MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

  • Hallo Francesco,

    eigentlich will ich mich an dieser Diskussion um die 3 Kreuzer rot nicht beteiligen, weil ich es für einen Anachronismus halte in einem neuen Buch über die Quadratausgaben an einer Katalogisierung der 3 Kreuzer rot nach Farben a, b, c festzuhalten.

    Wir wissen inzwischen gesichert, dass die 3 Kreuzer rot von den Stöckelserien 5, 6 und einer weiteren gedruckt wurden.

    Im Thread zur „9II - 3 Kreuzer rot mit abgeschrägten Ecken“, Beitrag #226 habe ich eine mögliche Katalogisierung vorgestellt.

    Aber wenn Du an diesen 9a, b, c festhalten willst, will ich auch konkret Deine Frage nach der frühesten attestierten 9c, die ich kenne, beantworten und weise auf meinen Beitrag #1556 in diesem Tread hin, in dem ich eine von Maria Brettl attestierte 9c vom Mai 1866 vorgestellt habe.

    Beste Grüße

    Will

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (20. September 2023 um 00:16)

  • Hallo Will, bei den Farben a und b gebe ich Dir recht, das ist auch im neuen Handbuch so berücksichtigt, bei der c-Farbe ist das aber anders, die gibt es im Herbst 1866 für eine kurze Zeit, auch wenn darum viel Verwirrung herrscht. Die versuche ich gerade aufzulösen.

    Danke für den Hinweis!

    Einmal editiert, zuletzt von FCargnel (19. September 2023 um 21:57)

  • Liebe Freunde,

    da ich bisher keine vernünftige oder eindeutige Definition einer 9c gesehen habe, erschließen sich mir nicht alle 9c-Atteste.

    @Fracesco: Die anhängende Marke widerlegt Deine Aussage. (Aus der 2. Brettl-Auktion bei Deider.)

    Beste Grüße

    Will

    diese Marke ist keine 9c - da hat sich Frau Brettl wohl geirrt. Sie weist zwar einen trockenen, körnigen Druck auf, aber die Farbe passt nicht... Die ist viel zu hell-rot...

    111510-9c-eur-186605-brettl-ii-2257-jpg

  • Hallo Francesco,,

    gibt es von der Marke

    oder so:

    einen besseren Scan?

    Hier kann man nur erkennen, dass es sich um eine 3 Kreuzer rot mit einem offensichtlichen Sulfidschaden handelt.

    Trockener Druck?

    Interessant ist aber, dass es sich, wenn man dem Scan glaubt, um einen Typ 2 handelt.

    Da wäre es schon erstaunlich, wenn ein Prüfer diese als 9c attestieren würde, denn diese 9I (Stöckelserie 5) wurden 1862 gedruckt.

    Nach MICHEL/Sem, nach denen geprüft wird, fällt diese Marke aus dem Beuteschema der 9c-Jäger.

    Das ist aber auch Dein Problem, wenn Du nach attestierten 9c suchst.

    Mein Eidruck ist, dass Prüfer jede Marke, die nicht aus der letzten Auflage stammt, als 9c nicht in Erwägung ziehen. Ich habe hier im Forum schon einige 9I und 9II aus der 1862er Auflage mit deutlich intensiverem trockenen Druck als bei vielen 9c-attestieren Marken gezeigt.

    Und die von Maria Brettl attestierte 9c vom Mai 1866 fällt auch nicht aus dem Farbspektrum (rosa und karminschattierungen nach Sem, neben den wirklich seltenen weinrot und bräunlichvioletten).

    Definierst Du in Deinem Buch die 9c neu? Was sagen die Prüfer dazu?

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo,

    trotz der schwierigen Zuordnung verdient die 9c mit ihrem ganz speziellen Farbton Beachtung.

    Sie bereichert die rote Quadratausgabe und lässt sich zeitlich zuordnen.

    Eingestellt die von isarexpress eingestellte 9 neben einer geprüften 9c (nicht aus meiner Sammlung), beide von Position B41 des Elster Bogens.

    Gruss KIlian

  • Das Problem ist, dass sich die Prüfer hier offenbar nicht wirklich abgesprochen haben.

    Der reine trockene Druck reicht nicht aus, um eine 9c zu sein, dazu muss die Farbe auch noch dunkler sein als eine "normale" a- oder b-Farbe. Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, kann man von einer c-Farbe sprechen. Dunkler meint ein dunkleres Karmin als bei a- oder b-Farbe, bis hin zu einem bräunlichen Karminrot, manchmal bis zu einem Weinrot (s. oben).

    Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, ist es eine c-Farbe. So von P. Sem beobachtet, in seinem Buch beschrieben und deshalb so eingeführt. Leider gibt es mittlerweile haufenweise Atteste, wo beispielsweise der trockene Druck alleine wohl schon ausgereicht hat eine c-Farbe zu attestieren. Und ja, ich möchte das in dem neuen Handbuch wieder auf die ursprüngliche Definition zurückführen, sonst werden wir nie eine einheitliche Definition zu einer 9c haben...

  • ja, das dickere Papier habe ich auch schon öfter gelesen bei einer 9c, aber das scheint nur bei manchen Marken so zu sein, die (eindeutigen) 9c, die ich kenne haben kein dickes Papier. Insgesamt haben wir inzwischen das Problem, dass es viel zu viele attestierte 9c gibt, die man nicht mehr unter eindeutige Kriterien zusammenfassen kann. Wir brauchen eine eindeutige, nachvollziehbare Definition, was eine 9c ist. Die gibt es heute nicht.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    die Frage ist schon einmal aufgetaucht, an die Antwort kann ich mich aber nicht erinnern.

    Wann fand das entscheidende Treffen statt, bei dem einheitliche Farben im Postverein

    beschlossen wurden ?

    Oder anders gefragt: Wann wusste man in Bayern Bescheid, dass ab dem 1. Oktober 1862

    die 3 Kreuzer Marken in roter Farbe an den Postschaltern zur Verfügung stehen mussten?

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Die Abfolge war vermutlich diese:


    Preußen: 01.10.1861: Neu: 3 SGr* braun / 1 SGr rosa, 2 SGr blau schon vorhanden

    Hannover: 10.11.1861: Neu: 3 Gr* braun / 1 Gr rosa, 2 Gr blau schon vorhanden

    Baden: 26.03.1862: 3 Kr* karmin, im Juni 1862: 6 Kr blau und 9 Kr rötlichbraun

    Oldenburg: im Laufe 1862: 1 Gr* karmin, 2 Gr blau und 3 Gr hellbraun

    Bayern: 01.10.1862: 3 Kr* rosarot, 6 Kr blau und 9 Kr braun

    Württemberg: 01.01.1863: 3 Kr* karminrosa, 6 Kr blau und 9 Kr braun

    Sachsen: 01.07.1863: Neu: 3 NGr* braun / 1 NGr rosa, 2 NGr blau schon vorhanden

    * SGr = Silbergroschen, NGr = Neugroschen, Gr = Groschen, Kr = Kreuzer