Urkundenstempelmarken verwendet in der Monarchie

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Die erste Stempelmarke Österreichs war die 2 Kreuzer-Zeitungsstempelmarke. Die Marke wurde am 1.3.1853 ausgegeben. Die erste Urkundenstempelmarke wurde ungefähr eineinhalb Jahre später, im November 1854 eingeführt.

    Ich werde hier einige Stempelmarken auf Urkunden verwendet, vorstellen. Ich halte mich dabei an keine Reihenfolge, was das Erscheinungsjahr und die Wertstufe betrifft.

    Beginnen möchte ich mit einen Reisepass.

    Ausgestellt vom K.K ???richteramt in Oberwart (Burgenland) am 25 Oktober 1850. Der Reisepass wurde mit einer 6 Kreuzer-Stempelmarke der ersten Ausgabe 1854 vergebührt. Die Gebührenmarke wurde handschriftlich entwertet.

    Könnt ihr mir bitte sagen, welches Amt den Pass ausgestellt hat, den ich kann das Wort leider nicht entziffern. ???richteramt .

    Liebe Grüße

    Franz

  • ... wow, was für ein schönes Stück! Klasse und gerne mehr davon.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Franz

    ich lese - Stuhlrichteramt


    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    Super!!!!! Herzlichen Dank. Stuhlrichter passt.

    Ein Stuhlrichter war in Ungarn der Vorsteher eines Gerichtsbezirks.

    Oberwart gehörte während der Monarchie zum Königreich Ungarn.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Absolutorium ausgestellt von der K. K. Universität Innsbruck am 12.11.1902.

    Für dieses Dokument war eine Gebühr von 2 Kronen zu bezahlen.

    Die Gebühr wurde mittels einer 2 Kronen-Stempelmarke, der Ausgabe 1898 eingehoben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Stempelmarke zu 15 Kreuzer der Ausgabe vom 1875, entwertet mit Stempel

    "K.K.POLYTECHNISCHES INSTITUTE IN PRAG" auf einem PRÜFUNGSZEUGNISS vom polytechnischen Institute in Prag. Ausgestellt wurde das Dokument am 10.7.1876.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    zwei Stempelmarke zu je 50 Kreuzer der Ausgabe von 1866, handschriftlich entwertet.

    Die Stempelmarken wurden für die Besteuerung eines Moralitäts-Zeugnis verwendet , welches am 30.11.1869 vom Pfarramt in Eisenerz ausgestellt wurde.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo,

    anbei Paketbegleitbrief, innen datiert 16.April 1867, mit einer 5 Kreuzer Stempelmarke.

    Diese 5 Kreuzer waren auf Paketbegleitbriefen Pflicht, später waren sie auf Paketkarten vorgedruckt.

    Sie hatten mit der Gebühr für das Paket oder dessen Art nichts zu tun, es war eine allgemeine Steuer.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Franz,


    ein wirklich interessantes Schriftstück. Die 100 Kr waren in damaliger Zeit eine Menge Geld. Für ein Moralitäts-Zeugnis wurde das aber anscheinend als angemessen angesehen.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,

    du hast recht, 100 Kreuzer waren für den einfachen Arbeiter ein großer Betrag.

    Bei meiner Recherche im Internet konnte ich herausfinden, dass ein Hilfsarbeiter im Baugewerbe zur Zeit um 1865 durchschnittlich 35 Kreuzer pro Tag verdiente.

    Fast 3 Tage arbeiten zu müssen nur um die Gebühr für ein Dokument bezahlen zu können, ist doch

    recht heftig. Ich denke, dass konnte sich nur die Oberschicht leisten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine 1 Gulden Stempelmarke der Ausgabe von 1879, entwertet mit dem schönen Fiskalstempel "BÜRGERMEISTERAMT HERNALS".

    Die Stempelmarken wurden für die Besteuerung einer Gemeindeangelegenheit verwendet. Das Schreiben wurde am 18.2.1880 vom Bürgermeisteramt in Hernals ausgestellt.

    Hernals heute der 17 Bezirk von Wien, war damals noch eine eigenständige Gemeinde im Bundesland Niederösterreich.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    die Anerkennung als 'Einheimischer' ließ man sich aber auch gut bezahlen. Der Aufwand dafür war sicher um Größenordnungen kleiner. Behörden wußten also schon vor 140 Jahren, wie man an Geld kam.


    beste Grüße


    Dieter

  • Lieber Martin,


    toller Link - noch tollere Sammlung. Danke dafür!

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Schulderklärung über 420 Gulden ausgestellt vom K.K. Bezirksgericht in Pottenstein (Niederösterreich) am 10.6.1862.

    Gemäß der "Vorschrift für Rechtsurkunden nach dem Wert des Gegenstandes" errechnet sich für 420 Gulden eine Stempelgebühr von 2fl 50 Kreuzer.

    Diese Gebühr wurde mittels Stempelmarken zu 2 * 1 fl + 5 kr + 15 kr + 30 kr eingehoben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • ... ein Augenschmaus ohne gleichen!

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Schönen Guten Abend,


    in der genannten Monarchie wurden auch Urkundenstempelmarken-Ganzsachen :) verwendet und um am Abend ein bisschen Gelächter auszulösen, zeige ich nachfolgend zwei verschiedene Vieh-Pässe d.h. Reisepässe für Tiere :D:D:



    Vieh-Paß ausgegeben 1876 und 1878 in Brasso (Ungarn) verwendet



    Vieh-Paß der Ausgabe 1892 auf Wasserzeichen-Papier


    Diese Pässe wurden ausgestellt, wenn Tiere (Pferde, Kühe, Schafe etc) von einem Ort zu einem anderen getrieben wurden. Damit konnte man den Besitzer und/oder den Treiber (wenn <> Besitzer) feststellen.


    Schönen Abend


    Martin

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nach dem Vieh-Paß von Martin zeige ich eine nach heutiger Zeit etwas ungewöhnlich anmutende Rechnung.

    Ausgestellt wurde die Rechnung am 24.7.1902 von der " Erste Gaudenzdorfer Hölzsärge-Fabrik u. Leichen-Bestattung" in Wien.

    Ein Textauszug: GRÖSSTES LAGER von Holz-Särgen in allen Dimensionen samt dazu passenden Sarg-Einrichtungen.

    Das Schreiben wurde mit einer 10 Heller-Stempelmarke von der Ausgabe 1898 besteuert.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute zeige ich eine von einem Notar ausgestellte Löschungsquittung. Das Schreiben bezog sich auf eine im Grundbuch eingetragen Darlehensforderung für mehrere Realitäten. Die Gesamtforderung in Höhe von über 5000 Gulden war zu jener Zeit eine recht große Summe.

    Datiert ist die Urkunde mit Graz am 21. Juli 1896.

    Besteuert wurde die Quittung mit insgesamt 17,5 Gulden.

    Diese Gebühr wurde mittels Stempelmarken zu 2,5fl + 5fl + 10fl eingehoben.

    Liebe Grüße

    Franz