Russische Belege mit Nummernstempel II

  • Ähnlich ist es mit diesem Brief vom 11. Oktober 1866 von St. Petersburg nach Carbys. Hätte hier nicht ab Juli ein verringertes Porto von 14 Kopeken gegolten? Frankatur ist waagerechtes Paar Nr. 9, zweimal Nr. 10 und Nr. 15 = 18 Kopeken.

  • ... ui, ui, ui, nach Kappeln in Schleswig, das wird ja immer doller hier und wunderschön noch obendrei. Ich lese nur 3 Sgr. Weiterfranko. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Schlacki,

    Glückwunsch, das ist ein sehr seltener Beleg!
    Die norddeutschen Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg hatten mit Preußen eine Vereinbarung getroffen bezüglich der Korrespondenz mit den Postvereinsländern. Danach wurden die Briefe von/nach diesen Herzogtümern (fast) wie Vereinskorrespondenz taxiert. Aber sie waren keine Postvereins-Mitglieder. Das hatte Auswirkung auf den russisch-preußischen Vertrag. Hier wurde Schleswig wie ein Drittland eingestuft, mit Transit durch Preußen. Es galt zwar die Ermäßigung bei Franko-Briefen für den preußischen Anteil, für die Herzogtümer war aber eine feste Vergütung darüber hinaus festgelegt worden.
    Dies sieht man auch bei deinem Brief: Die mit Rötel von Russland notierten f3 waren das Weiterfranko an Preußen für Briefe nach Schleswig. Dies wurde von der preußischen Post durch den Strich mit Blaustift über die "f3" bestätigt. Die preußische Post bekam davon 2 Sgr., der restliche 1 Sgr. war das Weiterfranko an die Herzogtümer.
    Der Brief war mit 18 Kopeken korrekt frankiert.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Briefumschlag vom 5. Februar 1866 von St. Petersburg nach Paris, frankiert mit Nr. 5, Nr. 6, einem waagerechten Paar Nr. 9 und Nr. 14 = gesamt 37 Kopeken. Das Porto nach Frankreich betrug bis Ende 1865 36,25 Kopeken, ab 1866 nur noch 28 Kopeken. Hier wurde also fälschlicherweise noch der alte Tarif verklebt. Dies scheint aufgefallen zu sein, da auch '1866' notiert wurde. Vorderseitig der rote 'P.D.'-Stempel sowie die mit Rötel notierten 5½ Silbergroschen für das das Weiterfranko an Preußen.

  • Die Nummernstempel "12" bis 17 " waren für die Strecke St. Petersburg - Warschau ausgegeben, wobei die Nummer "13" wohl nicht ausgegeben wurde. Ob es sich dabei um Aberglaube handelt, mal jemand behauptete, kann ich nicht sagen. In anderen Ländern können das ja ganz andere Zahlen sein.
    Diese Nummernstempel sind auf Belegen allesamt schwer zu finden, bis auf die "16" und "17" eher auf Briefen mit Polens Nr. 1 und stets in Richtung Russland. Mit dem Nummernstempel "16" sind mir zwei, mit der "17" kein Beleg bekannt.

    Brief vom 10. Februar 1865 nach London. Die Frankatur aus Nr. 6, 9 und einem Paar Nr. 10 ist mit dem Nummernstempel "16" entwertet. Das Porto von 26 Kopeken ist korrekt für die Strecke über Belgien.

  • Dann zeige ich mal diesen, mit 50 Kop. nach Lissabon frankierten, Brief aus St. Petersburg (rs. Stempel) von 1865. Die Stempel zur Markenentwertung sind so abgeschlagen, dass ich da nichts erkennen kann ...

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,

    Von wem wurde denn dieser Franca Stempel aufgebracht? Den kenne ich auch aus der Brustschildzeit. An der Grenze zu Portugal? Unabhängig davon ein schöner Beleg. Von Russland nach Portugal ist sicher selten.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    P.P.s. Deine Belege Schlacki sind natürlich wieder allererste Sahne..:love:

  • Hallo Andreas,

    der Stempel sollte in Lissabon verwendet worden sein. Gemäß Postvertrag sollten die Briefpakete von dem ambulanten Bureau der Bahnstrecke Bajadoz-Lissabon direkt dem Central-Postamt in Lissabon übergeben werden.

    So weit die Theorie ...
    Und ja, frankierte Belege zwischen Russland und Portugal sind nicht häufig.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Auf der Rückseite ist nur der Aufgabestempel von St. Petersburg und ein Stempel von Lissabon.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Andreas,

    der Stempel sollte in Lissabon verwendet worden sein. Gemäß Postvertrag sollten die Briefpakete von dem ambulanten Bureau der Bahnstrecke Bajadoz-Lissabon direkt dem Central-Postamt in Lissabon übergeben werden.

    So weit die Theorie ...
    Und ja, frankierte Belege zwischen Russland und Portugal sind nicht häufig.

    Viele Grüße
    Michael

    Danke :thumbup:....

  • Das war es bei mir erstmal mit den Bahnpost-Nummernstempeln. Vielleicht bekomme ich irgendwann mal wieder etwas nach.
    Die rechteckigen Nummernstempel für Kreisstädte alle einzeln aufzuführen, sprengt bei einer Menge von 612 Stück etwas den Rahmen. Ich fange daher einfach mal an.
    Die Stempel bestanden immer aus 9 x 7 Punkten. In der Mitte fehlen 3 x 3 Punkte, wobei bei den einstelligen Ziffern sich in den Ecken jeweils ein Punkt befand. Die äußere Größe liegt bei ca. 19 x 15,5 mm.

    10- Kopeken-Umschlag vom 28. November 1862 von Luga (Gouvernement St, Petersburg) in die Hauptstadt. Verwendet wurde der Nummernstempel "4".

  • Das wäre nicht nur toll, sondern sogar sensationell. Ich werde weitere Belege zeigen, 611 werden es aber wohl nicht werden. Aber es gibt ja auch noch zwei weitere Formen. Ein klein Bisschen hab ich also noch.

  • Das ich nicht alle Nummern zeigen kann, hätte dir auch schon daran auffallen müssen, das ich mit der "4" gestartet bin. Wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe, ist das nicht die erste Zahl. ;) Außerdem hatte ich schon ein paar andere anfangs gezeigt.

    Brief mit einer Nr. 5 vom 18. Juni 1860. Die Marke ist entwertet mit dem Nummernstempel "9" von Pawlowsk, einer ebenfalls im Gouvernement St. Petersburg gelegenen Kreisstadt.
    Hier kann man das mit den Punkten in den Ecken noch besser erkennen.

  • Brief frankiert mit Nr. 5 von Klin im Gouvernement Moskau ohne weiteren Ortsstempel. Die Marke ist mit dem Nummernstempel "19" entwertet. Ankunft in Moskau war am 27. August 1861.

  • Nach "19" kommt natürlich "20". Diese Nummer war Kolomna zugeteilt. Diese Kreisstadt gehörte zum Gouvernement Moskau. Der mit einer Nr. 5 frankierte Brief kam am 17. April 1862 in Moskau an.