Thurn und Taxis - Frankreich

... das ist der falsche Thread - dein Brief lief natürlich nicht über die bayer. Pfalz, sondern ganz normal über Forbach/Saarbrücken. Bitte Mods nach TT-Frankreich verschieben.

Der Absender zahlte 4x für TT und 13x Weiterfranko für Frankreich.

Lieber Ralph,

13 xr Weiterfranko für Frankreich kann ich nicht nachvollziehen. Die 730 km von Forbach nach Vannes kosteten nach Tarif vom 1.1.1828 immerhin 10 Décimes. War der Kreuzer zu der Zeit viel mehr wert als zur Zeit des DÖPV?

Der rote Ovalstempel ist ein AED-Stempel (affranchissement étranger au destination). Den kleinen roten R1 habe ich schon gesehen, weiß aber nicht mehr wohin er gehört.

viele Grüße

Dieter

Lieber Dieter,

die rh. Kreuzer waren immer gleichviel wert. Die blaue Tinte des Frankos sollte die von Frankfurt am Main sein, wenn sie nicht in Hochheim, was ich nicht glaube, diese Briefe beschriften durften.

Die roten Stempel sind nicht klar - ob es eine Portomoderation für diesen Brief gab, weiß ich nicht.

Der rote Rahmenstempel AV = Affranchissement vérifé wurde gemäß Literatur in Paris benutzt.

Viele Grüße

Michael

Lieber Ralph,

ich vermute auch, daß die blaue 13/4 in Frankfurt vermerkt wurde. Allerdings können es keine 13 xr sein. In Bayern mußten für den einfachen Brief bis ½ Lot über 90 - 100 Meilen 28 xr und in Preußen 12 Sgr bezahlt werden. Im Vergleich passen 13 xr also nicht. Ich habe allerdings keine Tarife von T&T aus der Zeit. Wo finde ich die?

Dieter

Hallo Michael,

war meine Erinnerung also richtig, daß der AV-Stempel in Paris gesetzt wurde. Ich suche schon seit einiger Zeit nach dem van der Linden, finde aber keinen.

viele Grüße

Dieter

Lieber Dieter,

FFM hat immer in Kreuzern bzw. in Batzen taxiert/frankiert. Aber 13 Batzen = 52x waren für Frankreich ein bisserl viel, außerdem kann ich keinen Beleg nachweisen, aus dem das Franko in Batzen hervor ginge.

Es bleibt rätselhaft.

Sollte da nicht auch noch mehr Stempel auftauchen? Frankfurt, Paris evtl. Grenzübergang? Auch der Ankunftstempel fehlt m.E.

Hallo guy69,

hier noch der Text:

Das Herz Naß. Amt Hochheim

an

das Tribunal der Stadt Vannes in Nieder Bretagne

Den Kindern des angeblich verlebten Oswald Treber zu Vannes

ist dahier von ihrer Tante P.. Munck Ehefrau eine Erb

schaft von 88 f 56 3/4 xr anerfallen , welches Franz Weis dahier

als Curator bisher verwaltet hat.

Höherer Verfügung zu Folge soll diese Curatel, weil der

Aufenthalts Ort der Treberschen Kinder bekannt ist, auf=

hören.

Ich ersuche daher in deren Wohnort bald thunlichst

einen Curator anordnen zu lassen, und solchen dahier

nahmhaft zu machen, wonächst der hiesige Curator

angewiesen werden wird, das Vermögen der gedachten

Kinder an den dortigen zu verabfolgen.

Hochachtungsvoll mich empfehlend.

Hochheim 22 July 1828 Lautz

Ob man das wohl in der Bretagne lesen konnte und verstanden hat ?

Viele Grüße von der Frankenhöhe

Gerd

Hallo Gerd,

vielen Dank für deine Mühe. Ich bin ehrlich gesagt sprachlos.

Super Gerd - der normale Bretone dürfte die deutsche Kurrentschrift sicher nicht gelesen haben können (Elsaß und Grenznähe mal ausgenommen), aber es wird schon dort ein paar Deutschstämmige gegeben haben, die es konnten.

Hallo guy69,

kein Problem, das war relativ gut zu lesen, da hatte ich schon schwierigere Schriften.

Ich habe übrigens noch den Namen des Kurators korrigiert.

Noch einen schönen Abend

Gerd

Treber und Munck sind alte Hochheimer Familien.

Der Unterzeichner war Amtmann Lautz. Abgangsort Hochheim.

Nochmals vielen Dank

Treber kenne ich bisher nur in anderem Zusammenhang.

Sorry guy69,

dass ich Dein Hochheim in Hochstein umbenannt habe; da war ich doch etwas zu voreilig und hatte den Abgangs-Stempel nicht beachtet.

Ich habe es oben korrigiert, wie auch den Namen des Amtmanns (der war aber selbst Schuld, denn er hatte sich über dem "u" von "Lautz" den Strich oder Kringel gespart )

Beste Grüße

Gerd

Hallo Gerd,

du hast 100 Punkte abgeliefert.

Mehr geht nicht.

Aus dem Russland-Angebot stammt dieser Brief:

Der Beschreibung nach stammt er aus St. Petersburg, wo er am 23.2./6.3. 1840 geschrieben wurde. Jemand transportierte das Schreiben nach Lübeck, wo es am 14.3.1840 bei der T&T-Post aufgegeben wurde. Im geschlossenen Paket ging es nach Givet, was durch den Grenzübergangsstempel TOUR-T. 1 GIVET 1 dokumentiert wurde. Hier wurde auch T.T.R.4 gestempelt und der Brief mit 13 Dec. belastet.

Die lila-farbene 9 links oben weiß ich nicht einzuordnen.

Dieter