Österreich - Bayern O.B.C. 1842 - 1850

  • Lieber Dieter,

    vielen Dank - dann passt ja alles zusammen und auf Grund des frischen Zustandes des M. Auslage halte ich 1844-45 für die wahrscheinlichste Zeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Portobrief aus Triest (Österreich) vom 18. Januar 1847, nach Reuth bei Erbendorf "handschriftlich "Bei Weiden in der oberen bayerischen Pfalz". Ankunftsstempel Neustadt an der Waldnaab. Der Brief lief über München und bekam dort den nicht gerade häufigen Stempel "M.AUSLAGE". Der Empfänger bezahlte 20 Kreuzer Porto.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    interessanter Brief mit Problemen bei der Taxierung - 15 plus 5x Zuschlag = 20x, dann aber bemerkt, dass er keinen Zuschlag kostete und nur 15x taxiert. Ja, diese Zuschläge waren nicht einfach ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ein Sammlerkollege aus Simbach a.I. braucht eure Hilfe:

    Er erstand in Braunau an einem Tauschtag folgenden Brief:

    Vorphilabrief aus Leopoldstadt (1850 nach Wien eingemeindet) zum königl. bayer. Landgericht in Neumarkt Rezatkreis (ab 1838 m. Ansbach als Verwaltungsstadt) vorher im Altmühlkreis ab 1808. Jetzt Oberpfalz.

    Mit O.B.C. Stempel (wohl 1846-1850) und rotem Franco mit unleserlichen österr. 3-Zeiler (1. Zeile: Wien? u. 3.Zeile 23.AUG.), vielleicht ein Bahnpoststempel? Handschriftlich ist 65? zu lesen. Ohne Inhalt.

    Wer kann weiterhelfen?

    Sonnige Grüße

    Norbert

  • Hallo Norbert,

    ein Bild oder Scan vorn/hinten wäre da hilfreich ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Norbert,

    der Brief ging nach Neumarkt in der Oberpfalz (Regenkreis). Leider ist die Rückseite nicht abgebildet. Hier steht das Franko von ...... C.M. und 6 Kreuzer C.M. für den rekommandierten Brief. Ohne Rückseite kann man also den Frankobrief nicht beschreiben.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Norbert,

    O.B.C. = Oesterreichisch-Bayerische-Correspondenz. Irgendein Ahnungsloser hat mal "Convention" geschrieben und dieser falsche Terminus geistert seit 50 Jahren durch alle Briefbeschreibungen, so falsch er auch ist.

    O.B.C. war auch war KEIN Taxbegünstigungsstempel, weil Taxbegünstigungsstempel etwas ganz anderes waren (würde hier zuweit führen, das zu erklären und zwischen Bayern und Österreich gab es solche Stempel nie). Es war ein POSTVERTRGASSTEMPEL. Dieser Postvertrag Bayern-Österreich wurde zum 1.10.1842 in Kraft gesetzt und war am 1.7.1850 Historie, als Bayern mit Österreich einen neuen Postvertrag in Kraft gesetzt hatte.

    Das Rötelkreuz steht für die völlige Bezahlung aller Gebühren und hat nichts mit der Recommandation zu tun.

    Die rechts oben notierte Nummer in Wien war die des dortigen Recommandations-Manuals für die Briefpost.

    Wie der liebe Hermann schon geschrieben hatte, kann eine Briefbeschreibung nicht erfolgen, wenn man nur 50% der postalischen Flächen zeigt (hier nur die Vorderseite). Das sollte eigentlich seit 40 Jahren plus X jedem Postgeschichtler klar sein; da hat dein Freund einen erheblichen Nachholbedarf.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender eingeschriebener Brief aus Pesth (Ungarn) vom 3. Dezember 1842, nach Marzoll bei Reichenhall in Bayern, über Wien und Salzburg. Stempel: RECOMMANDIRT von Pesth. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe die Recogebühr von 6 Kreuzer C.M. (auf der Siegelseite angeschrieben). Adreßseitig wurden 15 Kreuzer rh. Porto vermerkt, die der Empfänger bezahlte. Der O.B.C. Stempel wurde vergessen abzuschlagen.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Dieter,

    vielen Dank. Der Absender mußte bei eingeschriebenen Briefen immer die Charge Gebühr bezahlen (in Österreich betrug sie 6 Kreuzer C.M. und dieser Betrag wurde siegelseitig vermerkt; in Bayern betrug sie 4 Kreuzer rh. und sie wurde nicht auf den Briefen vermerkt, sondern auf dem Postschein). Von Österreich nach Bayern und von Bayern nach Österreich konnten eingeschriebene Briefe, als Frankobriefe und auch als Portobriefe versandt werden (diese, meine Angaben beziehen sich auf den Vertrag Bayern - Österreich von 1842, der bis 1850 galt).

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    Danke fürs Zeigen :) Dazu möchte ich meinen "O.B.C." zeigen:)

    Am 26. April 1843 von Triest, per Salzburg, nach Tittmoning in Baiern.

    Stempel:"O.B.C." "Triest/ 26 APR 1845" "Franco" , Auf der Rückseite: MUNCHEN 1 MAI 1843 VII

    Vermerke: "frc" ? + diagonale Linien = Der Empfänger musste nichts bezahlen.

    Auf der Rückseite: "14" ? Der Absender bazahlte 14 kreuzer CM ?

    Lese ich es korrekt?

    Liebe Grüße,

    Hiro

  • Lieber Hiro,

    nicht ganz, 12 Kreuzer Conventionsmünze zahlte der Absender für die je zur Hälfte verteilte Gebühr bis 1/2 Wiener Loth.

    Ob der O.B.C.-Stempel von Triest stammt, glaube ich nicht, sonst wäre er auch in roter Farbe abgeschlagen worden. In Österreich bekamen nur diejenigen Poststellen O.B.C.-Stempel, die viel Korrespondenz mit Bayern hatten (in der Regel an der gemeinsamen Grenze gelegene Orte), oder die nach Bayern ihre Korrespondenzen kartierten (Kartenschlußämter).

    Das liegende "X" zeigte für Österreich und Bayern an, dass das Franko von 12 Kr. CM bezahlt worden war und geprüft wurde als korrekt.

    Ein Brief in umgekehrter Richtung hätte 14 Kreuzer rheinisch gekostet. Ein Kreuzer CM war 1,2 Kreuzer rheinisch wert, so dass 12 Kr. CM = 14,4 Kr. rheinisch entsprachen.

    Zeigst du uns bitte auch noch den Inhalt? Scheint gedruckt worden zu sein. Aber wenn eine Drucksache versiegelt wurde, womit die Post nicht nachprüfen konnte, ob es eine Drucksache war, oder nicht, galt immer der teurere Brieftarif.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.