahme gab es für den Grenzrayon, da auch hier die Inlandsporti galten. Hier ein Brief vom 22.9.1916 von Konstanz nach Emmishofen / Schweiz. Distanz 5 km. Ein normaler Auslandsbrief hätte 20 Pf. gekostet.
Interessanterweise hat die Schweiz ihrerseits ebenfalls zum 1.8.1916 jeden Brief im Grenzrayon mit einer Zuschlagstaxe von 5 Rappen belegt.
mfgremstal
Es stellt sich wieder einmal die Frage ob der Grenztarif für Postkarten galt.
Ich habe zumindest aus de Wü-berg zeit noch keine gesehen.
Der Satz (aus Linden Seite 304): Die Karten sind demselben Porto unterworfen wie Briefe nach den betreffenden Ländern, und müssen stets vom Absender frankiert werden.
Selbes Porto kann auch bedeuten 10 Pfennig.
#4 - Straub & Co. scheint wohl einen größere Korrospondenz zu sein, bei Linden sind auch Briefe abgebidet. 1. und 2. Gewichtsstufe.
Hallo Ulrich,
Die mir vorliegenden Quellen geben für Karten im Grenzrayon aus D nach CH erstmalig ab 1.4.1921 einen ermäßigten Satz ( 40 Pf) an. In der Gegenrichtung ( CH -D ) galt eine Ermäßigung erst ab 1. 11. 1921.
Zu Untermauerung hier eine Karte vom 17.9.1917 aus PFIRT ( frz. FERRETTE ) im damals deutschen Elsass nach Basel. Distanz 22 km, also innerhalb Grenzrayon. Die Ganzsache mit dem Wertstempel von 7 1/2 Pf hätte im Inlandsverkehr im Deutschen Reich gestimmt ( Porto 5 + Reichsabgabe 2 1/2 ), in Basel wurde nachtaxiert.
Hier eine Karte vom 17.9.1917 aus PFIRT ( frz. FERRETTE ) im damals deutschen Elsass nach Basel. Distanz 22 km, also innerhalb Grenzrayon. Die Ganzsache mit dem Wertstempel von 7 1/2 Pf hätte im Inlandsverkehr im Deutschen Reich gestimmt ( Porto 5 + Reichsabgabe 2 1/2 ), in Basel wurde nachtaxiert.
Es stimmt, Korrespondenz mit der Fa. Straub und Co kommt immer wieder vor. Ich habe auch Belege der 3. und 4. Gewichtsstufe.
mfG Anton
Hallo Ulrich,
auffällig sind die beiden Stempel von Göppingen und Reutlingen. Der engen Schraffur nach vermute ich einen Hersteller in der Schweiz.
Dieter
.... und jetzt noch 2 Belege wenige Tage nach Beginn und vor Ende der Porto-Periode.
Dieter
Hallo Ulrich,
auffällig sind die beiden Stempel von Göppingen und Reutlingen. Der engen Schraffur nach vermute ich einen Hersteller in der Schweiz.
Dieter
Hallo Dieter,
er wird doch nicht den Güller meinen?
Güller? Das verstehe ich jetzt aber nicht.
Dieter
Hallo Ulrich
der gesuchte Zensurstempel ist der Ringstempel 31 mm "GEPRÜFT - ÜBERWACHUNGSSTELLE KONSTANZ - XIV. A.(rmee) K.(orps)" - Riemer (Seite 133, Abb. Nr. 395). Gekippt vorliegend etwas besser zu erkennen, siehe anbei.
Viele Grüße
Tim
Pälzer, vielen herzlichen Dank
Doppelzensur da Konstanz im Grenzbereich lag?
...gute Frage, Riemer schreibt dazu in den Einleitungen, dass der Mobilmachungsplan 1914 vorsah, das Deutsche Reich in einem breiten Grenzbereich mit Postüberwachungsstellen zu umziehen wie ein "condome sanitaire", um potenzielle Gefahren/ Wehrkraftminderungen abzuwehren.
Gerade Konstanz nahm seine Aufgabe besonders ernst, es wurde sogar Inlandspost ins benachbarte Überlingen zensiert. Dann vorliegend noch das Reichsland Elsass mit Colmar als Destination.
Hier nannte man die Zensurstellen aus Tarngründen "Postkommission" = P.K., so wie es auch im Stempel zu finden ist. Diese bearbeiteten selbst einlaufend zensierte Post ein weiteres mal.
Bei Pokas mit wenig Inhalt war das auch recht einfach, Briefe mussten offen aufgeliefert werden, wurden aber in den wenigsten Fällen wirklich zensiert. Wer unleserlich schrieb, kam von vorn herein nicht durch die Zensur und seine Sendung ging postwendend zurück.
Viele Grüße
Tim
hallo zusammen,
diese Portoperiode ist aus Infla-Sicht wegen ihrer doch noch sehr moderaten Tarife wenig interessant.
Zeitgeschichtlich sieht es - mitten im Ersten Weltkrieg - anders aus. Die Kriegskosten mussten refinanziert werden und das geschah im Kaiserreich mit 9 Anleihen, beginnend 1914. Im September 1917 stand die VII. Kriegsanleihe an, die über 12 Milliarden Mark einbrachte, allerdings weniger als die Hälfte der ausstehenden Schuldanweisungen. Die Rückzahlung der Kriegsanleihen war wegen der Hyperinflation 1923 ein Klacks. Konnte man mit den 12,626 Mrd Mark in 1917 noch ca. 170 Mrd. Postkarten frankieren, reichte es Ende November 1923 noch nicht mal für Eine, denn die kostete schon 40 Mrd.Mark Porto, ab Dezember 1923 dann 5 Rpf (50 Mrd.Mark). Aus Postkartentarif-Sicht notierte der Kriegsanleihen-Wert bei Rückzahlung ab 1924 beim ca. 1/700.000.000.000 des 1917 gezeichneten Betrags.
Der Kriegsanleihe-Kalender vom September 1917:
19.9.: Geld flüssig machen - 23.9.: Bank zur Zeichnung beauftragen - 28.9.: Müller antelefonieren ob gezeichnet! - 6.10.: Hand Geld zur Schulzeichnung - 10.10.: 7 Uhr Stammtisch Kriegs=Anleihe=Abend - 14.10.: Kriegsanleihe-Nationaltag - 16.10.: Zeichnung erhöhen! - 18.10.: Schluß der Zeichnung Mittags 1 Uhr!
Kriegsanleihe-Werbepostkarte in Altona am 28.9.1917 aufgegeben
Kartenrückseite:
besten Gruß
Michael