Der Deutsche Krieg 1866

  • Hallo,
    hatte mal wieder Lust, einen weiteren "66er" zu zeigen:
    Brief aus Augsburg an den Gefreiten Conrad Schmidt beim 3. Infanterie-Regiment Prinz Carl, 16. Compagnie in Wülzburg bei Weissenburg, vom 27. Juli 1866.
    Das 3. Infanterie-Regiment "Prinz Karl von Bayern" unter Oberst Hösslinger, zugehörig zur 3. Brigade, war innerhalb 2. bayerischen Infanterie-Division unter Generalleutnant von Feder an den Gefechten in Franken im Juli 1866 beteiligt.
    Die Tatsache, dass der Brief mit 3 Kr. frankiert wurde und an einen Soldaten in der Festung Wülzburg bei Weissenburg addressiert war, belegt die Verordnung, dass Portofreiheit nur den mobilisierten Truppen im Felde zugestanden wurde. Die 16. Kompagnie in Wülzburg, obwohl Teil des 3. IR, gehörte nicht dazu, sodass der Absender den Brief frankieren musste. Vermutlich war der Aufenthalt in Wülzburg für Herrn Schmidt aber sicherer als die Teilnahme an den Gefechten von Kissingen, Hammelburg, Uettingen, Rossbrunn etc. im Juli 1866...
    Link zur Festung Wülzburg:
    http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BClzburg
    Der Absender dürfte in der Familie des Gefreiten Schmidt zu suchen sein, da der Brief aus Augsburg, dem Garnisonsstandort des 3. IR, gesandt wurde.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Feldpostbrief von Spremberg (Lausitz), Preußen, nach Dresden, Sachsen, vom 10. Juni 1866.
    Siegelseite Durchgangsstempel von Bautzen (Sachsen) vom 11. Juni und Ankunftsstempel von
    Dresden vom selben Tag.
    Am 7. Juni 1866 marschierten preußische Truppen in Holstein ein und die 1. Preußische Armee
    rückte später bekanntlich von der Oberlausitz aus in Böhmen ein. Bereits am 16. Juni 1866
    marschierten preußische Truppen u.a. im Königreich Sachsen ein. Dieser Brief liegt daher
    zwischen dem Einmarsch in Holstein (7. Juni 1866) und dem Einmarsch in Sachsen (16. Juni 1866)
    und dürfte daher sicherlich interessant sein.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    interessant ist an diesem Brief vor allem, daß er innerhalb des Postvereins als Feldpostbrief portofrei befördert worden ist. Da die sächsische Post von einem eingezogenen Porto nichts gehabt hätte, akzeptierte sie offensichtlich, den entsprechenden Vermerk der preußischen Post.

    Solltest Du einmal Trennungsabsichten haben....

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo VorphilaBayern,

    ein hochinteressanter Brief aus den letzten Vorkriegstagen aus Preussen ins noch nicht okkupierte künftige Feindesland!
    Die politischen Verhältnisse waren am 10./11. Juni sicherlich klar, obwohl noch keine Kampfhandlungen stattgefunden hatten und sich der Deutsche Bund erst mit dem Austritt Preussens am 14. Juni faktisch auflöste.
    Ein Feldpostbrief aus dem Bereich des künftigen Gegners - wie Altsax richtig erwähnt, hat die Portofreiheit für die Beförderung und Zustellung in Sachsen als Postvereinsland keine Rolle gespielt, zumal der Krieg noch nicht in die heisse Phase gefunden hatte.
    Toller Beleg!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern und Altsax,

    vielen Dank.
    Möchte folgenden Beleg zeigen, der evtl. mit der Besetzung
    von Sachsen durch Preußen zusammenhängt.
    Ganzsache 1 Ngr. von Bautzen (Sachsen) nach Hermsdorf
    bei Ruhland (Preußen) vom 28. Juni 1866 mit Leitvermerk
    "über Königswartha" (Sachsen). Ich denke, der Postweg
    wäre eigentlich über "Hoyerswerda" (Preußen) gewesen.
    Man wollte den Brief dadurch überwiegend auf sächsischen
    Gebiet bis Ruhland laufen lassen. In Ruhland preußischer An-
    kunftsstempel vom 29. Juni mit Landbestellgeldvermerk
    1/2 Sgr. Ich hoffe, ich liege mit meiner Einschätzung richtig.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    wenn mich meine Geographiekenntnisse nicht völlig im Stich lassen, lag Königswartha an der Poststraße Bautzen - Hoyerswerda. Insofern war der Leitvermerk zwar überflüssig, hatte aber nichts mit der Kriegssituation zu tun.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo VorphilaBayern und Altsax,
    bin jetzt nicht so firm im nichtbayerischen Teil des Bundes...
    Aber hätte man den Brief nicht mit der Eisenbahn Görlitz-Dresden-Leipzig (und von da nach Gera-Hermsdorf) spediert?
    Von Bautzen gabs doch gar keine Eisenbahnverbindung nach Königswartha/Hoyerswerda. Und die schnellste Versendung sollte doch wohl die Regel gewesen sein...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    im Ritter sind 47 Orte mit Namen Hermsdorf verzeichnet. Einer davon wird als im Kreise Görlitz liegend genannt. Das könnte zu der geographischen Bezeichnung des Bestimmungsortes "an der Spree" passen, nicht aber zu Ruhland als übergeordnete Postanstalt.

