Fahrpost in Hannover (preußische Zeit)

  • Hier ein Paketbegleitbrief aus Greetsyhl nach Esens vom 10.10.1867.

    Befördert wurde eine 11 Pfd. 12 Loth schwere Blech ...(trommel?). Die Entfernung betrug gute 5 Meilen, sodass bei Anwendung des weiterhin gültigen hannoverschen Fahrposttarifs 4 Sgr. anfielen.

    Dies wurde wohl auch unten mit Rötel notiert, allerdings in einer ungewöhnlichen Schreibweise: 3 (1) - das ergibt in Summe zwar auch 4, aber was sollte damit ausgedrückt werden?

    Der Paketaufklebezettel entspricht nach Bruns der Nr. HV 1 b, der seit 1861 verwendeten Standardtype.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    für die Blechtrommel wäre es noch etwas zu früh gewesen ... es waren "Blechwaren", also eher Töpfe, Näpfe usw..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Eindeutig Blechtr...

    Lieber Dieter,

    das meinte ich ja auch zu entziffern, es fehlt aber für eine ...trommel hinten das "l". Darum war ich am zweifeln.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo,

    ich kann mir die Schreibweise der Taxierung "3(1)" auch nicht erklären, da die Fahrpostgebühr 12 x 2 x 1/6 = 4 Groschen betrug (und sich nicht aus mehreren Komponenten zusammensetze).

    Die Schreibweise spiegelt zwar die Marken-Frankierung wieder 3 +1, klingt als Erklärung aber wenig plausibel.

    Wie hoch wäre denn der Tarif in Preußen (gemeint ist hier im Ur-Postgebiet von Preußen) gewesen?

    Gruß,

    Björn

  • Hallo in die Runde

    Die Taxierung läßt sich einfach erklären:

    die "3" steht für die Freimarke und die "(1)" für den Werteindruck der Ganzsache.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo zusammen,

    Ulfs Idee war mir zwischenzeitlich auch eingefallen: Der Absender kam mit dem adressierten Ganzsachenumschlag. Der Postler klebte noch die 3 Sgr.-Marke drauf und notierte die bar bezahlten 3 Sgr. mit Rötel. Die 1 in Klammern wurde daneben gesetzt, um den vollständigen Frankosatz von 4 Sgr. zu dokumentieren, von denen aber nur 3 Sgr. in dem Moment von der Post kassiert wurden.

    So würde die Notierung einigermaßen Sinn machen, wenngleich ich es so noch nicht gesehen habe.

    Zu Björns Frage: nach preußischer Taxe hätte die Sendung 3 bzw. 6 Sgr. gekostet (die Entfernung liegt nach Luftlinie knapp 100 m über 5 Meilen, kann also Progressionsstufe 1 oder 2 sein).

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte