Der besondere Brief - Das besondere Poststück

  • Hallo Sammlerfreunde.

    nachdem heute der Postbote noch etwas zum Thema Tambach bei mir vorbeigebracht hat, geht es nun hier weiter.

    In der Tat, der im post vorher von Luitpold gezeigte Brief aus dem e-Angebot trägt rückseits nur einen Stempel vom Bahnhof-Coburg, was für eine Zustellung von dort aus spricht. Die im post 772 von Luitpold gezeigte Verordnung wurde also auch noch Jahre später umgesetzt. Ob in Coburg dann das Landbestellgeld von 2 Kreuzer nach Tambach fällig wurde, ist leider nicht bekannt. Der Brief (leider ohne vermerkte Jahreszahl) trägt auf jeden Fall keinen für Taxis üblichen Landbestellgeldvermerk. Entweder wurde für die Zustellung nichts verlangt (was mich schon sehr wundern würde) oder der Brief stammt aus der Zeit nachdem bei Taxis ab 1.2.1866 das Bestellgeld aufgehoben wurde.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nun der zweite Brief aus der heutigen Postsendung, ein weiterer Brief nach Tambach aus der Zeit vor der VO von 1852 und ähnlich behandelt wie der aus der Contra-Sammlung von Ralph.

    Bamberg - Schloß Tambach vom 16.11.1850, befördert ebenfalls über Coburg und von dort aus zugestellt. Auch hier wurde das bayrische Franco anerkannt und neben dem Frei-Vermerkt "Gz" = Grenze vermerkt. Zusätzlich vermerkt "2 x", meiner Meinung nach das Landbestellgeld für den Taxis-Boten von Coburg nach Tambach. Warum ich das so sehe habe ich bereits weiter oben erläutert.

    Auch wenn die Art und Weise der Zustellung und die Portovermerke noch nicht genau geklärt ist, handelt es sich doch um einen äußerst seltenen Brief unter Anerkennung eines Grenzfrankos aus der Zeit bevor Thurn&Taxis am 1.5.1851 mit Sachsen-Coburg-Gotha dem DÖPV beigetreten war.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Udo,

    wie meiner, nur nicht eingeschrieben. Wunderschön! :love: :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    einen sehr interessanten Brief darf ich zeigen: Brief aus Hartmanitz in Böhmen / Österreich (jetzt Hartmanice - Tschechien) vom 27. Oktober 1862, der über Böhmisch Eisenstein und Bayerisch Eisenstein nach Zwiesel gebracht (einfacher Fußweg 37 km) - und dort als Portobrief bei der Postexpedition Zwiesel, als Ortbrief im Landbestellbezirk am 28. Oktober 1862 nach Oberfrauenau, aufgegeben wurde. Porto 3 Kreuzer. Am 1. Oktober 1862 wurde die Portomarke 3 Kreuzer - P1 - in Bayern eingeführt. Hätte diese nicht verwendet werden müssen ?

    Herzlichen Dank an Ralph, daß er mir den Vortritt bei ebay ließ.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    da hast du ein wahrliches Unikat geschossen - ab 1.10.1862 waren alle unfrankiert aufgegebenen Briefe im Ort und Lokalbezirk zur besseren Abrechungen mit der am 1.10.1862 eigens dafür eingeführten Portomarke P1 zu 3x zu bekleben und das Porto vom Empfänger einzuheben.

    Ich kenne keinen weiteren Briefe ab dem 1.10.1862, bei dem dies nicht der Fall gewesen wäre. Der Briefschmuggel aus Österreich nach Bayern kommt da noch erschwerend hinzu.

    Das ist ein TRAUM eines jeden Bayern- und Österreich-Sammlers.

    Wenn du den mal nicht mehr brauchen solltest, wirf ihn mir in meinen Briefkasten, Blankoscheck geht dann umgehend an dich raus. :love: :love: :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hätte diese nicht verwendet werden müssen ?

    VO: Für Briefe, welche durch eine andere als die Post am Aufgabeorte zur Bestellung gebracht werden muss, sonach dem Lokalverkehre nicht angehört, bleibt die handschriftliche Aufzeichnung der Taxen in bisheriger Weise fortbestehen.

    Hat der Postexpeditor Ludwig Weinberger zu Zwiesel diese VO umgesetzt?

    Luitpold

  • Lieber Werner,

    wenn der Zielort zum Lokalbezirk von Zwiesel gehörte, dann war die Portomarke zu verkleben. Zwiesel stempelte Aufgabe, keine andere Post stempelte Abgabe, also war Zwiesel verantwortlich.

    Wäre es ein Fernbrief gewesen, wären immer 6x angefallen - manuell zu notieren, nicht mit Portomarken zu verkleben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Briefe, welche durch eine andere als die Post am Aufgabeorte zur Bestellung gebracht werden muss

    Oberfrauenau war 1 Meile von Zwiesel entfernt. Warum kann dann nicht eine andere Person als ein Postler die Bestellung gemacht haben?


  • Lieber Werner,

    ich verstehe deine Frage nicht: Orts- und Lokalbriefe waren durch die amtlichen Stadt- und Landbriefträger zuzustellen, nicht durch Private.

    Zwiesel nahm den Brief als Lokalbrief an und damit war später der Landbriefträger mit ihm unterwegs. Die Post hätte ja immer 3x verlangen müssen, wozu dann noch ein Botenlohn eines Privaten gekommen wäre. Welchen Sinn hätte das machen sollen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Briefe, welche durch eine andere als die Post am Aufgabeorte zur Bestellung gebracht werden muss

    Zu deinem Verständnis ergänze ich die VO um das Wort, das dir das Procedere erklärlicher machen wird:

    Briefe, welche durch eine andere Post als die Post am Aufgabeorte zur Bestellung gebracht werden muss ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine 7-Kreuzer-Farbfrankatur von zwei Quadratausgaben möchte ich zeigen.

    Sauerlach - Donauwörth vom 11.10.1868

    Brief der 2. innerbayerischen Gewichtsstufe (1-15 Loth) nach dem Tarif ab 1.1.1868.

    Sehr späte Verwendung der Quadratausgabe 1 Jahr und 10 Monate nach Ausgabe der Wappenausgabe.

    Eine nur in wenigen Exemplaren bekannte Farbfrankatur.

    Gruß

    bayernjäger

  • :thumbup: :thumbup: :thumbup: Sehr seltene Kombination - ich weiß nicht, ob es 3 Briefe mit ihr gibt!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    gerne zeige ich euch diese Briefe. Warum soll nur ich meine Freude daran haben und sie im Album verschwinden lassen?

    Ein paar mehr als die von Ralph prognostizierten 3 Briefe wird es aber schon geben.

    Gruß

    bayernjäger

  • Ein paar mehr als die von Ralph prognostizierten 3 Briefe wird es aber schon geben.

    Bist du da sicher? Ich habe max. 3 mit deinem gesehen, aber schaun wir mal, oder wir auf 4 oder mehr kommen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hier befindet sich schon mal die Nummer 2:

    sys1849
    8. August 2012 um 23:14
  • Und hier die Nummer 3:

    bayernjäger
    7. Januar 2014 um 16:10