• Hier ein Beleg mit einem relativ selten auf preußischer Post zu findenden Kursstempel:

    24.8.1867 Sangerhausen nach Gotha im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.

    Franko mit 2 Sgr. für die Entfernung > 10 Meilen in der 1. Gewichtsstufe. Die Luftlinienentfernung beträgt knapp unter 10 Meilen.

    Aufgabe am Bahnhof Sangerhausen. Der Transport erfolgte per Bahn von Sangerhausen nach Halle und nach Umladung von Halle nach Gotha.

    1862 wurde ein Vertrag zwischen dem Staat Preußen und der Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft über den Bau einer Bahnstrecke Halle-Heiligenstadt geschlossen. 1863 begannen die Bauarbeiten und am 9. Juni 1867 wurde der Betrieb auf dem letzten Teilstück, mittlerweile bis Arenshausen (kurz vor der preußisch-hannoverschen Grenze) erweitert, aufgenommen. Nach der Annektierung des Königreichs Hannover durch Preußen, wurde die Strecke über das hannoversche Friedland bis Göttingen fortgeführt. Die Eröffnung erfolgte am 1. August 1867.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (24. Februar 2023 um 21:59)

  • Hallo Altsax,

    anbei auch hier ein Bahnpoststempel "KOHLFURT. GOERLITZ." vom 16.12.1852.

    Falls noch mehr Belege von dem Bahnpoststempel "KOHLFURT. GOERLITZ." gewünscht werden, einfach Bescheid geben.

    Viele Grüße

    Enrico

    Einmal editiert, zuletzt von Schorrsiegel (26. Februar 2023 um 18:21) aus folgendem Grund: Datum des Belegs vergessen.

  • Hallo Enrico,

    vielen Dank für das Zeigen der vielen Belege!

    Besonders interessant ist der aus Frankfurt O. wegen des zusätzlichen Abschlags des roten Rechteckstempels Görlitz-Kohlfurt. Der wurde offensichtlich am Bahnhof in Görlitz abgeschlagen und unterstreicht eine weiteres Mal, daß die frühere Überzeugung von Prof. Anderson, es handle sich um einen Coursstempel, unzutreffend war.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen, mache ich doch gern. Sobald neue "KOHLFURT. GOERLITZ." auftauchen, lade ich die hier hoch.

    Von dem roten Stempel "POST: SP: BÜR: IV. / GOERLITZ-KOHLFURT" habe ich noch einen Beleg von Berlin (BERLIN STADTPOST EXP: I *), allerding nicht so gut abgeschlagen und hier leider ohne andere Bahnpoststempel:

    Viele Grüße

    Enrico

  • Besonders interessant ist der aus Frankfurt O. wegen des zusätzlichen Abschlags des roten Rechteckstempels Görlitz-Kohlfurt.

    Den roten Rechteckstempel finde ich auch besonders gut.
    Mich wundert, dass bei mehreren Briefen das Porto in Blau und in Rot angeschrieben wurde. Für Porto war ja Blau vorgeschrieben.
    Hat jemand eine Idee dazu?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan


  • Mich wundert, dass bei mehreren Briefen das Porto in Blau und in Rot angeschrieben wurde. Für Porto war ja Blau vorgeschrieben.
    Hat jemand eine Idee dazu?

    Hallo Erwin,

    die blaue Taxierung war preußisch, die rote sächsisch. Eine einheitliche Regelung gab es innerhalb des Postvereins nicht.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • ... es gab, glaube ich, um 1860 zum neuen Postvereinsvertrag, den Wunsch, das Porto in Blau und das (Weiter-)Franko in rot zu notieren, aber daran hat sich nicht jeder gehalten.

    Wichtiger zur Beurteilung, ob ein Brief barfrankiert worden war, oder taxiert worden war, ist die Tatsache, dass erstes eines Frei-Vermerks bedurfte und das Franko in kleinen, roten Zahlen zu notieren war, während das Porto mittig in großen, blauen Zahlen aufgeschrieben werden sollte - Freivermerke Fehlanzeigen natürlich.

    Das "Farbenspiel" hing wohl damit zusammen, dass die kaiserlichen Posten (Taxis) und andere gerne in Rot bei Frankobriefen stempelten, aber Schwarz bei Portobriefen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.