MiNr. 9 - 3 Kr. rot, Typ 2!

  • Lieber Will,

    nochmal eingestellt ist die Bogenecke 3 Kr. rot, Typ 2 von Bogenposition B5,

    rechte Hälfte Elster Bogen, und daneben die Eckposition mit 3 Kreuzer blau.

    Der Verlauf der Schnittlinien stimmt exakt überein. Auch sind die Markendrucke identisch,

    das zeigen die bei beiden Drucken auffällig abgeschrägten Einfassungslinien.

    Das ist der Beweis, dass beim Farbwechsel die Druckform nicht aufgeschlossen wurde.

    Wie aber können die unterschiedlichen Schnittlinienverläufe bei der in #59 gezeigten

    3 Kr. rot, Typ 2 aus der linken unteren Ecke zu dem Verlauf im Elster Bogen erklärt werden,

    wenn eine zweite Auflage, und damit eine Neuzusammenstellung der Druckform als Erklärung ausfällt?

    Eine möglicher Grund für die unterschiedliche Krümmung der Schnittlinien können

    eingefügte Keile sein, die bei Lockerung einzelner Stöckel in die zusammengespannte Druckform eingepasst wurden.

    Es können auch zusätzliche Spatien vor Rand-Messsingschienen zur Stabilisierung der Druckform platziert worden sein, und durch enorme Kräfte beim Einspannen der Druckplatte bzw. beim Markendruck selbst verformten sich die Messingschienen (Sem-Katalog).

    Eckrandstücke der 3 Kr.rot, Typ2, stehen ab sofort unter besonderer Beobachtung.

    Auch die vorhandenen PF auf dem Elsterbogen verdienen Aufmerksamkeit (gebrochene rechte Schnittlinie, Elster Bogen Pos. B12; Strich durch R von DREI, Pos. B10).

    Wenn ein PF auf mehreren Positionen nachgewiesen werden kann, dann muss die Druckform aufgeschlossen worden sein, und dabei wurden auch Schnittlinien neu ausgerichtet.

    Gruss Kilian

  • Lieber Will,

    in post 60 hast Du die Verschiebung einer unteren Messingschiene, und damit

    der gedruckten Schnittlinie, während einer Druckauflage gezeigt.

    Daran anschliessend kann ich vier rechte obere Bogenecken von Platte 4

    mit unterschiedlichen Verlauf der Schnittlinien zeigen.

    Meiner Ansicht nach handelt es sich um Drucke vom selben Stöckel.

    Die oberen Schnittlinien zeigen eine schräge Unterbrechung etwa in Höhe von "A" von "BAYERN".

    An der Stelle befand sich eine Vertiefung in der Messingschiene.

    Die Messingschiene hatte sich verschoben und damit auch der Verlauf der gedruckten Schnittlinie.

    Das bestätigt Deine Annahme, dass verschiedene Verläufe von Schnittlinien nicht unbedingt auf verschiedene Auflagen hinweisen.

    Gruss kilke

  • Lieber Kilian


    was sich da alles in den Untiefen Deiner Sammlung befindet, kann einen schon neidisch werden lassen😁.


    Tatsächlich ist bei allen vier Marken die obere Bogenrandlinie dieselbe, erkenntlich an der kleinen Kerbe.

    Allerdings glaube ich nicht, dass das unterschiedliche Aussehen der Ecken auf eine Hebung (Senkung) der Messingleiste während des Auflagendrucks zurückzuführen ist.

    Die Position dieser Kerbe ist bei dem zweiten Paar leicht verschoben, d.h., die Messingleiste hat sich nicht in der Vertikalen, sondern in der Horizontalen bewegt.


    Dass sich auch noch die rechte Bogenrandlinie nach oben bewegt hat, erscheint mir ein Zufall zuviel.


    Ich würde daher nicht völlig ausschließen, dass es sich um Bogenecken zweier verschiedener Auflagen handelt.


    Vielleicht wurde die Druckform nach Beendigung des Drucks aufgeschlossen, die Stöckel (wie bei einem Letternsatz üblich) mit einer Schnur umwunden, gereinigt und bei Beginn der nächste Auflage wieder in eine Druckform eingefügt.

