Inlandsbriefe Österreich

  • Lieber Ulf,

    vielen herzlichen Dank :thumbup: :thumbup: ein kleiner Riss geht rechts oben durch die Rekomarke, aber der ist wirklich nur bei genauem Hinsehen erkennbar und deshalb vernachlässigbar.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ab dem 1. 6.1850 (Markenzeit) galt in der Monarchie Frankierungszwang. Normalerweise wurden Briefe mit einer Zutaxe belegt, deren Absender die Gebühr nicht mit einer Briefmarke beglichen hatte.

    Einen Brief, der dieser Vorschrift entging, kann ich zeigen.

    Ein (PORTO)-Brief vom 12.9.1850, von Weyer (OÖ) nach Steyer .

    Der Brief kostete dem Empfänger 3 Kreuzer. Durch eine schwarze 3 notiert.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    gab es in Österreich nicht auch die Regelung, dass man nur das halbe Franko/Porto zu zahlen hatte, wenn eine Partei portomoderiert war? Hier war vlt. der Absender in dieser Lage, der Empfänger Voith sicher nicht, daher statt 6 nur 3 Kr. CM.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das Halbfranko (Halbporto) gab es nur bis 30.10. 1840.

    Ab 1.6.1850 war die Briefgebühr 3 Kreuzer ( bis 10 Meilen Entfernung).

    Briefe waren ausnahmslos vom Absender mit Briefmarken zu frankieren.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    vielen Dank für diese Info.

    Aber später gab es noch die Möglichkeit, an Portofreie zur Hälfte des Frankos zu versenden (hat mit mal Dr. Ramharter erzählt). Vlt. hat man das hier verwechselt? Auf jeden Fall ein Brief für das Album "Was es so nicht geben sollte". :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    ich hatte mich mit ihm unterhalten, weil es eine Handvoll Wiener Briefe an Prinz Carl von Bayern in München gibt, die nur mit 6x CM frankiert wurden, die natürlich nicht reichten (9x CM). Er meinte, dass in Österreich der 1850er Jahre Briefe an Portofreie zum halben Satz möglich waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich habe mich leider geirrt, es gab tatsächlich Portofreiheiten nach 1850.

    Georg Ramharter schreibt dazu in " Das Taxwesen der österreichischen Inlandsbriefpost 1850 - 1894" :

    "Die sogennante Befreyung von den Briefpostgebühren betraf Personen (z.B. natürlich die kaiserliche Familie) und die Träger der verschiedensten namentlich genannten Hof, Länder-, Kirchen- und Ordensfunktionen, dann aber auch noch eine Vielzahl von Behörden und Ämter des Reichs und der Länder, nicht zu vergessen eine ganze Reihe von öffentlichen Anstalten wie Schulen, Kranken- und Waisenhäuser."

    Die Post von Gebührenbefreiten an Gebührenpflichtige wurde in der Regel unfrankiert aufgegeben, ohne Zutax, der Empfänger wurde lediglich mit dem tarifmäßigen Briefporto belastet.

    Da habe ich wieder so einiges dazugelernt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    vielen Dank - da hatte ich doch noch etwas Richtiges in Erinnerung ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein für mich rätselhafter Brief.

    Ein Reko - Inlandsbrief vom 5.3.1854, von Austerlitz (Mähren) nach Brünn.

    Frankatur 6 Kreuzer.

    Die Rekogebühr wäre 6 Kreuzer ,die Briefgebühr für einen einfachen Brief bis 10 Meilen 3 Kreuzer gewesen, also insgesamt 9 Kreuzer.

    Weshalb wurden hier 6 Kreuzer frankiert?

    Rechts oben wurde etwas in Rötel notiert, für mich aber leider nicht lesbar.

    Die Rückseite ist leer.

    Bitte um eure Meinung zu diesem Brief.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    wenn 3x das einfache Franko war, sollte der Brief 1-2 Loth gewogen haben.

    Rechts vom Recommandirt-Stempel ist nur eine Reco-Rötel angebracht worden, damit man das Einschreiben nicht übersieht.

    Hinten könnte eine weitere 6x Marke geklebt haben, die vlt. nur mit Federzug entwertet worden war und die man abgenommen hatte?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich habe die Rückseite nach etwaigen Briefmarkeneindrücken untersucht, konnte aber nichts finden.

    Das Gewicht stimmt.

    Der Brief bleibt rätselhaft ?(

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    dann bleibt er wohl rätselhaft, es sei denn, der Absender wäre portobefreit gewesen und hätte nur die Reco-Gebühr von 6x zu zahlen gehabt. Aber das ist schwer zu beweisen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ja, die Portofreiheit des Absenders wäre eine Möglichkeit die 6 Kreuzer-Frankatur zu erklären, aber wie du richtig schreibst, sehr schwer zu beweisen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    ich habe bei meinen Ausstellungs-Sammlungen immer das geschrieben, was zu sehen war und als das Wahrscheinlichste anzunehmen war; damit ist man in der Regel auf der sicheren Seite und wenn einer daher kommt, der es besser weiß, freut man sich umso mehr. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.