MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der königliche Advokat Dr.Götz lebte und arbeitete in Landshut. Zahlreiche sogenannte "Götz-Briefe" sind erhalten geblieben, und

    u.a. an der typischen Schnörkelschrift erkennbar. Ich zeige einen "Götz-Brief" frankiert mit einer wunderbar frisch erhaltenen

    3 Kreuzer blau von Platte 2a. Ein Charge-Brief vom 22.Januar 1851 von "235" Neustadt an der Donau nach Landshut Nd.

    Auf dem kleinformatigen Brief war für Orts-Nebenstempel und Charge-Stempel nicht ausreichend Platz. Der Charge-Stempel

    war wichtiger.

    Gruss kilke

  • An alle Profi-Plattierer,

    Ich bitte herzlich um Plattierung der anhängend Nr.2 und zwar einmal nach herkömmlichem System (meiner Meinung nach Platte 3). Des weiteren erbitte ich, falls möglich, Hinweise darauf, ob aus gewissen Abnutzungserscheinungen o.dgl. unter Umständen auf das Verwendungsjahr zu schließen ist.

    Eine Nummer 4 habe ich hinzugefügt. Denn wer Nr. 2 plattieren kann, der kann es mit Nr.4 sicherlich umso leichter. Meiner Meinung nach hier Platte 2. Nach der Stempelhistorie kann das Verwendungsjahr eigentlich nur 1858 sein. Deckt sich das mit den Erkenntnissen der Plattierungskünstler?

    Vielen Dank im voraus für Eure Bemühungen und viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Hallo maunzerle,
    leider sind die Ecken bei der MiNr 2 nicht so gut zu sehen. Da der Farbauftrag aber in einem deckweiss-blau gehalten ist, welches erst ab 1860 vorkommt, halte ich das für eine Platte 5, vielleicht noch späte Platte 4. Aber eben: ohne bessere Kenntnis der Ecken, die mir hier eher spitz scheinen, schwierig zu sagen.
    Jedenfalls halte ich die Farbe für untypisch für eine Verwendung in 1858.
    Vielleicht kann kilke hierzu auch etwas sagen.

    Bei der zweiten Marke dürfte es sich um eine MiNr 4II, Platte 2 handeln.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    Ich danke Dir recht herzlich für Deine Einschätzung und bin zugleich froh, dass auch Dir anscheinend nicht immer eine 100%ige Zuordnung gelingt. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich mich jahrelang bemüht habe, diese Plattierung zu lernen, es nun aber schon seit vielen Jahren aufgegeben habe, weil die Materie zu schwammig, kurz gesagt für mich einfach zu schwierig und zu nervenaufreibend ist. Diese ständigen Falschplattierungen meinerseits konnte ich einfach nicht mehr ertragen. Umso mehr bewundere ich Dich, kilke und Eure sonstigen Mitstreiter, dass Ihr mit solcher Energie und Akribie dieses Feld beackern könnt. Und unsereiner kann darf ja zu Glück dann immer mal wieder nachfragen. :thumbup:

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,

    nach altbekannter Platteneinteilung (Sem) gehört die gezeigte 3 Kreuzer blau zur Platte 5. Früheste Verwendung ab 1860, so wie es von mikrokern geschrieben ist. Bei der 6 Kreuzer braun sind die runden Ecken typisch für Platte 2. Habe bei Winkler nachgeschaut- Stempeltyp 13 von Donauwörth wurde verwendet 1859,1862. Das wäre dann aber eine sehr späte Verwendung einer 4II,Platte 2. Du gibst 1858 nach Stempelhistorie als Verwendungsdatum an.?.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 13:49)

