Hallo,
bei diesem Brief bin ich mkr nicht sicher bzgl. der Bedeutung der vorderseitig mit Rötel notierten 4 Kr. ("x4").
Brief vom 26. April 1873 von Straubing nach Stuggart als Einschreiben, mit voderseitiger Reko-Nummer 47 und Charge-Stempel. Die Gebühr von 7 Kr. wurde offensichtlich bar über den Postschein verrechnet.
Nun ist mit Tinte, aber in anderer Schrift als vom Absender, über dem Vermerk "rekomandirt" die Notiz "pres" (pressant?) angebracht, sodass ich vermute, dass der Brief, der nicht ausdrücklich als Expressbrief versandt worden war, dem Empfänger gegen einen Botenlohn von 4 Kr. sofort zugestellt wurde. Könnte das so sein?
Interessant auch der rückseitige Nummernstempel "31", der möglicherweise das württembergische Pendant zum bayer. Briefträgerstempel (aus grossen Städten) darstellen könnte. Aber dann wäre eine Briefzustellung per Boten wohl obsolet, wenn der normale Postbote die Zustellung übernommen hat.
Oder ist das vielleicht gar kein "x4", sondern eine "84", die Einschreiben-Manualnummer aus Stuttgart, die mit Rötel vorderseitin notiert wurde? Aber Rötel ist für so etwas doch sehr ungewöhnlich...
Eingeschriebene Briefe
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Hallo mikrokern
vielen Dank für das Zeigen Deines schönen Chargébriefes.
Der Vermerk links unten bedeutet nicht "pressant" sondern steht für "7 (x) rec" - siehe Sem Seite 228.
Bei der Rötelziffer "84" bin ich mir unsicher. Aber mit der Manualnummer aus Württemberg könntest Du recht haben.
Viele Grüße
bayern-kreuzer -
Hallo Bayern-Kreuzer,
ja, vielen Dank!
Das ist wohl so, wie Du sagst. "7 re..." kann ich noch erkennen, am Ende steht aber doch sowas wie ein "r" oder "s"? Seltsam ausgeführtes "c"...
Anyway, damit haben sich die "pressant"-Variante und wohl auch der Botenlohn verabschiedet. Schade.
Und falscher thread... -
- Offizieller Beitrag
Hallo mikrokern
So du hast der Brief gekauft Glückwünsche
Die Nummer 84 ist eine Kartierungsnummer, darauf bin ich sicher.
Kommt wohl in alle Farben vor, aber in Bayern meist in Schwarz, in München aber oft auch mit blau.Hübscher Brief.
Viele Grüsse
Nils -
Hallo Nils und alle,
gut, damit ist der Brief entmystifiziert...
Kann jemand etwas zur in Rötel (statt in blau oder schwarz) notierten Manualnummer aus Stuttgart sagen? Ist das typisch für Stuttgart oder Württemberg?nils: wenn ein anderer thread für den Brief besser passt, bitte dahin verschieben.
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Lieber mikrokern,
man sollte schreiben 7x rec. oder 7 Kreuzer recommandirt, hier mal wieder abgekürzt. Oft fehlt der Recovermerk auch völlig (Stress?).
Württemberg hat häufig mit Rötel die Reconummer notiert, hier die 84. Damals kosteten Expreßbriefe 9 Kr. Gebühr für den dortigen Boten. 4 Kr. war die Insinuationsgebühr - aber damit haben wir es hier nicht zu tun.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Lieber bayern klassisch,
dass mein Brief nicht mit einem echten Expressbrief zu tun hatte, war mir schon klar...
Zu Anfang hatte ich in Erwägung gezogen, dass der Brief einem privaten Boten gegen 4 Kr. Entlöhnung übergeben worden war. Vielleicht erhielt die Eisenhandlung Kohl ja hin und wieder "pressante" Post, für deren möglichst schnelle Zustellung man ein derartiges agreement gertoffen haben könnte, oder?
Aber eben: war nur eine Spekulation, die nackten Fakten haben sie zunichte gemacht. -
- Offizieller Beitrag
Hallo Freunde
Erst ab 1. März 1874 galt die Frankaturzwang bei eingeschriebene Briefe in Bayern. Vorher war das Chargegebühr bar zu bezahlen.
Dieser Brief lief von Landshut in 1874 nach Hofdorf bei Mengkofen nur 40 Kilometer entfernt. Trotzdem ist der Brief zwei Tagen unterwegs. Vielleicht weil es ein eingeschriebenen Brief war?
Hier ist der Brief nach Dienstanweisung, 9.6.1872, mit gleicher Stempelfarbe wie der Aufgabestempel abgestempelt. Die Dienstanweisung sagt aber auch dass Charge mit Rot zu unterstreichen war. Hier hat man statt Charge unterstrichen die Franchise "frei Schein" mit rot markiert.
Viele Grüsse
Nils -
Hallo,
auf den schönen "Einsteigerbrief" in diesen thread von Nils möchte ich diese Ganzsache aus Passau nach Graz in Österreich vom 25. März 1872 zeigen, der rückseitig den Eingangsstempel von "Gratz" vom 26. März 1872 aufweist. -
- Offizieller Beitrag
Hallo mikrokern
Eine schöne eingeschriebene Ganzsache nach Österreich. Sehe ich sehr gern.
