Gebührenperiode 1.7.1954 - 28.2.1963

  • Kann es sein, daß der Eilboten-Aufkleber Mitte der 1950er Jahre zwingend vorgeschrieben war?

    Dieter

    Lieber Dieter,

    und woher hätte der Absender des Briefes den um 21.00 Uhr in Garmisch eingeworfenen Briefes bekommen sollen? Das Postamt war zu dieser Zeit todsicher schon lange geschlossen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    ich könnte mir vorstellen, dass die Briefe in einen abgelegenen Briefkasten in Garmisch-Partenkirchen eingeworfen wurden; leider ist kein Absender vermerkt. Abends wurde dann im Postamt 2 die eingesammelte Tagesausbeute bearbeitet. Der Eilbotenvermerk oberhalb der Adresse wurde nicht beachtet, der separate Eilboten! später dann schon.Nur eine Hypothese :/

    besten Gruß

    Michael

  • hallo Dieter,

    da hast du Recht. Anbei die Rückseite des als Eilboten gelaufenen Briefes, die allerdings nur den AKS des nächsten Morgens zeigt; Bearbeitungsstempel von Zwischenstationen fehlen - vielleicht per "Swabian-Closed-Mail" versandt? Der andere Brief ist rückseitig leer - also nicht per Eilboten gelaufen und ausgeliefert.

    besten Gruß

    Michael

  • ... Swabian Closed Mail ... made my day. :D :D :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    bei den heftigen Gebührensteigerungen zum Juli 1954 gab es eine einzige Ausnahme. Der Wertbriefzuschlag bis 500 DM wurde von 75 Pf auf neu 70 Pf reduziert. Jedoch wurden für weitere 500 DM antelle bisher 15 Pf jetzt 20 Pf verlangt, sodass sich wegen der höheren Progression nur die Basisstufe 500 DM verbilligte.

    Das Porto für einen Fern-Wertbrief bis 500 DM hat sich zum 1.7.1954 von bisher 95 Pf auf 90 Pf verringert. Am 7.7.1954 sandte die Klenganstalt in Michelbach einen Wertbrief über 160 DM an die Bayernhypo nach Aschaffenburg und frankierte 90 Pf mit den Heuss-Marken.

    Rückseitig AKS Aschaffenburg von 7.7.1954 und entfernter Siegel

    mit bestem Gruß

    Michael

  • wirklich schöne Sachen die du zeigst. Modernes Material hat auch seinen Reiz. Mir gefällts. Dankeschön.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • hallo Harald,

    dank dir fürs feedback - das freut mich. Es hat auch seinen Reiz, die Gebührenanpassung zum Juli 1954 mit zeitnahen Belegen zu dokumentieren. Das Zeitfenster bis zum Febraur 1963 ist groß - mal schauen was da noch zusammenkommt.

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    zur IPOSTA 1959 in Hamburg erschien ein schöner Sondermarkensatz, der innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war und deshalb 3 Monate später - mit leicht geänderten Farben - nachgedruckt wurde.

    Am 1.12.1959 wurden diese Marken in Braunschweig zur Freimachung eines Eilboten-Fernbriefs nach München verwendet.


    Auf der Rückseite vermerkte der Postbote, dass "auf Läuten n(icht) geöffn(et wurde und der Brief) eingel(egt wurde) - 2.12.59| 910 | 138 "

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Super - "auf Läuten nicht geöffnet", so etwas muss man erst mal finden. Klasse! :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    zu spät ist zu spät, auch wenns hier etwas übertrieben wurde.

    Am Postschalter sind die beiden Sondermarken, die nur bis 31.12.1959 gültig waren, am 1.1.1960 noch angenommen wurde, bevor die Ungültigkeit markiert, die Nachgebühr mit 90 Pf - FALSCH - berechnet wurde und der Brief wieder an den Absender zurückging.

    Trotz aller korrekt dokumentierten Schritte bleibt doch ein Gschmäckle zurück.

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    mit einer schönen Unterfrankatur per Eilboten "aus dem Briefkasten" beglückte Eduard Peschl den Vorsitzenden des Aschaffenburger Verein für Briefmarkenkunde 1907. Gingen ihm die Briefmarken aus? Jedenfalls brachte er den Eilboten Aufkleber an und ließ den Dingen ihren Lauf - den sie ausweislich der rückseitigen Bearbeitungsstempel auch nahmen. Die fehlenden 20 Pfennig wurden erst 1,5-fach mit 30 Pf nachgefordert, bevor erkannt wurde, dass fehlendes Porto für Zusatzleistungen (Eilpost) nur 1-fach nachgefordert werden kann. Zur Sicherheit dann nochmals 20 daneben notiert.


    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (10. August 2023 um 06:46)

  • Lieber Michael,

    immer wenn ich Peschl lese, muss ich an diese denkwürdige Auktion denken, die vor etlichen Jahren stattfand und in der feines Bayernmaterial versteigert wurde.

    Schöner Brief natürlich obendrein mit toller Erklärung, danke dafür!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    wenn eine Tauschsendung so daher kommt, wird auch mal der Umschlag aufbewahrt. Für den 280 g schweren Wertbrief über 3.750 DM wurden am 1.10.1958 in München 240 Pf mit den drei gültigen Wohlfahrtsmarkensätzen frankiert.

    Das Ortsbriefporto 250-500 g betrug 30 Pf und die Versicherungsgebühr je 500 DM (70 Pf + 7*20 Pf =) 210 Pf; somit insgesamt 240 Pf, die akkurat frankiert waren und den Absender mit Zuschlag 317 Pf kosteten - es wird sich hoffentlich gelohnt haben.

    Rüchseitig vermerkte der Postbote, dass er den Empfänger "nicht angetroffen (am) 2/10" habe; vorderseitig Zustellung 3/X notiert. Wachssiegel entfernt.

    Damals entsprachen 3.750 DM etwa 8 Monatsgehältern. Leider fehlt der Inhalt.

    besten Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (10. August 2023 um 09:33)

  • hallo zusammen,

    im nicht ganz entspannten Postverhältnis zur Deutschen Demokratischen Republik sollte man mit einer "1" als Briefmarkenmotiv auf der sicheren Seite sein. Wobei - der Schnörkelfuß erinnert ein bißchen an die Bachmarke aus 1950. Am 9.12.1955 in Bielefeld als Frankatur 20 mal verwendet.

    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (11. August 2023 um 06:48)