    Mein Kartenmaterial gibt dazu leider nichts her. Je dichter der Ort jedoch an Görlitz lag, um so wahrscheinlicher wäre eine reguläre Beförderung mit der Eisenbahn Dresden - Görlitz. In diesem Falle könnte tatsächlich die nur eingeschränkte Nutzbarkeit der Eisenbahn zur Postbeförderung während der Anfangszeit des 66er Krieges bei der Leitung über Königswartha eine Rolle gespielt haben.

    Vieleicht kann das jemand mit gutem preußischen Kartenmaterial klären.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Zur Ergänzung:

    Hermsdorf liegt an der "Kleinen Spree" und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Lohsa. Von Königswartha ist es kaum eine Meile nordöstlich entfernt. Das "über Königswartha" diente also lediglich als geographischer Hinweis.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich möchte hier einen Fahrpostbegleitbrief aus Würzburg vom 8.SEP.1866 zeigen.
    Empfangsort ist Kissingen, Inhalt der portofreien "Militaria"-Sache "silberner Löffel, silberne Gabel, silberner Kaffesieber".
    Zugestellt gegen "3" xr Zustellgebühr.

    Absender war das "8te. Husaren Regiment" (=1. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 8 )

    Das Regiment war am 10. Juli 1866 an der Einnahme von Kissingen beteiligt und stand später vom 28. Juli bis 9.September in Würzburg.

    Der Begleitbrief nebst Paket wurde am Tag vor dem Abmarsch aus Würzburg aufgegeben.

    Der Inhalt, gerichtet an das Bürgermeisteramt, lässt bei mir eine böse Vermutung aufkommen.

    Hat da bei der Einnahme von Kissingen ein Angehöriger des Husaren-Regimentes wohl etwas "silbernes" mitgehen lassen?

    Leider ist der Begleitbrief ohne Inhalt und gibt keinen Aufschluss darüber. Ich befürchte aber, es wird wohl so gewesen sein, denn ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen warum das Husaren-Regiment einen Löffel, eine Gabel und einen Kaffesieber an das Bürgermeisteramt Kissingen übersenden sollte.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    einen interessanten, wohl auch kuriosen Begleitbrief aus den allerletzten Tagen der preuss. Besetzung Frankens zeigst Du da!
    Ich bin der gleichen Meinung, dass das schlechte Gewissen des Husaren ihn dazu bewogen haben mag, das Souvenir noch vor der Abreise dem Besitzer über das Bürgermeisteramt zukommen zu lassen - vielleicht hat er sich nicht getraut, dem Eigentümer direkt zu schreiben, oder er war bei mehreren Familien nacheinander einquartiert (was damals Usus war) und wusste nicht mehr, wem das Silberzeug gehörte.
    Was sich mir noch nicht erschliesst, ist die Taxe von 3 Kreuzern für einen portobefreiten Brief, der unter der "Militaria"-Franchise lief. Wenn portofrei, warum dann eine Zustellgebühr, und warum gerade 3 und nicht 6 Kreuzer für einen Portobrief?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    die Fahrpostbegleitbriefe waren bis zu einem Loth portofrei zu befördern. Erst darüber fiel je nach Gewicht der Brief- bzw. Fahrposttarif an. Hatte der Begleitbrief doch die Funktion einer Paketkarte.

    Der hier gezeigte Begleitbrief wurde sicher portofrei befördert.

    In Bayern war es üblich für Pakete bis 25 Pfd. 3 xr Zustellgebühr zu verlangen, darüber 6 xr.
    Bei portofreien Postsendungen wurde diese Gebühr nur dann abverlangt, wenn die Poststücke ausgetragen und nicht von der Postexpedition selbst abgeholt wurden.
    Die Zustellgebühr wurde im Falle des Austragens dann vorderseititg auch auf dem Begleitbrief notiert.

