Lieber Bayern Social,
warum sollte ein Stadtbriefträger eine "Notiz" anbringen? Nach der Vorschrift durfte ein Briefträger überhaupt keine Änderungen an Adresse bzw. Taxe vornehmen, weil er hierzu gar nicht befähigt und befugt war.
Nein, das ist todsicher eine Empfänger - Nummerierung der Korrespondenz.
N.B. Einer der Seyssel d´Aix war auch Chef der Leibgarde seiner Majestät des Königs von Bayern! Als solcher war er sogar passiv portobefreit (aktiv sowieso).
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo alle Mann an Bord 
sehe gerade was hier los ist und hätte nicht gedacht, dass der Beleg so reinklotzt. Herzlichen Dank an alle Kommentatoren. Auf einen PF wollte ich mich auch nicht gleich festlegen, stimme aber Plattenfehler vollkommen zu, dass man das nicht immer sofort verneinen muss, weil es nicht im Michel-Handbuch steht.
Ein bischen was zum Forschen muss ja auch noch übrig sein 
Sophiemäßig haben wir die Sache ja nun so rund wie möglich bekommen, ein Bild vom Adressaten Edwin Graf Seyssel d´Aix hätte ich gerne noch gezeigt, aber das ist ja leider im vorliegenden Fall nicht so einfach.
Bei der blauen "10" werden wir also von einer Art Eingangsregistratur ausgehen müssen, was bei einer Persönlichkeit wie dem Kämmerer des Königs durchaus realistisch erscheint. Er wird an einem Tag schon einige Briefe erhalten haben, ob privat oder geschäftlicher Natur.
Blauer Wachsstift ist, so wie @BayernSocial es wohl ausdrücken wollte immer irgendwie "postverdächtig", aber mit der Münchener Distribution sehe ich auch keinen Zusammenhang, da der entsprechende postalische Abschlag mit dem rücks. angebrachten Rundstempel "18" und die Zustellung offensichtlich direkt ohne Umwege einen Tag nach Aufgabe erfolgte.
Schönen Gruß !
vom Pälzer
Blauer Wachsstift ist, so wie @BayernSocial es wohl ausdrücken wollte immer irgendwie "postverdächtig",
Liebe Freunde,
dann stimmt es sicher, wenn der liebe bayern klassisch hasselbert und mikrokern das so sehen,keine Frage,
Pälzer hat den Nagel auf den Kopf getroffen, der blaue wachsstift sieht immer verdächtig aus...
(Das die Stadtbriefträfer keine Vermerke anbringen konnten ist mir allerdings neu, ich kenne einige
z.b. Poste Restante Briefe, die häufiger ausgeliefert wurden mit diversen vermerken, m.M. nach von
den Stadtbriefträgern....)
Beste Grüsse 
Bayern Social
...ich kenne einige z.b. Poste Restante Briefe, die häufiger ausgeliefert wurden mit diversen vermerken, m.M. nach von
den Stadtbriefträgern....)
Hallo Bayern Social,
"Poste Restante" sollten doch gerade nicht ausgeliefert werden, eben weil der Empfänger das so wollte bzw. am Bestimmungsort keinen festen Wohnsitz hatte (z.B. Geschäftsreisende im Hotel). Kannst Du mal einen PR-Brief mit Stadtbriefträgervermerk zeigen?
...jo, und wenn überhaupt, dann waren es auf den PR-Briefen Eingangsnummern, die auf der Empfangs- bzw. Ausgabeexpedition in ein Manual eingetragen wurden. Schließlich musste ja in irgend einer Weise erfasst/gelistet werden, um bei Nichtabholung eine hinreichende zeitnahe Retoure einleiten zu können.
+ Gruß !
vom Pälzer
Hallo Mikrokern,
da ich gerade die Briefe nicht griffbereit habe, kann ich ihn nicht einstellen, ich habe
ihn aber unter PR oder 9Kr grün schon mal eingestellt, mittlerweile weilt er nicht
mehr in meiner Sammlung, er ging an ein prominentes Mitglied des Forums(Nicht BK 
)
Errinerlich ist mir, dass er nach Berlin lief und mehrfach, da der PR Adressat nicht mehr
in dem Hotel? weilte, vergeblich zugestellt wurde, MIT Vermerken 
Ich sehe mal, ob ich ihn finde, oder jemand kommt mir zuvor!?
Viele Grüsse
Bayern Social
Liebe Freunde,
dann habe ich ihn, dank der tollen Suchfunktionen doch noch recht schnell
gefunden, Poste Restante mit mehrfacher Zustellung:
Rücksendungen & Weiterleitungen
Konnte ich Deine Frage damit ein wenig beantworten, lieber Mikrokern?
Beste Grüsse
Bayern Social
PS: Interessanter Weise, was mir nicht mehr erinnerlich war ist hier ein ähnlicher Vermerk in blau zu finden!?
Hallo Bayern Social,
ich glaube nicht, dass man die beiden Briefe in irgend einer Weise vergleichen kann. Bei dem 9 Kr.Brief nach Berlin wurde der PR-Vermerk aufgrund des darüberliegenden Aufgabestempels übersehen, was zu einer Kaskade von Zustellungsversuchen und entsprechenden Vermerken führte - für auszutragende Post, wohlgemerkt.
