MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    zwei herrliche Briefe. Der Brief in langen, schmalen Format mit recht früher Verwendung einer 3 Kreuzer blau von Platte 2a im Januar 1851 ist ein Traum [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/rolleyes.png]

    Von mir eine einzelne 3 Kreuzer blau von Platte 2b mit MR "136" Hofheim.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    es brauchen ja nicht immer Briefe zu sein.
    Auch eine lose Marke kann ihre Reize haben - insbesondere wenn sie so schön ist wie die von dir gezeigte 3-Kreuzer blau. Ich könnte an so einem Stück auch nicht vorbeigehen, wenn es mir über den Weg läuft.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Freunde,

    ich möchte doch nochmal auf meinen im Beitrag 2955 gezeigten Brief zurückkommen.

    Wegen der auf dem Brief klebenden 3-Kreuzer-blau habe ich den Brief bestimmt nicht gekauft. Schon eher interessierte mich der Inhalt des Briefes von einer Tochter an ihre Mutter.

    Aber der eigentliche Grund für den Kauf waren doch die Brief- und Stempeldaten.
    Mir war bislang noch kein Brief aufgefallen, der am 1. Weihnachtstag ! nachmittags bei der Post eingeht und dann auch noch am gleichen Tag ausgeliefert wird. Ich hatte doch bisher angenommen, dass an einem solchen Tag im weitgehend katholischen Bayern auch bei einer großen Postexpedition - wie Bayreuth es sicherlich war - die Arbeit ruhen würde.
    (Am 1.11. - Allerheiligen - oder 1.1. - Neujahr - mag das sicherlich anders gewesen sein. Hier gibt es ja ab und zu entsprechende Briefe.)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    die bayer. Post war an 365 Tagen des Jahres aktiv und alle Poststellen prinzipiell geöffnet (Schaltjahre sogar an 366 Tagen). :D

    Die Mär von den Feiertagen (1.11.1849 vor allem, aus wohlbekanntem Grund) wurde von denen in die Welt gesetzt, die ein Interesse an den Auswirkungen dieser Propaganda hatten, wenn es damals so gewesen wäre. An Sonn- und Feiertagen gab es ein geschmälertes Programm, aber man hatte immer zwei Mal am Tag geöffnet - vormittags und nachmittags.

    Parallel dazu kamen ja zu jedem Zeitpunkt Postpakete und Briefpakete aus dem Ausland nach und über Bayern an, die Eisenbahn konnte sich Tage des Stillstands auch nicht erlauben, die Lohnrössler, Zeitungsexpeditionen, Landboten, Telegraphenstationen, Flußwärter, Kondukteure, Güterexpeditionen und wie sie alle noch hießen hatten fortwährend ihren "Job" zu machen, oft genug 10 - 14 Stunden am Tag.

    Auch daran sieht man schnell, wie privilegiert wir heute doch sind (40 Stunden - Woche usw.).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde.

    Folgenden Brief möchte ich zeigen:

    Einfacher Frankobrief bis 1 Loth und bis 12 Meilen mit 3 Kreuzer (Platte 2b) frankiert.
    Am 13.11.1853 (um 17 Uhr) sandte Jos(ef) Blatter seinen am 12.11.1853 in Augsburg geschriebenen Brief nach Obergünzburg.

    Nein, es ist nicht der "Held" der FIFA aus der schönen Schweiz, der den Brief geschrieben hat, sondern ein Seifensieder Meister aus Augsburg.

    Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo Freunde,

    einen Augsburg-Brief an den Georg Brüchle in Obergünzburg kann ich auch zeigen - obwohl der Brief von Kreuzerjäger schöner ist.

    Das Warenspektrum von Herrn Brüchle scheint recht groß gewesen zu sein. Mein Absender war kein Seifensieder wie im Brief von Kreuzerjäger, sondern ein Herr Schwaiger aus Augsburg (siehe Absenderstempel) bot Herrn Brüchle "Kleesaamen in schönster neuer Qualität" an.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Bayern-Kreuzer †

    Nicht so bescheiden. Deinen Brief finde ich wünderschön. Vermute ich richtig das dieser von 1852 ist?

    Beim Mühlradstempel sieht man auch einen Unterschied. Bei meinem ist bei den Ziffern ein geringer Abstand und bei deinem ein weiter Abstand. Also unterschiedliche Typen.

    Also ich finde deinen Brief sehr ansehnlich.

    Grüße
    Kreuzerjäger

    Der Öffentlickeit ist ein simple Lüge lieber als eine komplizierte Wahrheit.

    (T.R. Richmond)

  • Hallo Kreuzerjäger,

    mein Brief ist vom 11.4.1853. Bei meinem Stempel müsste es sich um die Type d lt. Sem-Handbuch handeln - "18 mit weitem Abstand, Fahne der "1" spitzwinklig".

    Ich habe noch einen weiteren Brief aus Augsburg mit dem gMR 18 vom 25.1.1851 - siehe Scan. Hierbei dürfte es sich um den gleichen Stempel wie bei deinem Brief handeln.
    Es scheint also nicht so zu sein, dass der Stempel mit engem Abstand bei "18" zuerst gebraucht wurde und die mit weitem Abstand später. Evtl. sind die 4 Sem-Typen alle zur gleichen Zeit gebraucht worden. Im großen Ausgburg gab es bestimmt nicht nur einen Postschalter sondern mehrere.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Im großen Ausgburg gab es bestimmt nicht nur einen Postschalter sondern mehrere. Viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Allgemeine Frage: was machte ein Briefstempler bei einem kgl. bay. Oberpostamt :D

    Da es auch im großen Augsburg Briefkästen gab, muss nicht jeder Brief den Postschalter passiert haben (also persönliche Briefaufgabe, evtl. Briefmarkenkauf vorher usw.).
    Deshalb gehe ich davon aus, dass wesentlich mehr Briefe die "Behandlung" eines Briefstemplers erfuhren, der in der Hierarchie eines Oberpostamtes fast an letzter Stelle stand. Nach dem Adressbuch Augsburg von 1859 gab es 4 Briefstempler (wobei hier die Nachtarbeit, also Schichtwechsel berücksichtigt werden muss, wenn ich mich nicht irre). Übrigens in Würzburg wurden nur 3 Briefstempler im Adressbuch von 1852 aufgeführt.