  • Hallo kilke,

    Zunächst vielen Dank für Deine Einschätzung, die sich mit mikrokerns deckt und folglich auch stimmen muss.
    Was den Stempel angeht, kann ich Winkler widersprechen. Es gibt eine Handvoll Marken mit Ortsstempel von Donauwörth und einen kompletten Brief. Alle Tagesdaten liegen Ende Mai. Der Brief lässt sich auf 1858 datieren. Somit ist klar, dass mit dem Mühlrad in diesen Maitagen in Donauwörth irgendetwas los war. Auf jeden Fall konnte es nicht zum Einsatz kommen. Vielleicht wäre es interessant, einmal Mühlradbelege von Donauwörth vor diesem Datum und nach diesem Datum zu vergleichen. Aber das kann wohl nur ein Heimatsammler leisten. Und 1858 deckt sie ja auch besser mit Platte 2 als die von Winkler genannten Daten.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,

    ich muss mich korrigieren. Da ist einiges durcheinandergekommen. Die 6 Kreuzer braun dürfte

    von Platte 2 sein (rechte obere Ecke spitz zulaufend). Dann wäre das Verwendungsdatum auch in Ordnung.

    Gruss kilke

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  • Hallo an alle Freunde der Plattierung,

    auf der jetzt online eingestellten 49.Deider-Auktion sind etliche interessante Lose der 3 Kreuzer blau zu sehen. Die Qualität der angebotenen Marken, darunter einige Eckrandstücke, ist aussergewöhnlich gut, und dementsprechend werden auch Liebhaberpreise verlangt. Qualität muss bezahlt werden.

    6 Lose sind mir aufgefallen:

    Los 378 Hier hat Frau Brettl mit der Plattenzuteilung danebengelegen. Die Marke ist von Platte 2c und nicht von Platte 5.

    Los 386 Marke mit MR "361" ist von Platte 3 und hat 4 abgerundete Ecken!!

    Los 387 Die Marke mit MR "BP" ist von Platte 2c und nicht von Platte 5.

    Los 403 Ein sehr schönes Briefstück mit 2 Marken von Platte 5 in Farbnuancen. Die dunklere Marke war der frühere Druck.

    Los 405 Das Markenpaar ist von Platte 3 und nicht von Platte 5.

    Los 406 Ein Paar von Platte 3, die rechte Marke hat den PF "Strich an "I" von DREI".

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 13:49)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kilke

    Die Marke mit dem Stempel 361 hat mich interessiert, könnte ja von Vilsbiburg sein. Aber ich biete hier nicht. Ich habe gleichzeitig etwas weiter geblättert und habe eine Frage zu die Marke Los 391. Hier ist eine Qualität "dünnes Papier" genannt. Wie soll man es verstehen? Also ich weiss was dünnes Papier heisst :D :D aber ist es eine gesuchte Qualität und bei welche Platten finden man dünnes Papier?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils,

    es gibt verschiedene Papierstärken. Es gibt dickes Papier, sogenanntes Kartonpapier, und es gibt dünnes Papier, man sagt auch Seidenpapier dazu. Marken aus Kartonpapier und Seidenpapier gibt es sehr wahrscheinlich von jeder Platte.

    Es ist eine kleine Spezialität, die keinen Preisaufschlag rechtfertigt.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 13:49)

  • Lieber Nils, lieber Kilke,

    was versteht Ihr denn unter einem Liebhaberpreis für ein Eckrandstück der 3kr auf Brief?
    Denn ich habe ein Eckrand-Luxusstück auf Brief 8)

    Was darf sowas denn kosten...!? ;(

    Viele Grüsse an die Bayernprominenz :thumbup:
    Oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kilke

    Danke für die Antwort. :)
    So habe ich es auch gedacht eigentlich.


    Hallo Oliver

    Ich bezahle nicht was extra für ein Eckrandstück, wenn ich es nicht muss. Dann aber nur wenn die Marke/Beleg andere Qualitäten habe die ich suche. Die Antwort muss kilke beantworten. Ohne der Beleg zu sehen kann man es sicher nicht beantworten.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen!

    Auch auf die Gefahr hin, daß ich Euch mit meinen losen Exemplaren langweile - diese Stücke wollten heute unbedingt mitgenommen werden!