    Es handelt sich also um eine reine Zustellgebühr, nicht um ein evtl. Porto für den Brief.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,
    vielen Dank, wieder was gelernt... ;):thumbup:
    Da das Bürgermeisteramt in Kissingen wohl nicht bereit war, auf den Kosten der Zustellung sitzen zu bleiben, durfte der Besitzer der Silbersachen für die Rückgabe seines Eigentums mit 3 Kr. zur Kasse gebeten worden sein.
    Sicher zu verschmerzen...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • [

    ..Das Regiment war am 10. Juli 1866 an der Einnahme von Kissingen beteiligt und stand später vom 28. Juli bis 9.September in Würzburg.
    Der Begleitbrief nebst Paket wurde am Tag vor dem Abmarsch aus Würzburg aufgegeben...

    Hallo bayernjäger,
    noch eine kleine Korrektur:
    Die Besetzung Würzburgs durch preuss. Truppen endete bereits am 22. August, dem Tag des Friedensvertrages zwischen Preussen und Bayern. Nur in Nürnberg verblieben die Besatzungstruppen etwas länger, bevor sie auch hier abzogen und am 16. Sep. Franken ganz verlassen hatten.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    in der Regimentsgeschichte aus "Geschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 8.", Berlin 1882, Mittler & Sohn, steht: ...nach der Einnahme und Besetzung Würzburg... "...am 9. September rückte das Regiment aus seinen Kantonnements nach Frankfurt ab, woselbst es am 14. eintraf."

    Der Brief aus Würzburg würde sonst ja auch überhaupt keinen Sinn machen, denn wie soll das Regiment, wenn es am 22. August bereits abgerückt war, aus Würzburg ein Paket versenden?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,
    Du hast wohl recht, und ich hatte mich mit der Angabe des 22.August als Abzugstermin der Preussen aus Würzburg wohl auf den Beitrag unseres verehrten Mitglieds Luitpold als ausgewiesenen Würzburg-Experten gestützt, der vor gut einem Jahr im "alten" phila-Forum geschrieben hatte:
    "...Über den Krieg 1866 im Raum Würzburg habe ich inzwischen nachgelesen und komme zu dem Schluss, dass es keine geregelte Feldpost in diesen Tagen gab. Zudem wurde die von der Feldpost gesammelten Briefe der regulären Post zur Weiterbeförderung übergeben. In Würzburg soll so ein Annahmepostamt bestanden haben. Nachdem am Freitag, den 27. Juli 1866 die Preußen und Oldenburger die Festung Marienberg (leider auch Würzburg - jedoch richteten die Granaten kaum Schaden an) mit einer 3 stündigen Kanonade bedeckten und die geschlagenen Bundestruppen von Tauberbischofsheim (incl. der geschlagenen bayrischen Truppen von Helmstadt/Roßbrunn) sich um Würzburg drängten, herrschte etwas "Confussion". Die Bundestruppen lagerten übrigens bei Rottendorf (nicht weit von Randersacker).
    So gesehen wäre eine funktionierende Feldpost schon erstaunlich, denn es "war alles durcheinander".
    Die bayrische Post hat das nicht gestört, dass 4.000 preußische Besatzungssoldaten Würzburg vom 2. bis 22. August besetzt hielten."

    Deine Quelle, die Regimentsgeschichte des 1. Westfälischen Husaren-Regimentes, war mir bislang unbekannt.
    Deine Angabe (9. September) wird auch hier bestätigt:
    http://www.panoramio.com/photo/43979519
    Da heisst es "...Die tapferen Bayern, von ihren Waffenbrüdern des VIII. Bundeskorps leider im Stich gelassen, mussten sich letztendlich der besseren Ausrüstung des Gegners beugen und nach Würzburg zurück weichen. Tage später fanden u.a. im Eisinger Pfarrhaus Friedensverhandlungen statt und am 9. September 1866 kehrten die Preußen nach kurzer Besatzungszeit Würzburg dann endgültig den Rücken."

    Den scheinbaren Widerspruch, dass ein Paket nicht am 8. September aus Würzburg abgesandt werden konnte, wenn die Stadt vom betr. Regiment bereits am 22.8. geräumt war, hätte ich damit erklärt, dass nicht unbedingt alle Einheiten eines Regiments am selben Tag in Marsch gesetzt worden sein müssen; einzelne Kompanien konnten durchaus woanders (z.B. in Nürnberg) stationiert gewesen sein und das Paket daher Tage später - auf ihrer Heimreise - in Würzburg aufgegeben haben.
    So belegt mein Brief aus Augsburg an den Gefreiten der 16. Kompanie des 3. IR "Prinz Carl" vom 27. Juli, dass nicht alle Einheiten desselben Regiments gleichermassen am Kriegsgeschehen teilnahmen oder beisammen lagen; das 3. IR des 2. Division Feder hielt sich Ende Juli 1866 nach den Niederlagen bei Uettingen und Rossbrunn in der Gegend um Würzburg auf, während die 16. Kompanie offensichtlich als Festungskompanie in der Wülzburg abgestellt war (s. post #161).

