• ...die höfliche Ausdrucksform für das Zernschneiden eines Briefes, um Einzelmarken daraus zu gewinnen.

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ...weiß es leider nicht, warum es so knapp ist und umgekehrt ist es fast genauso !

    ...wenn ich den gerade gezeigten Beleg jetzt wiege, dann kommt der gerade mal auf etwas weniger als 3 gr. Da hätte man mit dem Papier also noch 4 weitere Seiten einlegen können und wäre immer noch nicht über 15 gr bzw. 1 Loth gekommen. Wenn man das uns allen geläufige blaue Papier nimmt, dann kommt man so auf ca. 6-7 gr, da war es so zwar nur noch eine Seite bis fast zum Loth, aber mehr als drei sollte es denke ich auch schon gegeben haben und derartiges keine Seltenheit gewesen sein. Schon etwas merkwürdig, da hast Recht.

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ...wenn ich den gerade gezeigten Beleg jetzt wiege, dann kommt der gerade mal auf etwas weniger als 3 gr. Da hätte man mit dem Papier also noch 4 weitere Seiten einlegen können und wäre immer noch nicht über 15 gr bzw. 1 Loth gekommen. Wenn man das uns allen geläufige blaue Papier nimmt, dann kommt man so auf ca. 6-7 gr, da war es so zwar nur noch eine Seite bis fast zum Loth, aber mehr als drei sollte es denke ich auch schon gegeben haben und derartiges keine Seltenheit gewesen sein. Schon etwas merkwürdig, da hast Recht.

    LG

    Tim

    Wenn ich richtig verstanden habe, war eine Versicherungspolice dabei, und nicht Seiten eines gewoehnlichen Briefes. Wahrscheinlich waren es auch damals schon volle Seiten von Klauseln, u.U. auf schwereren Papier. Wer weiss.

    LG Andreas

  • Liebe Freunde,

    ab 1.1.1861, also noch tief in der Zeit des Postvereins, war es möglich geworden, Recobriefe auch unfrei zu versenden, wobei gesagt werden muss, dass das Franko und die Recogebühr immer zusammen zu vereinnahmen waren, also bei frankierter Absendung zahlte der Absender das Franko und die Recogebühr, bei unfrankierter Absendung zahlte der Empfänger beides - Ausnahmen gab es nicht.

    Als am 1.1.1868 der Norddeutsche Bund übernahm und aus DÖPV-Staaten nun Vertragsstaaten wurden, änderte man diesen Modus nicht und er war ja auch schon 7 Jahre so angewandt worden.

    Dennoch tauchen bei der Betrachtung von Briefen der Vertragsstaaten, wie auch bei nationalen Briefen immer wieder Manipulationsprobleme auf, die man anhand der korrigierten Taxen und Gebühren leicht nachvollziehen kann, wobei in diesem Kontext noch gesagt werden muss, dass bei Porto-Recobriefen immer in der Währung der Abgabepost taxiert werden musste, was sich ja eigentlich von selbst versteht.

    Ab 1.1.1868 betrug das Porto 2 Sgr. = 7x bis 1 Loth, über 1 - 15 Loth aber 3 Sgr. = 11x.

    Die Recogebühr betrug einheitlich 2 Sgr. = 7x, so dass dergleichen Briefe entweder 4 oder 5 Sgr., bzw. paritätisch 14x oder 18x kosten mussten. Die Auswahl ist also nicht riesig und an den Fingern einer Hand abzuzählen ...

    Ein Porto-Recobrief aus dem schönen Halberstadt vom 20.3.1868 an die Mechanische Bindfaden Fabrik in Immenstadt (Schwaben) zeigt uns aber auch, dass es für mathematisch weniger Begabte ein Problem sein konnte, seine 5 Finger einer Hand korrekt abzuzählen.

    Unter der Reco-Nummer 373 schrieb man erst eine 2 auf, wofür das auch immer gut gewesen sein sollte. Dann überschrieb man die falsche 2 durch eine 4, also 4 Sgr. für einen Brief der 1. Gewichtsstufe und der Reco-Gebühr, aber das war offensichtlich auch falsch, denn man strich auch dies wieder und notierte jetzt 18x, die 5 Sgr. entsprachen, jetzt also für einen Brief der 2. Gewichtsstufe zu 3 Sgr. und der Recogebühr = 5 Sgr. = gerundet 18x.

    Ich weiß leider nicht, ob die Post des Norddeutschen Bundes bei schweren Briefen das ermittelte Briefgewicht notieren musste - bei preussischen Briefen war das der Fall eingehend wie ausgehend, hier bin ich mir nicht sicher und bitte um Aufklärung.

    In jedem Fall kassierte Bayern diese 18x am 22.3.1868 vom Empfänger ein und überwies sie komplett an den Norddeutschen Bund.

    Das Verhältnis von frankierten Recobriefen zu unfrankierten Recobriefen sehe ich bei 500 zu 1, man tut also gut daran, sich einer solchen kleinen Seltenheit anzunehmen und in seine Sammlung zu integrieren, wenn man zeigen will, was die Zeit damals so alles zu bieten hatte ...

