Hallo, man muß lange suchen bis einmal ein solcher Beleg in die Sammlung kommt: 1 xr Ortsbestellgeld frankiert. Noch viel länger dauert es bis dann ein Brief mit 2 xr Bestellgeld einem zuflattert. Hier wurde aus einem Landort des eigenen Bestellbezirkes ein Brief in die Kreisstadt gesendet.
Gruß von TAXIS107
Ortsbestellgeld
-
-
Hallo TAXIS107,
sehr schöne und seltene Briefe - Glückwunsch!
Kleine Frage vom Taxislaien: Gab es auch Briefe mit Portozuschlag im Ortsverkehr oder im Lokalverkehr? Wenn ja, wie hoch war dieser?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
-
Was meinst Du mit Portozuschlag?
Gruß TAXIS107 -
Hallo TAXIS107,
gab es keinen Zuschlag bei unfrankierter Absendung innerhalb von TT?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
-
Hallo, bei TT muß man zunächst unterscheiden zwischen dem taxisschen Postbezirk und Sendungen in den Postverein.
Außerdem war es in der gesamten Taxiszeit üblich, das der Versand von Korrespondenzen sowohl vom Absender als auch vom Empfänger zahlbar waren. Auch nach der Einführung der Marken behielt man dies bei. Nur in den letzten Jahren wollte man möglichst frankierte Briefe am Schalter bzw. im Briefkasten haben, um den Betrieb schneller ablaufen zu lassen. Den genauen Zeitpunkt muß ich noch suchen.
Sobald ich das gefunden habe melde ich mich wieder.
Gruß TAXIS107 -
Hallo TAXIS107,
vielen Dank für den Zwischenbericht - dann hat sich TT an Preußen orientiert, wo es auch keinen Portozuschlag bei unfrankierter Aufgabe gab. Die Süddeutschen haben das anders gehalten und Österreich sowieso.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
-
Hallo Sammlerfreunde,
nachfolgender Charge-Brief gibt mir Rätsel auf.
Bamberg - Schafhof bei Königsberg in Franken vom 24.2.1861, also von Bayern nach Sachsen Coburg-Gotha (Thurn & Taxis-Post);
1. Gewichtsstufe in der I. Entfernungszone im Deutsch-Österreichischen Postverein.Die Reconummer " 34 " ist links neben der Marke vermerkt.
Das blaue Kreuz und die kleine " /3 " sind vom gleichen Stift und in für Königsberg typischer Farbe.Allerdings stellt sich die Frage für was die vermerkten 3 Kreuzer angefallen sind?
Der Schafhof liegt etwas außerhalb von Königsberg, so dass es sich um 2 Kreuzer Bestellgeld handeln muss. Für was ist dann aber der übrige 1 Kreuzer? Eine falsche Taxierung schließe ich aus, da in Königsberg sehr genau mit dem Bestellgeldern umgegangen wurde.
War bei Thurn & Taxis für Charge-Briefe evtl. ein zusätzliches Bestellgeld fällig?
Gruß
bayernjäger -
Hallo Sammlerfreunde,
wurde in Frankfurt ein Ortsbestellgeld verlangt?
Mir sind unmengen von Briefen nach Frankfurt aufgefallen, die keine Ortsbestellgeldvermerke tragen.
Mir scheint beinahe, das war dort nicht üblich.
Gruß
bayernjäger
-
Hallo bayernjäger,
offiziell eingeführt wurde das Bestellgeld offenbar zum 1. Januar 1840, siehe hier.
Allerdings gibt es schon 1822 einen Bericht über die Ungleichbehandlung der jüdischen und der christlichen Bevölkerung in dieser Hinsicht.
Das Ortsbestellgeld für Frankfurt und Umgebung wurde erst zum 1. Januar 1866 abgeschafft, siehe hier.
-
Hallo Erdinger,
vielen Dank.
Aber warum ist dann auf Briefen nach Frankfurt meistens kein Bestellgeld vermerk?
Gruß
bayernjäger
-
... Empfänger in FFM, wie anderswo, konnten Postfächer für 5 Gulden anmieten und die einlangenden Briefe wurden nicht mehr ausgetragen. 5 Gulden waren 300 Kreuzer - wer also 301 Briefe, Drucksachen, Muster ohne Wert oder mit Wert, Zeitungen usw. pro Jahr erhielt, fuhr mit einem Postfach sicher besser ...