    GMr. 45, OMR. B.P., GMr. 224 + GMr.349 (??) - größere Scans bekomme ich leider nicht hin, sorry!

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Oliver,

    Bogenecken auf Brief sind selten. Sie sind im Sem-Katalog bei Randbreite bis 5mm mit 150 Euro und bei Randbreite über 5mm mit 300 Euro bewertet. Ich kann eine Bogenecke auf Brief von München nach Aichach vom 17.Juli 1859 zeigen. 60 Euro plus Zuschlag musste ich dafür bezahlen. Ich denke der Preis ist in Ordnung. Wenn es keine Bogenecke wäre, würde der Brief bei Ebay geschätzte 10-15 Euro kosten.

    Den Brief hatte ich schon einmal Ende Februar im post 103 eingestellt. Damals wurde die Marke von mir einer Platte 3b (überarbeitete Platte 3) zugeteilt. Heute, ein halbes Jahr später und dem Wissen von 300 post mehr, will ich die Marke der Platte 4 zuteilen.

    Gruss kilke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kilke

    Gegenüber uns anderen seid ihr Professoren ;)

    Ich habe auch ein Bogenecke in meine Sammlung. Hoffentlich nicht zu teuer gekauft, aber ich finde die Sem Preise hier etwas hoch gesetzt.
    Schwabach-Nürnberg 1858.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das ist eine kleine Bogenecke. Dafür ist der Katalogpreis von 150 Euro bei Randbreite bis 5 mm zu hoch.

    Aber ein besserer Brief ist es allemal, der einen kleinen Zuschlag durchaus verdient.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kilke

    Ja, kann sein dass es eine kleine Zuschlag verdient hatte. :)

    Aber kannst du oder anderen genau sagen warum es eine Zuschlag verdient? Schon klar dass die Nachfrage bestimmt der Preis. Somit ist die Frage wohl eher warum man die Bogenecken so sehr gern hat? Ist es weil es besser gut aussieht? Weil sonst hat die Ecken bei die bayerische Marken eine Bedeutung. Es ist kein freche Frage, nur eine philosophische Betrachtung. So verzeihe mich Falls die Frage zu blöd ist. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils,

    eine Marke aus der Bogenecke ist immer etwas Besonderes. Ein Randstück ebenfalls. Der Rand gehört zur Briefmarke dazu. Je breiter der Rand, desto besser die Marke. Hasselbert hat im letzten Rundbrief, und auch hier in diesem thread, eine Marke auf Brief mit breitesten Rand gezeigt. Sowas ist begehrenswert. Dafür zahlen Liebhaber Liebhaberpreise. Es ist die Optik und natürlich auch die Seltenheit die bezahlt wird.

    Bogenecken können auch für die Plattenforschung interessant sein. Identische Bogenecken, also gleicher Randlinienverlauf, können helfen bei einer Plattenbestimmung.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 13:52)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kilke

    Danke für die Antwort :)

    Es gibt also eine objektive Beurteilung und eine subjektive Beurteilung zu diese Frage. Und den objektiven Teil von der Antwort ist für mich am wichtigsten.

    Meine Gedanken dazu ist wie folgend:
    Die objektive Beurteilung ist vielleicht am wichtigsten, weil es sagt etwas über das Objekt, die Marke.
    Die subjektive Beurteilung ist eine Qualität ich etwas gebe bestimmt von eigene Betrachtungen unter Einfluss von die Umwelt.

    Vielleicht etwas Viereckig ausgedruckt, aber ich kann es nicht besser. ;)


    Jetzt weiss ich warum ich die Eckränder oder Seitenränder so wichtig finden. Ich bin kein beliebter Plattenforscher! Wie euch ;)
    Schon sieht es ab und zu sehr gut aus, aber ab und zu nicht. Aber ein Aufpreis bezahle ich nicht deswegen.
    - Wenn ich nicht muss -

    Viele Grüsse
    Nils