Lieber Erwin,
ja natürlich; er bekam ja Hunderte von Briefen jeden Vor- und Nachmittag und musste errechnen, wie hoch die CH von den jeweiligen Postverwaltungen belastet bzw. bonifiziert wurde. Wenn er also 400 Briefe in den 1. CH Rayon und 200 Briefe in den 2. CH Rayon erhielt, davon vlt. 70% frankiert und 30% unfrankiert, so musste er genau berechnen, welche Postverwaltung in der Aufrechnung Geld von der CH zu bekommen hatte (Portobriefe) und welche Geld an die CH zu zahlen hatte (Frankobriefe).
Dann mussten die unterfrankierten mit diesen beiden Rechnungen verrechnet werden (also unterfrankierte Briefe aus der CH, die wegen Nichzahlung des Portos in Preussen wieder retour liefen und unterfrankierte Preussenbriefe, die wegen Nachportos in der CH nicht angenommen wurden).
Dazu kamen die gewöhnlichen Retourbriefe, bei denen das verklebte Franko zurück zu rechnen war, bzw. Portobriefe, die nicht zugestellt werden konnten und zwar jeweils hin und her.
Dann kamen die falsch von Preussen instradierten Briefe, die gar nicht in die CH gehörten bzw. diese gar nicht transitieren sollten und und und. Und das mindestens 2x am Tag für deutsche Briefe, bei denen zu unterscheiden war, ob sie via Baden, Württemberg oder Bayern instradiert waren; dazu kamen noch die französischen Briefe, die Italienischen Briefe, die Österreichischer usw..