Wenn du (fast) nur Briefe an intensive Postkunden in FFM hast, wäre das eine Erklärung. Oma Lauffer - Briefe dürften aber innerhalb der von Dietmar genannten Zeiträume sicher Botenlöhne aufweisen.
-
Habe selbst mal nachgeschaut. 5 Belege nach Frankfurt sämtlich ohne Vermerk. Würde mich jetzt auch mal interessieren. Dass alle ein Gefach hatte glaube ich nicht.
-
Das kann ich mir auch nicht vorstellen.
Wenn ich bei ebay Briefe nach Frankfurt durchsehe, haben 95% keinen Bestellgeldvermerk.
-
... wenn 95% an die großen Bank- und Handelshäuser liefen, wäre alles andere eine Überraschung.
-
1 Brief habe ich gesehen bei Ebay mit notiertem Bestellgeld. Sehr merkwürdig. Langsam freunde ich mich auch mit den Postfächern an.
-
Hallo zum Thema Frankfurt und das Ortsbestellgeld: Hatten die Briefempfänger ein Postfach, so wurde kein Bestellgeld erhoben, denn für das "Postfach" hatten sie eine Jahresgebühr zu zahlen und ihre Postsendungen beim Postamt abzuholen. Daher kommt das öfters vor, dass es Briefe gibt, bei denen "kein" Bestellgeld erhoben wurde.
Gruß Taxis107
-
Hallo zusammen,
vorausbezahltes Bestellgeld wurde an Behörden verlangt und konnte ab dem 01.01.1854 mit Freimarken beglichen werden (davor bar am Schalter). Aufgehoben für frankierte Briefe zum 01.01.1866 (unfrankiert zum 01.01.1867).
Die Seite zeigt das geklebte Bestellgeld an das großherzgl. hessische Friedens Gericht II Bezirk zu Mainz.
-
Liebe Sammlerfreunde,
im Bereich der Thurn und Taxis'schen Post ist interessant, daß zuerst in Frankfurt am Main 1832 offiziell Stadtbriefe zugelassen wurden. Gleichzeitig wurden dort Briefkästen aufgestellt, in denen Portobriefe eingeworfen werden konnten. In Frankfurt am Main kostete der Ortsbrief 1 Kreuzer zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld, also 2 Kreuzer Porto. Am Schalter konnten auch Ortsbriefe als Frankobriefe aufgegeben werden. Diese kosteten ebenfalls 1 Kreuzer Franko zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld (Quelle: Entstehung und Entwicklung der Postgebühren vom 16. Jahrhundert bis 1918 von Konrad Schwarz). Interessant ist auch, daß in Frankfurt am Main ab 1. Juni 1850 Ortsbriefe weiterhin 2 Kreuzer kosteten (1 Kreuzer Porto oder Franko, zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld). Dies war bis 1860 so. In allen anderen Postorten im Thurn und Taxis'schen Postgebiet kosteten Ortsbriefe 1/4 Silbergroschen oder 1 Kreuzer (einschließlich Bestellgeld). Quelle: Thurn und Taxis Spezialkatatalog - Handbuch Markenzeit, 5. Auflage von Peter Sem.
In einen anderen Thread habe ich solche Ortsbriefe von Frankfurt in der Vormarkenzeit eingestellt:
BeitragRE: Stadtbriefe Thurn und Taxis Vorphilazeit
Liebe Sammlerfreunde,
im Bereich der Thurn und Taxis'schen Post wurden zuerst 1832 in Frankfurt am Main offiziell Stadtbriefe zugelassen. Gleichzeitig wurden dort Briefkästen aufgestellt, in denen Portobriefe eingeworfen werden konnten. In Frankfurt am Main kostete der Ortsbrief 1 Kreuzer zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld, also 2 Kreuzer Porto. Von Frankoortsbriefen steht aber im Buch von Konrad Schwarz nichts. Hier kann ich einen Frankoortsbrief in Frankfurt vom 3. März 1842 zeigen. Wenn…VorphilaBayern27. April 2022 um 15:36 Beste Grüße,
Hermann
-
Hallo Hermann,
in Frankfurt wurde das Bestellgeld Mitte/Ende 1861 abgeschafft wie neuere Belegfunde zeigen. Man nimmt an dass dies mit der Taxreform vom 01.09.1861 einherging.
Quelle: Jürgen Naab Frankaturen 1852 - 1867 Briefpost 2017
-
Das würde auch zu den so wenig vorhandenen Briefen nach Frankfurt mit Ortsbestellgeld passen.
-