Auslandsbriefe 1770-31.10.1789

  • Hallo Nils,

    ein einfacher Brief durfte eine halbe Unze wiegen, also etwa 14,25g. Ein Doppelbrief durfte eine Unze wiegen, also ca. 28,5g.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde und Spezialisten! Habe hier einen Brief angehängt um die Beschreibung dazu zu machen bräuchte ich Hilfe. Der Brief wurde in Hall geschrieben
    und in Innsbruck zur Post gebracht. Er lief nach Iniching ( meiner Meinung nach Innichen ) Der Absender zahlte 6 Kreuzer ( rüchseitig nur 6 sonst kein Vermerk )
    Nun meine Frage? Wer hatte damals die Postgebühren eingehoben. Da ich irgendwo gelesen habe ,daß es einen Tiroler tarif gegeben hat,oder hatte Österreich das Sagen.
    Da ich noch mehrere Briefe aus dieser Zeit und um die Jahrhundertwende habe,welche Postagentur( während dieser zeit bis 1806 eingeschlossen) den Postdienst
    besorgte.Einfache Fragen für Spezialisten, für mich aber interessant und lehrreich da ich mich noch hicht lange mit der Vorphila beschäftige.
    Somit bitte ich herzlich um Antwort mit vielen Grüssen Planke.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke

    Hier zeigst du einige interessante Briefe.

    Der Innsbruck-Innichen Brief ist voll frankiert, was zu dieser Zeit gar nicht so üblich war. Die meisten Briefe gingen ja Halb-Franko/Halb-Porto, also jeder hat sein Hälfte bezahlt. Die 6 Kreuzer CM bezahlte Franko passt dann zu der einfachen Brief.

    Bei der Bozen-Meerseburg Brief bin ich etwas unsicher, aber Meerseburg war zu dieser Zeit unter den Kaiserliche Reichspost. Tirol war ja unter Österreichischen Post, obwohl nicht von Österreich selbst getrieben sondern von Taxis.
    Hier ist dann der Brief zuerst so taxiert wie einen Brief in die Erbländer mit 4 Kreuzer CM bis zum Grenze. Dazu ist 2 Kreuzer für den Reichspost hinzugefügt so dass es zusammen 6 Kreuzer CM wird.
    Alles aber ohne Gewähr.

    Hier empfähle ich den Literatur von Hubert Jungwirth.

    Danke fürs Zeigen

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Planke,

    den Taxierungen von Bayern-Nils würde ich zustimmen.
    Das Sagen hatte zu dieser Zeit Österreich. Mit der Inkamerierung wurde die Post in Tirol integrierter Bestandteil der staatlichen Postorganisation Österreichs. Sie war damit ab 1769 Teil der K.u.K. Staatspost.
    Vom Tiroler Tarif spricht man in erster Linie in der Zeit während der bayerischen Besetzung von Tirol ab 1806.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Vom Tiroler Tarif spricht man in erster Linie in der Zeit während der bayerischen Besetzung von Tirol ab 1806.

    Hallo liball

    Tiroler Tariff ist nicht mein Begriff, aber es stimmt auch für diese Zeit hier im Thread da man in Tirol etwas anders taxiert hatte. In Tirol hatte man ein 3 Kreuzer Halbfranko/Halbporto. In Restösterreich gab es auch ein 3 Kreuzer Porto, aber nur mit ein Voraussetzung dass der Brief kein Hauptpostamt sah.

    Wie man sonst der Begriff benutzt kannte ich eigentlich nicht vorher.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Bayern - nils und Liball!
    Recht herzlichen Dank für Eure Hilfe. Also ist laut Euch die Post damals um 1770- 1806 unter Österreichischer Verwaltung.
    Noch eine Frage hätte ich dazu? Wie weit nach Süden reichte die Österreichische Postverwaltung.Bis Trient oder noch weiter gegen den Süden.
    Fürwahr eine blöde Frage aber Geschichte und Heimatkunde war nicht meine Leidenschaft,was sich jetzt aber geändert hat.
    Zum Wissen über die Geschichte Südtirols möchte ich unseren obersten Herr Herrn Bayern - Nils nur beglückwünschen. War er vieleicht
    mal im Geheimen bei unserem Alt - Landeshauptmann Silvius der im Unterricht gegeben hat. Wer weis es???????????
    Libe Grüsse : Planke

  • Hallo Bayern - nils und Liball!