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu zwei Briefe aus Berlin an die kgl. bayer. Gefangenanstalt in Wasserburg am Inn (Bayern). Absendereindruck vom ersten Brief vom 2. Januar 1870 im Briefpapier: "I. ERLENBACH - HEMDEN FABRIK NÜRNBERG". Zweiter Brief vom 16. Juli 1870: Absendereindruck im Briefpapier: "ERLENBACH &. HERZ - BERLIN - Spandauer Str. 38" und Firmenstempel "ERLENBACH &. HERZ BERLIN". Wahrscheinlich ist die Firma Erlenbach nach Berlin gezogen und hat sich dort mit der Firma Herz zusammen geschlossen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Guten Abend Sammlerfreunde,

    so etwas wie anbei kann`s bei Bayern nicht geben, aber umgekehrt sieht man 1 Kr + 2 Kr dorthin jetzt auch nicht so häufig, wie die Spatzen durch die Gegend fliegen. Der Beleg ist vom August 1868 und obwohl die noch von Preussen im Juli 1867 verausgabten, bis 31.12.1867 gültigen Vorläuferwerte 1, 2, 3, 6 und 9 Kr (Preußischer Adler im Achteck) bereits den Luxus des Durchstiches aufwiesen, hat man vorliegend Mi-Nr. 7 des NDB z.T. mit der Schere ausgetrennt, das dann leider auch etwas unglücklich. Aber irgendwie doch recht ansehlich dieser Beleg, des Mainzer Bankhauses Model Schmitz & Cie.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Tim,

    viele Postler mochten sich noch nicht von der Schere trennen. Vermutlich war die Schere deshalb noch oft im Einsatz, weil die Qualität des Durchstichs oft sehr mäßig war.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    da gebe ich Dir Recht, der Durchstich war auch bei NDB Mi-Nrn 7-11 mit einem Abstand von ca 2 mm recht grob "getaktet". Unter der 20fach Vergrößerung sieht man auch, was da beim Abreißen für Kräfte an den schmalen Brücken gewirkt haben.

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Stück mit 3 (mehr oder weniger zu unterstellenden) Besonderheiten, daher passt es perfekt in die ein oder andere Mini-Sammlung von mir.

    1. Barfrankierter Brief aus Halle an der Saale mit Frankostempel vom 17.5.1871 "An die verwittwete Frau Generallieutnant von Lesuire Adolphine geb. von Danckelmann zu Schloß Altenmuhr bei Gunzenhausen Bayern".

    Bisher dachte ich, dass F-Stempel farbig (rot, orange, blau, grün) abgeschlagen wurden, hier aber in Schwarz. War das von den Vorschriften gedeckt?

    Generell sind Briefe mit F-Stempeln nach Bayern nicht häufig und dürfen gerne genommen werden.

    2. Hinzugefügt hatte der Absender unten links "Anbei 1 Post-Insinuationsdocument franko". Briefe mit PID (Post-Insinautions-Dokument) sind m. W. vom NDB nach Bayern auch keine Massenware.

    3. Der Inhalt ist auf 3 Seiten lithographiert, wäre also als Drucksache auch durchgegangen, allerdings zieren ihn ein paar Unterschriften, aber das wäre auch noch o.k. gewesen. Aber man wollte wohl nicht, dass jemand Fremdes den Inhalt liest (es ging ja auch um Probleme), da schaute man nicht auf den Drittel-Groschen für eine Drucksache, sondern gab sich großzügig und frankierte mit einem vollen Groschen voll für einfache Briefe bis 1 Loth.

    Frage: Gab es Drucksachen mit Insinuation-Dokument? Dergleichen hätte ich noch nie gesehen ...

  • Lieber Ralph,

    bist du sicher, daß der Stempel schwarz und nicht oxydiert ist?

    In meiner 1997er Ausgabe des Kataloges der F-Stempel ist für das Gerät mit der Nummer N 1. erwähnt, daß es den Stempel mit Daten vom 13.5.1870 und 5.11.1871 auch in schwarz gibt. Da lohnt ein Blick in die neueste Auflage oder eine Anfrage bei der Arge NDP.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    wäre er oxidiert, hätte ich den Brief nicht gekauft ... Der ist tatsächlich schwarz (oder dunkel-sepia meinetwegen).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... aber den würde man nie unter farbig zeigen können - aber mussten diese F-Stempel nicht farbig sein?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das weiß ich nicht. Ingo von Garnier könnte das sicher aus dem Stand beantworten. Muß ich mal nachfragen. Vermutlich sollte es rot sein, aber wissen ja, daß auch andere Stempel immer wieder in nicht vorgesehenen Farben abgeschlagen wurden.

  • Der F-Stempel von Halle a.S. ist mit Einzeldaten in schwarz belegt.

    Das hier wäre das dritte Datum.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    vielen Dank - kannst du zu meinen anderen Fragen Antworten geben im Vorstellungsbeitrag?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.