    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    eine Schicht beim Stempeln der Briefe gab es m. E. nicht. Wenn in Augsburg 4 Stempler am Werk waren, dann dürften das 2 in der Filiale in der Stadt und 2 in der Hauptbriefpostexpedition im Bahnhof gewesen sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    nochmal die vier Typen des MR "18" von Augsburg Sc (auch im thread "Testseite "bunte Bayern-Vielfalt"", post 280, eingestellt) .

    Von mir registrierte Verwendungszeiten: Type a 1850-Mitte 1854, Type b 1850-Mitte 1855, ab 1852 in der Bahnhofexpedition verwendet

    Type c 1852-1856, Type d 1856, ging in der 2.Verteilung nach Annweiler Pf.

    Der von Bayern-Kreuzer in post 2610 eingestellte Brief mit MR "18", Type c, mit breiter Ziffer "8" und weiten Ziffernabstand,

    Gruss kilke

  • Von mir registrierte Verwendungszeiten: Type a 1850-Mitte 1854, Type b 1850-Mitte 1855, ab 1852 in der Bahnhofexpedition verwendet

    Type c 1852-1856, Type d 1856, ging in der 2.Verteilung nach Annweiler Pf.

    Hallo Kilke,

    vielen dank für die wie immer gute Recherche :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber kilke,


    Gerne schließe ich mich Bayern Socials Dankesworten an.


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Kilian,

    erstklassig, wie immer, wenn es ans wirklich Eingemachte geht, also das, was unser Spezialkatalog vermissen lässt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    heute zeige ich eine kleines (13,9 x 5,6 cm) Damenbriefchen (von einer Dame geschrieben und an eine Dame adressiert), geschrieben am 6.1.1858 in Nürnberg und nach Ingostadt adressiert.

    Nun ist ja ein Brief mit einer 3-Kreuzer-blau mit dem offenen Mühlradstempel von Nürnberg wirklich nichts besonderes. Aber trotzdem gefiel er mir aus einem besonderen Grund:

    Bei meinem Brief handelt es sich um einen Briefumschlag. Und in aller Regel fehlt ja bei Briefumschlägen der eigentliche Text. In meinem Umschlag war der Text jedoch noch dabei. Es handelt sich um einen kleinen Doppelbogen, der auf 4 Seiten eng mit blauer Tinte beschrieben wurde. Das Briefpapier ist umgehend gezackt und hat auf der ersten Seite einen sehr schönen farblosen Prägedruck.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    ein Schmankerl - das wäre eine sehr schöne Ausstellungsseite für deine Luxus - Sammlung.

    Der 2. Scan dürfte aber schon ein bisserl größer sein - grad weils so schön ist, was du zeigst. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    Deinen jüngst erworbenen hübschen Brief plus gezähnten Inhalt mit Prägedruck hatte ich auch gesehen. Sammle aber nur "ungezähnt", deshalb hatte ich kein Gebot abgegeben [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/biggrin.png
    Interessant auch das total verschobene Druckbild der Marke. So extrem gibt es das nur bei Marken von Platte 3. Wie unterschiedlich Druckbilder und Farben bei Marken von Platte 3 ausfallen können, das zeigt meine neueste Erwerbung für die Mühlradsammlung. MR "519" auf 3 Kreuzer blau von Platte 3. Die Marke hier in kräftig dunkelblauer Farbe und das Druckbild genau zentrisch.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    wenn der Brief nicht seinen - doch interessanten - Inhalt noch gehabt hätte, wäre ich auch nicht interessiert gewesen. Aber einmal die Tatsache, dass ein Briefumschlag überhaupt mal mit seinem Inhalt angeboten wird und vor allen Dingen das interessante Briefpapier haben mich zum Kauf veranlasst.
    Und für den gezahlten Kaufpreis hätte ich ansonsten gerade mal eine Currywurst mit Fritten bekommen. Da ich ohnehin leichte Probleme mit meinem Gewicht habe, habe ich mich dann doch für das kleine Briefchen entschieden. :D

    Zu deiner schönen Marke mit dem zentrischen und gerade aufsitzenden gMR 519 hänge ich dann mal die nächste Nummer an.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    das schöne Briefstück ist mit 3 Kreuzer blau von Platte 2b und kann Schnaittach Mf zugeordnet werden. Wegen dem trockenen Druck mit vielen farbfreien Stellen ist im linken unteren Ziffernquadrat sogar die Raute unter der "3" ganz schwach sichtbar. Der vorhandene PF XV (Michel-Handbuch) "Weisser Fleck vor D von DREI" ist auch nur ganz schwach zu erkennen.
    Die von mir eingestellte 3 Kreuzer blau von Platte 2b mit MR "521" Triftern Nd zeigt dann wieder den Normalfall- Eine Raute unter der linken unteren "3" ist im Druckbild nicht zu sehen.

    Gruss kilke