Interessante Dokumente aus der Monarchie

  • ... was daran liegen dürfte, dass es keine Kriegveteranen sind, sondern Opfer ziviler Bundeswehreinsätze ... ein Schuft, der Böses dabei denkt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Der Kaiser und die Kinder"

    Seit Kaiser Karl den Thron seiner Vorfahren bestieg ist kein Tag verstrichen, an dem nicht die Völker der Monarchie Beweise der liebevollen Fürsorge des Kaiserpaares empfangen hätten.

    Unvergessen ist, was das Kaiserpaar in der Zeit der Kohlennot veranlasste, unvergessen ist die Fürsorge für die Jugend des Reiches, die in der Aktion der Kaiserin Zita "Für das Kind" ihren Ausdruck fand.

    In allen Angelegenheiten der Lebensmittelversorgung spürt man das Walten des Kaisers, die stetigen Bestrebungen, die Lebensführung der breiten Massen der Bevölkerung zu erleichtern.

    Es ist bekannt, dass der Kaiser persönlich überaus anspruchslos ist. Von der Bedürfnislosigkeit des Kaisers konnten sich dieser Tage die Ortsbewohner von Wiener Neudorf überzeugen.

    Der Kaiser war, wie bereits kurz berichtet wurde, auf der Fahrt nach Wien begriffen, als ihn eine kleine Störung im Motor des Automobils zu einer Rast in Wiener Neudorf zwang. Es war gerade die Mittagsstunde und der Kaiser nahm die Gelegenheit wahr, einen kalten Imbiss, den er mit sich geführt hatte, zu verzehren. Es ist begreiflich, dass die Panne des Automobils alle Kinder des Ortes und auch Erwachsene herangelockt hatte. Als der Kaiser die Kleinen sah, verteilte er sein Mahl unter den Kindern und auch die Erwachsenen bekamen von dem Weine aus dem kaiserlichen Keller zu kosten. Die Bewohner von Wiener Neudorf nahmen die Freigiebigkeit des Kaisers mit stürmischen Hochrufen auf.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Hungertod einer Millionärin"

    Ein ungewöhnlicher Fall von Geiz hat sich in Sarajewo ergeben: Die Besitzerin einer halben Million Kronen, eine 72-jährige Greisin, gönnte sich nicht einmal das tägliche Brot und fand schließlich - den Hungertod.

    Seit einigen Jahren wohnte in Sarajewo einsam und zurückgezogen die Greisin Anna Dugonic aus Mostar. Die nach dem Tode ihres Mannes ein Vermögen von mindestens einer halben Million Kronen erbte und sich nach Sarajewo zurückzog, um hier ihre letzten Jahre zu verbringen.

    Trotz ihres Reichtums war die Greisin ungemein geizig; sie hielt sich weder einen Dienstboten noch eine Bedienerin, und mied jeden Verkehr mit ihren Nachbarn. Ihr Geiz ging so weit, dass sie sich nicht gönnte, sich satt zu essen.

    Den Hausgenossen fiel es kürzlich auf, dass von der Greisin schon den dritten Tag nichts zu hören war, und sie verständigten die Polizei. Die polizeiliche Kommission, die im Hause erschien, konnte vorerst nicht in die Wohnung gelangen, da die Tür von innen versperrt war. Es musste schließlich ein Fenster erbrochen werden, um in die Wohnung eindringen zu können. Man fand die Greisin mit verzerrten Gesichtszügen auf dem Fußboden tot auf. Auf dem Diwan lag eine warme, seidene Decke, die jedoch unbenützt war, auf dem Tisch fand man die Brotkarten, von welchen kein Abschnitt fehlte. Die Leiche wurde in das Landesspital überführt, wo die Obduktion die erst Vermutung des Polizeiarztes bestätigte: Die Millionärin ist des Hungertodes gestorben. Es ist interessant, dass die geizige Greisin keine Nachkommen oder Verwandte hinterlässt; ihr ganzes Vermögen wird ihrer Heimatgemeinde Mostar zufallen

    Liebe Grüße

    Franz

  • ... und wir lernen, dass man selbst mit einer halben Million schon Millionär ist!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute zeige ich eine Ausfuhr - Zahlungsbollette vom 19.3.1804, ausgestellt vom Kaiserlich Königlich Tiroler Zollamt Martinsbruck.

    Die Bollette in Höhe von 5 Gulden und 30 1/4 Kreuzer wurde für die Ausfuhr von Salz, Flachs und Lederwaren ausgestellt.

    Ich vermute, mit der Bollette wurde eine Art Ausfuhrsteuer eingehoben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    sehr schönes Stück und du hast Recht - das waren Quittungen für Zölle, Steuern usw..

    Damals konnte man nämlich bei gewissen Artikeln bei der Einfuhr, der Ausfuhr und der Durchfuhr zahlen, also noch mehr als heute (und das muss man erst einmal hinbekommen!), von daher gab es Einfuhr-, Ausfuhr- und Durchfuhrsbolleten.

    Ich hatte mal eine nette Zollsammlung Bayern von den Anfängen bis 1920 ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Franz,

    in Ergänzung zu deinen schönen Beleg in Abschnitt 229., einen in der bayerischen Zeit: Kaiserlich Königlich Tyrolische Einfuhrzollbollette vom Amt Kufstein vom 5. Mai 1807. Kufstein war zu dieser Zeit bayrisch. Man strich daher das Wappen mit dem Doppeladler und das Wort "Kaiserl." Für den Kübel Rauchtabak wurden 18 Gulden 2 Kreuzer R.M. (Reichsmünze) Einfuhrzoll kassiert.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Die Erfindung des Zuchthäuslers"

    Das große Neudorfer Zuchthaus war kürzlich der Schauplatz einer eigenartigen Amtshandlung. Fünf elegant mit schwarzem Gehrock und Zylinder bekleidete Herren wurden in die Zelle des Sträflings Nr. 1026 geführt.

    Der Zelleninsasse ein wegen Raubmord verurteilter Mechaniker, hatte in seiner Kerkereinsamkeit eine Methode ausgesonnen, die eine wesentliche Verbesserung im Turbinenbau bedeutete. Er meldete seine Erfindung zum Patent an, und ein Konsortium kaufte ihm die Erfindung für 220 000 Dollar ab. In Begleitung eines Notars begaben sich die vier Vertreter der Gesellschaft in die Zelle und nach Erledigung der Formalitäten erhielt der Mechaniker das Geld ausbezahlt.

    Ob er jemals die Möglichkeit hatte, das Geld auszugeben?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    wenn er das Geld (heute mehrere Millionen Euro) im Gefängnis hätte behalten dürfen, wäre er sicher nicht sehr alt geworden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich denke, dass Schriftverkehr schon erlaubt war rein und raus.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Franz,

    eine sehr interessante Sache. Ich frage mich allerdings, wie er aus der Zelle heraus die Patentierung betreiben und die Gebühren bezahlen konnte.

    beste Grüße

    Dieter

    Lieber Dieter

    habe deinen Beitrag leider erst jetzt gesehen.

    Dass Häftlinge Erfindungen machten, war in der damaligen Zeit gar nicht so selten, wie im zweiten Teil des Zeitungsartikels zu lesen ist.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    die Meldung zu Thurtell ist SENSATIONELL !!!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.