Paketzettel von Magdeburg

  • naja für einen markenlosen beleg mit hufeisen magdeburg werden noch immer zwischen 120 und 170 euro bei ebay bezahlt. Bei auktionshäusern wird in der regel €150 gerufen und was ich so sehen konnte wurden die in letzter zeit auch oft bezahlt.

    bei belegen mit marken (fehlt mir selbst noch) waren ja einige belege mit NDP marken am markt. die hatte ich zwar alle beboten, jedoch nie den zuschlag bekommen. hier kann man auch 700 - 1000 € (inkl. aufgelt und steuer) ansetzen.

    belege mit den preussen marken sind noch seltener uns soweit ich weis gibt es gerade mal eine hand voll.

    generell ist es halt nicht die seltenheit sondern die nachfrage und hufeisenstempel erfreuen sich nach wie vor hoher beliebtheit...

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Liebe Sammelfreunde

    jetzt mal eine Hülle, welche sicher vor 1860 sein wird. (Habe ich bestimmt schon mal gezeigt.)

    Ein Paket mit 50 Thaler Wert wurde nach Groß Salze (Bad Salzelm) gesendet. Die Gewichtsgabe ist leider nicht mehr eindeutig, aber halte ich die Gewichtsnotierung zu gering um auf 6 1/2 Sgr zu kommen. Unter der korrigierten Gewichtsangabe scheint eine Unterschrift zu sein...

    Da hier nur die erste preussische Entfernungsstufe in Betracht kommt, also bis 5 Meilen, hätte das Paket zwischen über 47 bis einschließlich 48 Pfund wiegen müssen. Dies schein jedenfalls nicht dort gestanden haben...
    Eine andere Erklärung wäre, dass es eine Akten- bzw. Schriftensendung war. Dann wäre mindestens die 6fache Brieftaxe hier plausibel.

    Siegelseitig ist der Paketzettel, kleine Ziffer ohne Punkt. Sollte meine Aufstellung richtig sein, wäre das Jahr 1857 hier nur möglich.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    der Kaufgrund eines ganzen AD-Loses war eigentlich dieser Beleg:

    Am 30.Mai 1863 in Magdeburg aufgegebenes Paket von nur 12 Loth nach Amalienbad bei Morsleben. Ein Paketzettel war nicht zu sehen - (Siegelseiten wurden auch nicht gezeigt) - und so war ich doch etwas erstaunt einen kleinen Zettel dort zu finden! Ab 1861 sind diese vorderseitig zu f0inden.

    Es ist einer, welcher komplett in rot gehalten ist, hinter der Ziffer ohne Punkt und mit abschließenden runden Punkt am Ende des Ortsnamenes. Zeitlich passt ebenfalls alles.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    nun mein einziger Hufeisen-Beleg nach Oberboernecke vom 17.04.1868 mit neuer Type. (Bei Rauhut gab es eine kleine Anzahl und aus meiner Sicht sind glücklicherweise alle Belege mit solchen Stempel liegen geblieben. Die Ausrufpreise fand ich übertrieben!)
    Ziffern sind deutlich schlanker!

    Dann vor kurzem in der Bucht bekommen - eigentlich eine Krücke - nach Berlin mit Franco-Stempel vom 20.05.1869. Diesmal mit "aus Magdeburg" untereinander.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    was hat die Notiz "fehlt" in blauer Tinte zu sagen? Was fehlte da?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • rein gefühlsmäßig würde ich sagen dass bei der abendlichen Konmtrolle das Paket gefehlt hat.
    Aber wie gesagt nur so ein Gefühl.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Lieber Bayern Klassisch

    ehrlich gesagt, habe ich mir bis eben keine Gedanken um die Notiz gemacht...
    Noch schlimmer ist, dass ich keine Ahnung habe, was fehlen, oder gefehlt haben könnte. Unter dem Paketgewicht könnte ein Briefgewicht sein, aber auch ein Signum des wiegenden Beamten. Ob dies gemeint war, oder der eventell noch fehlende Portofreiheitsvermerk, dies bleibt alles fraglich.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo zusammen,

    in späteren Zeiten gab es dass vorgehen das fehlende Paket auf den Begleitpapieren (Paketkarten) mit einem großen blauen "F" zu kennzeichnen waren. Leider ist mir nicht bekannt wie die Preussen mit solchen Tatbeständen umgegangen sind.

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Liebe Sammelfreunde

    heute hatte ich Post von Herrn Rauhut, da ich doch ein wenig Glück bei letzten Auktion hatte.
    Am 12.05. der Jahre 1859 oder 1860 wurde in aller Frühe eine 5 Pfund 22 Loth schwere Kiste in das ca. 17 Meilen entfernte Wittstock aufgegeben.
    Interessant ist, dass zuerst die Ganzsache gestempelt wurde, dananch die Marken aufgeklebet worden und dann diese entwertet wurden.
    Laut Tarif fiel der Mindestfahrpostposttarif von 4 Sgr. an.

    Siegelseitig wurde ein Paketzettel mit großen Ziffern angebracht.

    Mich interessiert jetzt folgendes:
    Wie heißt der Baumeister?
    und was steht siegleseitig : Die Kiste be.... dort

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    "die Kiste behaltet dort" - das ist dem Absender wohl erst eingefallen, nachdem er das Kuvert schon verschlossen hatte. Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt erlaubt war, briefliche Mitteilungen auf den Brief außen zu notieren ...

    Die Adresse lese ich so: "Herrn Baumeister Berchl in Wittstock".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    danke für die Übersetzungshilfe!

    Prinzipell konnten Mitteilungen in den Begleit-Brief mit versandt werden. Einzig mit "Geld" durfte er nicht beschwert sein. Vielfach sind es Rechnungen, aber hin und wieder finden sich auch private Inhalte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    es ging mir darum, dass man AUF das Kuvert hinten schrieb; im Inneren des Kuverts konnten man ja schreiben, was man wollte. Aber briefliche Mitteilungen AUSSEN waren, vlt. nicht gerade in Preußen, nicht erwünscht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    mir ist jedenfalls aus Preussen nicht bekannt, dass es nicht erlaubt wäre, auf dem Umschlag noch etwas zu notieren. Ich muß mal schauen, ob ich noch irgendwo so etwas habe. Auf die Schnelle glaube ich es jedoch nicht...

    Lieber preussen_fan

    auch Dir mein Dank. Mal sehen, ob sich der Name noch eindeutig klären läßt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Postarchiv,

    genau diesen Text kenne ich auch von Bayern (ohne das halbwegs so schnell wie du zeigen zu können) und was der Absender notiert hatte, hatte ja außen auf dem Brief nichts zu suchen - von daher ein perfektes Beispiel für eine Postvorschrift (wie man sie ignoriert hatte). Vielen Dank dafür! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • liebe Sammlerkollegen,
    ich würde diese Sache mal im Zeitkontext sehen. Der Brief stammt von ca. 1860. Fünf Jahre später hat Heinrich Stephan vorgeschlagen, ein offenes Postblatt einzuführen. Dieser Vorschlag wurde vom preußischen Generalpostdirektor Richard von Philipsborn wegen sittlicher Bedenken aufgrund der offenen Lesbarkeit jeglicher Korrespondenz abgelehnt. Postkarten wurden dann erst 1869 in Österreich eingeführt. Soviel zu offen lesbaren Mitteilungen. (Siehe dazu auch Philatelie Heft 442, Seite 30ff)
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo preussen_fan,

    das ist sicher eine Seite der Medaille - auf der anderen Seite wäre es in einigen Fällen günstiger gewesen, statt eines Blattes Papier in das Kuvert zu legen, ein paar Zeilen auf die Siegelseite zu notieren. Das sparte Gewicht, so dass der Post Einnahmen entgangen wären, wenn man auf diese Weise verfahren wäre.

    Die Kombination aus beidem macht natürlich auch noch Sinn.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo preussen-fan,

    bei dem von "Magdeburger" in Beitrag [30] gezeigten Brief handelt es sich um einen Paketbegleitbrief aus einem vermuteten Zeitraum von 1859/1860. Hierzu hatte ich die Bedingungen im Beitrag [36] aus dem Jahr 1859 gezeigt. Zeitnaher kann man Vorschriften eigentlich kaum bringen.
    Vielleicht hast Du hier etwas verwechselt.

    Einen Vergleich mit der Einführung von Postkarten zu bringen und diese dann auch noch mit Sekundärliteratur nachzuweisen, halte ich für nicht zielführend. Wenn man einen Vergleich herbeiführen möchte, dann doch mit der Einführung der Postpaketadressen am 16.11.1873, die man dann auch mit Primärliteratur nachweisen sollte (Amtsbl. Vf. Nr. 224). Auch zur Einführung der Postpaketadressen hat es Beratungen gegeben und vermutlich sind auch irgendwelche Bedenken geäußert und auch veröffentlicht worden. Bei einem Vergleich (zwischen den Vorschriften zu den Paketbegleitbriefen und der Einführung der Postpaketadressen) sollten dann diese Beratungen herangezogen werden.

    Du sagst richtig, daß man die Sache im Zeitkontext sehen soll. Die von mir gezeigten Vorschriften aus dem Jahr 1859 sind mit Sicherheit nicht im Hinblick auf eine in den Folgejahren eventuell einzuführende Postkarte zu beachten gewesen. Das offene "Postblatt" steht im Zusammenhang mit der späteren Einführung der Correspondenzkarte im Norddeutschen Bund (1870), nicht jedoch mit dem oben gezeigten Paketbegleitbrief.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv (25. April 2014 um 17:24)