    Habe im Thread 25 einen weitren Brief angehängt passt nicht ganz hierher habe beide Briefe zusammen geskannt und so ist er dran.
    Er ist aus Elberfeld nach Bozen gelaufen am17. März 1813. Rückseitig steht 24 für Porlo bis Kollmann und ab Kollmnn bis Bozen
    vorderseitig 3 Decimi für Italien. Sollte so wohl Richtig sein.Ist das preussische Porto in den 24 integriet weiß ich aber nicht.
    Bitte und Danke für Eure Hilfe
    Viele Grüsse: Planke

  • Hallo Planke,

    der Brief aus Elberfeld ist komplizierter als die beiden anderen Briefe.
    Zu dieser Zeit gehörte Elberfeld zum Großherzogtum Berg. Der Absender konnte daher nicht in Kreuzer bezahlen. Ich nehme an, er bezahlte 24 Stüber bis Kollmann. Hierin enthalten war der bayerische Transit mit 12 Kr., der unten in Rötel zu erkennen ist. Der Empfänger musste eine Portobelastung wie Du geschrieben hast von 3 Decimi bezahlen (Tarif vom 21.5.1811, bis 50 km und bis 8 g).

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke, Hallo liball

    Ich habe erst durch liballs Antwort die Frage von Planke gesehen.

    Ja, wie liball sagt, ein sehr komplizierter Zeit, aber sehr interessant. Feststellen können wir auch dass Bolzano in Königreich Italien war.

    Zu liballs Antwort habe ich 2 Fragen: Ist es richtig dass ein bayerischen Transit rückseitig vermerkt war? Das habe ich, glaube ich, nicht vorher gesehen.
    Und wie war es bei den bayerisch-italienischen Vertrag und dann war es wohl auch eine pauschale Vergütung?

    Wer kann den Vermerk nach Franko lesen?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,

    ich habe einen rückseitigen bayerischen Transit schön öfters gesehen. Einen Brief aus Elberfeld vom 1.7.1814 habe ich angehängt. Auch hier steht der bayerische Anteil von 12 Kr. auf der Rückseite. 1814 war Elberfeld eine TT-Postanstalt im Gouvernement Berg und Trient gehörte wieder zu Österreich. Daher das Porto nach dem Roschmann-Tarif (Auslandsbriefe, 2. Gew.-St.) mit 24 Kr.
    Nach dem bayerisch-italienischen Vertrag wurden Briefe die Franko bay.-ital. Grenze gestellt wurden nicht mit dem LT-Stempel versehen und gratis an Italien geliefert. Dann erfolgte von Italien auch keine Pauschalzahlung.
    Ich nehme an, dass der Vermerk nach Franko "Grenzen" heist.

    Grüsse von liball

  • Hallo Herr Bayern - Nils und Liball!

    Recht herzlichen Dank für Ihre Beaschreibung.Das war eine grosse Hilfe für mich.Werde baldigst wieder einige Briefe anhängen
    aus den Jahren 1790 bis 18o3. Bei diesen Briefen sind auch Unklarheiten. Dann möchte ich wieder um Ihre Mithilfe bitten.
    Einstweilen nochmals ein herzliches Dankeschön und liebe Grüsse: Planke

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Innsbruck (roter Einzeiler INSPRUCK) mit Vermerk
    "p. Kempten" nach Isny (Württemberg). Der Absender bezahlte
    bis zur Grenze (Füssen) 4 Kr.C.M. Franko (nicht angeschrieben).
    In Bayern fielen 4 Kr.rh. Porto an, dazu kamen in Württemberg
    weitere 2 Kr.rh. (die "4" wurden mit "6" überschrieben). Der
    Empfänger bezahlte 6 Kr.rh. Porto. Präsentiertvermerk 9.9.1785.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe hier einen Brief gefunden der von Kempten nach Trient in Tirol geschickt war. 29. Juli 1770 geschrieben und 3. August angekommen.

    Der Kemptener Absender Schmid hat bis Innsbruck 6 Kreuzer Rh bezahlt. Und Salvatori in Trient hat 4 Kreuzer Cm bezahlt.

    Ich nehme an dass Filigrana auch gern den Text lesen will, obwohl es nicht um Zumstein geht, so den Text zeige ich auch gern.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    vielen dank fürs zeigen, schön auch ein Brief aus Reichsstadt zum sehen bekommen... :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt