Lieber Luitpold,
da gehörte keine Marke drauf, weil es sonst eine Unterfrankatur von 217 = München nach Würzburg wäre - und unterfrankierte Briefe in der Mühlradstempelzeit kosteten 6 Kr. Porto plus 3 Kr. Portozuschlag = 9 Kreuzer!
Unterfrankierte Chargébriefe sind eh sehr selten, weil dies bedeutete, dass der Absender eines Chargébriefes kein Geld für die korrekte Frankatur dabei hatte, bzw. lieber einen Schein zog, als den Brief aufzufrankieren. Das kam vor, aber sehr, sehr selten.
Es war wohl ein Brief aus der Zeit ab dem 1.7.1849 bis zum 31.10.1849, als man Portobriefe noch chargiert schicken konnte und das neue Regulativ noch keinen Portozuschlag vorsah, was sich ab dem 1.7.1850 ja änderte. Da die Mühlräder aber erst zum 01.08.1850 an die Schalter kamen, müsste es ein Brief ab dem 1.8.1850 sein, wofür ja auch die Platte 2 spricht und die Mühlradstempeltype.
Also: Entweder Mache, oder Fehlverhalten von Münchens Chargieren. Da glaube ich glatt an ersteres ... Der Befund / das Attest ist wie so oft wertlos.