Briefumschläge mit Inhalt

  • Briefumschläge inclusive den originalen Schreiben gibt es nicht so häufig.

    Dieser rosarote "Damen-Umschlag" (117 mm x 61 mm), ein Ortsbrief, enthält ein 2-seitiges Blatt, gut lesbar beschrieben.

    Doch, welche Liebes-Tragödie (?) bahnte sich damals wohl an:

    "und werde mein Vergehen bereuen"?

    "14. Juli 1903, 1/4 10 Uhr abends, an der Hausthüre, wo sich Frl. (Frau?) K. Hanf und Otte schon öfters trafen"?

    Wir werden es nie erfahren.

    Allerdings es wurde tröstlich vorgebeugt: "Sollten Sie aber nicht kommen, so werde ich es auch überwinden können". Sie grüßt Otto mit "Auf Wiedersehen! Herzlichen Gruß und Kuß, Ihre Sie nicht vergessende ...". Vielleicht gibt es hier Lesende, die Romane von Hedwig Courts Mahler und anderen Autorinnen und Autoren aus dieser Zeit kennen. Aus dieser Briefgeschichte lässt sich doch ein romantischer oder auch dramatischer Schluss in dem Stil der damaligen Zeit konzipieren.

    Als Anregung anbei noch ein Bild aus der Gartenlaube.

    Lutitpold

  • lieber Luitpold,

    sehr schön schnulzig:)

    Das hat einen ernsten (damaligen) Hintergrund. Denn diese "schnulzigen" Romane waren bei der holden Weiblichkeit sehr gefragt. Vor allen Dienstmädchen träumten sich gerne aus der tristessen Wirklichkeit fort. Im BR gab es dazu vor nicht langer Zeit einen sehr interessanten Filmbeitrag:

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    Und nebenbei: Es müssen nicht immer Krimis sein und Blut fließen :cursing:

    Luitpold

  • Mir fällt gerade ein,

    da gabs mal einen Film, Griseldis, nach Courths-Mahler, den haben wir uns angesehen, als meine Frau mit meiner Tochter schwanger ging. Da wollte ich meiner Tochter diesen Namen geben. Hat meine Frau aber erfolgreich verhindert. :)

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hübsche Idee,

    da hätte ich noch einen passenden Beleg dazu.

    Begleitbrief aus Eisenach an den wohllöblichen Hülfsverein zur Unterstützung der Abgebrannten in Ronneberg mit dem Stempel im Sonderform (Feuser 838-9, dort erst

    ab 1830 gelistet) mit Vermerk nebst 1 Rolle mit 100 Gulden Rheinisch und

    WHZUdAR (was immer das bedeutet) Altenburg und 2Pfund 12 Loth.

    Rückseitig rotes Lacksiegel des Taxischen Postamtes Eisenach.

    Inhalt:

    In Folge von wohllöbl. Postdirektion der Herzoglich Sachs-Altenbg. Fürstlich Thurn und

    Taxischen Posten allhier heute empfangener Weisung, an dortigen wohllöbl.

    Hülfsverein zur Unterstützung der Abgebrannten in Ronneberg Einhundert Fl. Rheinisch als ein von seiner Durchlaucht des Herrn Fürsten von Thurn und Taxis

    (Fürst Maximilian Karl) gnädigst für selbe bestimmten Beytrag zu übersenden, verhehlt man nicht solchen zu übermachen, nämlich in einer Rolle mit 100 Gulden Rheinisch und ersucht dagegen eine Empfangsbescheinigung alsbaldigst gefälligst übersenden zu wollen.

    Eisenach, 14 July 1829

    Großherzogl. Sächs. Fürstlich Thurn und Taxische Lehenspostamts Casse reitender

    Posten.

    In Ronneberg gab es 2 Stadtbrände am 19. Mai und 14. Juni 1829, wobei

    231 Wohnhäusen vernichtet wurden und zahlreiche Tote forderte.

    viele Grüße von woodcraft