Ein regulärer PR-Brief würde den Briefträger gar nicht erst zu Gesicht bekommen. Und der Brief vom Pälzer ist noch nicht mal poste restante, sondern ganz normal zu gestellt worden, womit weder PR-Behandlung noch Briefträgervermerk in Frage kommen.
Lieber Bayern Social,
ein Stadt- oder Landbriefträger hatte nur eine Kernkompetenz - die Zustellung der Poststücke. Alles andere, also Tarife, Taxen, Vertragsstempel, Leitwege usw. hatte den Weg des Poststücks zuvor evtl. beeinflußt, nicht aber die Zustellung an sich.
Gelang die Zustellung nicht, weil der Empfänger unbekannt, verzogen, verstorben oder nicht willens oder in der Lage war, ein Porto zu entrichten, hatte dies der Bote auf der Siegelseite zu attestieren.
Eine Veränderung der Adresse war ihm nicht gestattet, d. h. er durfte auf der Frontseite NICHTS anmerken, streichen, hinzufügen, verändern, erhöhen, reduzieren usw.. Hierfür war er nicht befugt und hatte auch keine Ausbildung genossen, die ihn befähigt hätte, dergleichen "höhere" Tätigkeiten wahrzunehmen. Ein Verstoß dagegen wäre immer zu ahnden gewesen als "Dienstesvergehen".
Bei deinem schönen poste restante Brief lief ja einiges schief - aber selbst hier griff das von mir o. g. zum Verfahren allgemein; vorne hatte sicher kein Briefträger verewigt, weder in blau, rot oder mit Tinte. Du hast Recht, dass ein p.r. zu gestellender Brief eigentlich nie in die Hände eines Briefträgers fiel oder fallen sollte, aber wenn man p.r. überlas, dann war das halt ein Arbeitsfehler, aus dem man damals hoffentlich gelernt hatte.
Abgesehen davon konnte der Empfänger auch p.r. gestellte Briefe nachsenden lassen ("auf Verlangen nach ..."), oder die Anweisung p.r. aushebeln ("abzugeben bei N.N. in ..."). Auch in einem solchen Fall konnte ein Briefträgerstempel auf einen p.r. Brief kommen, wenn der neue Zielort über diese Institution mit eigenen Stempeln verfügte.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Freunde,
dann waren die Briefe, zumindest für mich, wieder gute Lehrstücke.
Den Wissenszuwachs möchte ich gerne wie folgt festhalten:
Vermerke adresseitig konnten wohl nie von Stadtbriefträgern stammen.
(von sehr seltenen Ausnahmen mal abgesehen)
Vermerke siegelseitig konnten von Stadtbriefträgern stammen, insbesondere dann,
wenn die PR Verwahrung durch weitere Vermerke "umgangen" wurde.
Trifft das die Meinung der Beteiligten Fachleute in etwa?
Sonst bitte ich um Ergänzung.....
Liebe Grüsse
Bayern Social
Lieber Bayern Social,
"to cut a long story short" - vorne NIE, hinten GERNE!
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo: Die Ihr so Hiftsbereit seid.
Habe im Anhang einen Brief von Regensburg nach München zu dem meine Frage? Wie erklären kann ich die Rötelbemerkung. Für mich ist
hier mein Wissen am Ende. Danke und liebe Grüße aus dem regnerischen Pustertal. Planke
Hallo Planke,
schöner Brief - die Striche sind nicht postalisch und wurden erst nach Auslieferung des Briefes angebracht.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Danke!!!! b.k. für die schnelle Antwort. Gruß Planke
Hallo Sammlerfreunde,
es ist immer wieder verblüffend, was es so alles gibt!
Gruß
bayernjäger
schöne grüße aus Landshut
Hallo Stoniiie,
bekommt man noch das Jahr des Briefes heraus? Auch eine kleine Vorstellung (Beschreibung) wäre nett ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hi Ralph,
heute ist bei mir einfach nicht der Tag der großen Worte ( dem Alkohol sei dank ).
Das nette Briefchen ist aus dem Jahr 1866.
Zu dem Brief, zart gestempelt mit dem oMR ''226'' von Ingenheim von dort aus gelaufen nach Frankreich Colmar.
Roter K2 " Baviere - Strasb. 1 " . Auffällig finde ich noch den PD Stempel denke das der Stempel desöfteren auch mal im roten Stempelkissen war , deshalb auch die Mischfarbe wirkt fast lila.
Den Inhalt des Briefes habe ich noch nicht so genau betrachtet. Passiert aber heute noch.
schöne grüße
Hannes
Hallo Stoniiie,
das liest sich doch schon besser, trotz Fahne! 
Der P.D. - Stempel stammt von Landau; eine Miniexpedition wie Ingenheim hatte einen solch wichtigen Stempel natürlich nicht. Man hätte ihn auch über Wissembourg schicken können (vor dem PV Bayern - Frankreich von 1858 aber sehr selten).
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Gab es den eigentlich eine Verordnung Ralph ? Welche Farbe müsste den der PD Stempel richtig haben ? Ist es häufig das solche Mischfarben wie hier auftauchen ?
Der Stempel schaut wirklich aus als wäre er Lila. Aber auf manchen Briefen ist er schwarz auf manchen rot.