Jetzt habe ich auch auf dein Wünsch der "7Xr.Rec" Brief hier verschoben.
Viele Grüsse
Nils -
- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen!
Hier ein Brief, der in einigen Threads passen würde. Leider ist die Marke (Nr. 15) etwas suboptimal, aber interessant finde ich den Brief dennoch.
Geschrieben wurde er am 24.2.1869. Aufgegeben in Hof am 1.3.1869, dort die Marke mit dem großen oMr 211 (Sondertype) von Hof entwertet. Also aus den letzten Tagen der Mühlradzeit. Als Aufgabestempel fungiert ein kleiner Einkreis mit Zierstück von Hof. Gelaufen ist der Brief nach Stollberg bei Chemnitz.
Siegelseitig ist noch ein Ausgabestempel von 2.3. zu sehen.
Hier wurde die Manualnummer 946 in blau notiert. Ebenfalls in blau findet sich der Vermerk 7 x rec für die Reco-Gebühr.Viele Grüße
kreuzer
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... und die Hofer Sondertype des Chargéstempels wollen wir auch nicht vergessen.
Wenn die Marke keinen Bug hätte, wäre der Brief perfekt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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- Offizieller Beitrag
Hallo Freunde
Im Stempel Thread schon gezeigt, passt aber auch hier rein, oder in Bayern-Österreich Thread.
30.12.1867 ist dieser Brief in Passau nach Wien abgeschickt geworden. Es ist nirgends ein Jahresangabe zu sehen, aber wer frankiert gern 6 Kreuzer mehr als notwendig? In Dezember 1868 hätte er nur mit 3 Kreuzer frankieren können.
Hätte er aber 2 Tagen warten können, hätte der Absender 5 Kreuzer sparen können. 6 Kreuzer Porto und 1 Kreuzer Einschreibegebühr.
Hier hat der Absender 9 Kreuzer für Postvereinsbriefe über 20 Meilen Entfernung bezahlt pluss 6 Kreuzer Einschreibegebühr bahr bezahlt.
Viele Grüsse
Nils -
Hallo Sammlerfreunde,
nun bin ich auch endlich einmal bei den Quadratmarken in Sachen Reco-Belege für mein Sammelgebiet fündig geworden. Schön dabei zugleich mit unterschiedlichen Charge-Stempeltypen.
Bei dem Kaiserslautern-Hachenburg-Brief vom 23.06.1855 mit der braunen 4II evtl. noch bemerkenswert das auch handschriftl. notierte "chargé", bei dem Zweibrücken-Sct.Ingbert-Beleg vom 10.11.1858 mit der blauen 2II die Reco-Nummer "1234"
Schönen Feierabend wünscht allseits
de Pälzer
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Hallo Pälzer,
schönes Pärchen - eigentlich sollte bei 1.000 Schluß sein, jedenfalls sind mir keine höheren Nummern bisher bekannt gewesen. Vlt. schauen die anderen mal nach, ob sie auch höhere Nummer der Chargierung als 1.000 haben.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo bk,
das mit Reco-Nummern nur bis 1.000 ist natürlich mal wieder insider-speziale.
Nachdem ja aber in Bayern alles Mögliche möglich ist, hieß es dem CHARGE-Abschlag gegenüber gestellt evtl. "/ 234" ?
Gruß
vom Pälzer
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Hallo Pälzer,
ich glaube mal gelesen zu haben, dass nach 1.000 wieder mit der Nr. 1 anzufangen war, aber bitte frage mich nicht, wo ich das gefunden habe.
Ist bei deinem Brief ein Absender erkennbar? Wenn es ein Advokat oder Notar war, könnte die Nummer 1234 Sinn machen, denn die kgl. Advokaten und Notare durften eigene Scheine benutzen und waren natürlich nicht an die Weisungen für Postbedienstete gebunden. Ich bin gespannt ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo bk,
"natürlich" findet sich nichts weiter bzgl. des Absenders auf dem Beleg. Kannst Du evtl. etwas mit dem (schwachen) Siegelabdruck anfangen ? Ich hab den mal ein bischen mit Bildbearbeitung versucht hervorzuheben. Die Farbe müsste den Fragmenten innen nach grün gewesen sein.
+ Gruß !
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Hallo Pälzer,
leider für mich nicht identifizierbar - schade, wäre schon eine gute Sache gewesen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo bk,
macht (doch) nix, interessant genug ist für mich auf jeden Fall schon (mal wieder ) überhaupt zu wissen, dass beim advocatus bzw. notarius eigene Reco-Listen geführt wurden.
Habe ich mir das dann in etwa so vorzustellen, dass solche Amtsleute wegen ihren vielen Reco-Korrespondenzen mit der Post nur monatl. / halbjährlich / jährlich (?) nach diesen Listen die Reco-Gesamtgebühren bar abrechneten ?
+ Gruß !
vom Pälzer
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