Thurn & Taxis - Braunschweig

  • Liebe Freunde,

    als Taxis - Laie kann ich natürlich nicht beurteilen, wie viele Briefe es von dort nach Braunschweig gibt, aber in Anbetracht des kleinen Postgebietes von BS dürften es nicht wirklich viele gewesen sein.

    Etwas, was ich aber so noch nie gesehen habe, weder von TT, noch einer anderen AD - Postverwaltung, kann ich hier zeigen:

    Ein PORTOBRIEF an den dortigen regierenden Herzog!

    In Darmstadt am 7.3.1860 wurde dieser Brief eines Privaten wie jeder gewöhnliche Portobrief über 20 Meilen bis 1 Loth Gewicht mit 3 Groschen plus 1 Groschen Portozuschlag taxiert. Diese blaue Taxe wurde auch in BS mit Rötel wiederholt. Auch siegelseitig, wenn das nicht schon genug der Wiederholung wäre, wurden diese 4 Groschen nochmals angeschrieben - eine taxische Eigenart.

    Am 7.3. war er in Frankfurt und am Folgetag wurde er in BS ausgetragen. Ob hier jemand wirklich 4 Groschen bezahlte? ?(

    Nach dem DÖPV waren Briefe von den regierenden Fürsten und an regierende Fürsten vom Portoansatz frei zu lassen und gegenteiliges konnte ich noch nicht feststellen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • ... wenn den einer knackt, dann ganz sicher Ulf, die Fahrpostrakete des Forums! :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde

    im Prinzip geht es um den Postvorschuß, möglicherweise 1850 von 1 Reichsthaler 23 Sgr. 8 Pfennige, was unter dem unteren Auslagenstempel mit 1 Rt 23 Sgr. 9 Pfennige wiederholt wurde. Dies wurde 2x mit 46 1/4 Gute Groschen wiederholt, einmal unter den oberen Auslagenstempel.

    Dazu käme das Procura, wahrscheinlich von 1 Sgr. was einmal mit 54 8/12 und dann noch einmal mit 54 3/4 Sgr. angegeben wurde. Mittig wurden 55 3/4 Sgr. in blau notiert, was einschließlich der T&T-Taxe bis zur preussischen Grenze anfiel, sowie auch 3x 57 3/4 Sgr.

    Die Differenz von 2 Sgr. könnte geklärt werden, wenn man den PV von Preußen + Braunschweig von 1849 zu Grunde legt. Danach galt es als ein Postgebiet und es galten die preußischen Taxen. Die Entfernung von knapp 20 Meilen könnte somit passen.

    Siegelseitig sind 1 Reichtsthaler 22 gute Groschen 6 Pfennige notiert worden, was etwas mehr als 57 3/4 Sgr sind. M.E. ist hier das Landbestellgeld angesetzt worden.

    Wie im Retourfalle zu verfahren war, kann ich nicht sagen, jedoch scheint es so zu sein, dass nur die gesamte Hintaxe eingefordert wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Thomas

    warum der Beleg retour auf Schöningen weitergesandt worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis, da es hierzu keine weitere Angabe gibt.

    Die Frage ist noch, welche Beträge in Auslage genommen worden.

    Das erste Mal dürften es die 55 3/4 Sgr. sein und das zweite Mal ist es der Gesamtbetrag.

    Der ursprüngliche Auslagenbetrag wurde auch um ein Pfennige erhöht, was auch nicht so ungewöhnlich ist.

    Etwas verdutzt bin ich über die gesamte Laufzeit des Beleges, möglicherweise lag er eine Weile in Schöningen, warum auch immer.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf