Portoberechnung Transitpost

  • Hallo noch mal, also die TTR Stempel ab 1818 ist richtig aber es wurde vorher auch schon das Rayon Vermerkt. 1818 wurde eine neuer Postvertrag zwischen Turn & Taxis und Frankreich geschlossen in Artikel 3 werden 4 Grenzübergänge genannt : 1.) Givet 2.) Forbach 3.) Straßburg 4.) Weißenburg

    einige Zeit später kam noch Valenciennes dazu. Wie gesagt die Vereinfachung der Gebührenberechnung wurde 1801 mit den Rayons eingeführt. Den Brief den Ich hier Zeige ist von 1804 und hat den "Stempel R4 Dannemark" und der wurde in Hamburg bei T&T abgeschlagen.

    Wie zu der Zeit üblich frei Hamburg Porto bis Frankreich 19 Decimes. Angegeben ist Rayon 4. Ich bin auch sicher das die Gebühren von 1759 nicht mehr zur Anwendung kamen. Es gab ja neue Vertäge mit T&T und Frankreich.

    Gruß Eifel Harri

  • Zwischen der Schweiz und Frankreich war das anders. Der Tarif von 1759 (in Sol) wurde bis 1818 angewendet und ab 1800 in Decimes (2:1) umgerechnet. Ausnahme waren Teilfrankobriefe bei denen ab Grenze dann der innerfranzösische Tarif zum Tragen kam.

  • Laut Hannoverschem Circular 33 vom 1.10.1817 sollen laut Absatz 8 alle Briefe aus Ostfriesland - sie sind vom Übergabezwang an TT befreit, aber das trifft für diesen Brief nicht zu- aussschließlich über Hannover geleitet werden müssen. Welches dann das Korrespondenzpostamt ist, weiss ich nicht. Hier steht auch für Portobriefe, das das Porto aus 3 Teilen besteht aber wie es sich berechnet ist mir nicht klar.

  • Hallo Eifel Harri,

    Es ist richtig mit dem Vertrag TT Frankreich von 1818. Dementsprechend ist auch in dem Hannoverschen Circular Forbach genannt. Im Vertrag von 1801 ist noch die Übergabe Deutz - Köln erwähnt. Der Brief muss also noch nach den älteren Vorschriften gelaufen sein mit dem HESSE Stempel in rot über Deutz gelaufen sein

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    bei diesem Brief sieht man wieder, daß das genaue Datum des Briefes wichtig ist (falls vorhanden). Es ist anscheinend wirklich nicht so, daß der neu Vertrag vom 1.10.1817 nicht berücksichtigt wurde und wie im alten Vertrag bestimmt über Deutz instradiert wurde. Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht.

    Im Vertrag von 1817 wurde bestimmt, daß die Korrespondenz komplett untaxiert an Frankreich übergeben werden sollte und der einfache Brief bis zu 1 Loth wiegen konnte (ca. 16,5 Gr). In Frankreich wäre er damit aber schon im 5. Gewicht. Nach Aussage von Gerd wiegt der Brief nur 2,3 Gr, so daß ich mir den Betrag von 26 Dec nicht erklären kann. Oder gab es eine Einlage? Ein Brief also mit vielen Fragezeichen.

    Gerd führt an, daß das Porto aus 3 Teilen bestand. Das galt aber nur für Franco-Briefe, nicht für Porto-Briefe.

    viele Grüße

    Dieter

    2 Mal editiert, zuletzt von Klesammler (17. Juli 2023 um 22:10)

  • Hallo,

    wenn davon gesprochen wird, dass das Porto aus 3 Teilen bestand, dann ist vermutlich gemeint, dass sich das Porto aus drei Teilstrecken zusammensetzte: bis zum Grenzpostamt, bis Paris und ab Paris.
    Ich nehme an, dass der einfache Brief 17 Decimes kostete, hier also 1,5-fach gerechnet wurde. Demnach lag der Brief in der 3.Gewichtsstufe (8 bis 10g).

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    da der Brief laut Gerd nur 2,3 Gr. wiegt (was mir zu leicht erscheint), muß er einen Brief im 3. Gewicht einiges an Einlagen gehabt haben. Deine Annahme von 17 Dec passt zu den Briefen Hamburg - Bordeaux, die eine etwas weitere Strecke hatten und 19 Dec kosteten.

    viele Grüße

    Dieter

  • Der Vergleich mit den Bordeax Briefen ist gerechtfertigt. Nur kann dieser Brief nicht erheblich schwerer gewesen sein, da er einmal mit 10,7 x 8,9 cm sehr klein ist und andererseits der Abdruck des Trockensiegels auf der Gegenseite belegt, das er so eng gefaltet sein musste. Vielleicht bedeutet ja auch das Wort rechts über tot in der Anschrift etwas, da es offensichtlich von jemand anders hinzugefügt wurde - ich kann es aber nicht entziffern. Da der Brief nach dem Inkrafttreten der neuen Postverträge einem alten Leitweg gefolgt ist kann aber auch die falsche alte Taxe verwendet worden sein, insbesondere da Valesia schreibt, das die alten Tarife zwischen der Schweiz und Frankreich bis 1818 weiterverwendet und nur umgerechnet wurden. Leider gibt es im Postvertragsprojekt bisher so wenige Daten zu Taxen. Interessant wäre es, wenn jemand noch weitere datierbare Briefe mit dem roten Hesse Stempel aus diesem Zeitraum hat.

  • ... ich kann diese "tot", oder was immer das heißen mag, nicht erklären - aber es war sicher von der Hand des Absenders notiert worden und daher postalisch irrelevant.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das kann ich leider nicht lesen und wäre es postalisch, müsste es sicher größer und deutlicher vermerkt worden sein, statt in dieser Mikroschrift.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.