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Magdeburger,
    der Brief ist zwar in der Kriegsphase 1866 gelaufen, war aber nicht von den Ereignissen betroffen, da die Leitung durch Preussen nach Holland kein Feingebiet tangierte. Deshalb auch Zustellung am Folgetag.
    Wenn der Inhalt keinen Hinweis auf den 66er Krieg enthält, ist es leider "nur" ein Brief, der zur Kriegszeit versandt wurde, ohne Bezug zum Thema "Deutscher Krieg".
    Macht doch aber nichts, ist auch so ein schöner Auslandsbrief!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo,
    hier zeige ich einen weiteren sehr interessanten Brief, der einen eingezahlten Geldbetrag von 2 Gulden 30 Kr. begleitete und deshalb mit der Fahrpost befördert wurde.
    Vom Schultheissen-Amt im württembergischen Rietenau (bei Backnang) ging das Schreiben als Feldpostbrief vom 6. Aug. 1866 an den Soldaten Ringraf, der der 1. Kompanie des 3. Infanterie-Regiments angehörte.
    Das 3. württembergische Regiment von Oberst v. Lipp, Bestandteil der 1. württemb. Division unter Generalleutnant von Hardegg, war am Gefecht von Tauberbischofsheim am 24. Juli beteiligt und hatte grössere Verluste zu beklagen.
    Ein genauer Ort, an dem das 3. IR um den 6./7. August lag, wird - wohl in Unkenntnis der Lage der Truppen - nicht angegeben. Das dürfte die Feldpost bzw. die für die Postbeförderung vor Ort zuständige Stelle gewusst haben. Meiner Meinung nach lagen bzw. bewegten sich die Württemberger zu dieser Zeit, einige Tage nach dem Waffenstillstandsabkommen vom 2. August, noch in Bayern bzw. an der Grenze zu Württemberg, was durch die zeitnahen Briefe aus Rothenburg nach Burgbernheim vom 4.8. (post #157) bzw. von Ermetzhofen nach Winnenden vom 2.8. (post #89) und die Südbewegung der restlichen Einheiten des VIII. Bundeskorps plausibel erscheint. Am 7. August war im Hauptquartier Prinz Alexanders von Hessen der Befehl für die württembergische und hessisch-darmstädtische Division eingetroffen, den Rückmarsch in die Heimat anzutreten.
    Leider trägt der Brief keinerlei Stempel auf der Rückseite, sodass der Ort der Zustellung und damit der Standort des Soldaten offen bleibt.

    Zur Transkription:
    Soldat Ludwig Ringraf,
    mit Freuden haben wir heute vernommen, dass sämtliche Reitenauer wohlbehalten und unversehrt das nach allen Angaben für die Württemberger Truppen sehr hitzige Gefecht bei Tauperbischoffsheim überstanden haben.
    Nach Gemeinderaths-Beschluss vom 30. Juli erhält jeder der ausmarschierten Soldaten aus der Gemeinde-Casse 2 fl. 30 kr. was ich hiermit jedem durch Einzahlung übersende.
    Gegenwärtiges ist mit Empfangsbescheinigung zurückzusenden.
    Nebst Gruss
    Rietenau den 5. August 1866
    Schultheissenamt
    Weigel

    Daneben hat der Soldat Ringraf den Empfang des Geldes, wie gefordert, mit Bleistift quittiert:
    Richtig empfangen zu haben Ludwig Ringraf. Ich mache meinen schönsten Dank von den Rietenauer.

    Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob ein derartiger Vorgang - Übersendung von Geld an die dislocirten Soldaten im Feld, aufgebracht von der Gemeindekasse ihres Heimatortes - häufiger anzutreffen oder eine Rietenauer Sonderaktion war. Jedenfalls dürfte es den Soldaten, die das Geld erhielten, sehr erfreut und genützt haben, wie ja auch in den anderen Feldpostbriefen von württembergischen Soldaten in die Heimat zu lesen war, wo Geld bzw. der Mangel an solchem thematisiert wurde (posts #69 und #89).
    Offenbar wurde der Brief nach Empfangsbescheinigung durch den Adressaten im Brief wieder an die Gemeinde in Rietenau zurückgeschickt; leider fehlen Stempel, die diese Rückbeförderung postalisch belegen (der Brief ist vollständig und wurde m.E. nicht kupiert).

  • Lieber mikrokern,

    vorab - ein tolles Stück, Fahrpost aus Württemberg an die Front nach Bayern, das hat schon was. ;)

    Bei der Fahrpost war das Nicht - Stempeln bei der Ankunft üblich, von daher ist das Fehlen von Ankunftsstempeln in Bayern und Württemberg normal.

    Er dürfte mit der Feldpost zugestellt und gleich wieder an den Absender retour gelaufen sein, das sehe ich auch so. Präziser wird man den Brief wegen der verworrenen Verhältnisse kaum beschreiben können.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.