    Die Stöckelpositionen wären dann unverändert, die Messingleisten wären dieselben, aber beim neuerlichen Einschließen in die Druckform könnten sich leichte Verschiebungen ergeben.


    In dieser Hinsicht glaube ich, dass die Frage von Dieter, ob der Effekt auch in der linken oberen und rechten unteren Bogenecke sichtbar ist, schon berechtigt ist.


    Allerdings wird es wohl nicht leicht sein, diese Bogenecken zu finden oder hast Du Beispiele dafür auch in Deiner Sammlung?


    Beste Grüße

    Will

  • Michael 26. Juli 2021 um 15:42

    Hat den Titel des Themas von „MiNr. 9, 3 Kr. rot, Typ 2!“ zu „MiNr. 9 - 3 Kr. rot, Typ 2!“ geändert.
  • Liebe Freunde,


    hier wieder einmal eine 3 Kreuzer rot von der Stöckelserie 5. Diesmal ein senkrechtes Paar aus der rechten oberen Bogenecke.


    „Wo sieht der denn eine Bogenecke?“ wird mancher fragen.


    Beide Marken sind vom Typ 2 und die untere Marke zeigt den Stöckelfehler „Kratzer durch R von DREI“. Zusammen mit der waagrechten Trennungslinie zwischen den Marken (und den Resten der übrigen Linien) lässt sich das Paar der Bogenposition B5/B10 auf dem Elsterbogen der 3 Kreuzer blau, Stöckelserie 5, zuordnen.

    Es sind also die beiden oberen Marken vom rechten Bogenrand.


    Dazu zeige ich noch eine Einzelmarke von dieser Bogenecke. Auch hier sieht man sehr gut die übereinstimmende Form der unteren Trennlinie.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    nur wer den Plattenfehler und seine Bogenposition auf dem Elsterbogen der 3 Kreuzer blau kennt,

    kann das senkrechte Paar der 3 Kreuzer rot, Typ 2, mit PF auf Bogenposition B 10, der rechten oberen Bogenecke zuordnen, und deshalb wusste ich sofort wer mich überboten hat.

    Ein Spitzenstück der Mi.9, Typ 2, und wahrscheinlich einmalig.

    Das rechtfertigt den von dir bezahlten Liebhaberpreis :thumbup:

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    das musste sein :):).

    Ich frage mich, ob dieser Stöckelfehler erst in der letzten Auflage (letzte Auflage 3 Kreuzer blau, 1. Auflage 3 Kreuzer rot) erscheint, oder ob er auch schon auf früheren Auflagen der 2II5 existiert.

    Befindet sich da was in Deiner Sammlung?

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    den Plattenfehler kann ich weder auf einer blauen noch auf einer roten 3 Kreuzer Marke zeigen,

    und schon gar nicht auf einer anderen Bogenposition als auf B 10.

    Blaue und rote 3 Kreuzer Marken stehen jedoch weiter unter scharfer Beobachtung.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine 3 Kreuzer rot, Type 2, bei der im linken oberen Quadrat die kleine Ziffer "3" mit der unteren Raute verbunden ist,

    hat mehr zu bieten als eine 9a, 9b oder 9c.

    Es sind Drucke von der Platte 5, von der schon 3 Kreuzer Marken in blauer Farbe gedruckt wurden.

    Die Type 2 kann zeitlich eingeordnet werden, ist einfach zu erkennen, findet aber kaum Beachtung, obwohl sie einer besseren Quadratmarkensammlung eigentlich nicht fehlen darf.

    Hier im Thread finden sich zehn Briefdaten aus der Zeit von Oktober 1862 bis März 1863, und ein Briefdatum vom Mai 1863, das schon als eine Spätverwendung zu sehen ist. In dem halben Jahr der Verwendung waren auch noch 3 Kreuzer rot von Platte 6 im Umlauf (alle in Type 1), und deshalb kommen grob geschätzt nur etwa drei von hundert 3 Kreuzer rot in Type 2 vor, und sind in einwandfreier Qualität und sauber gestempelt keine Massenware. Der Sem- Katalogwert von 8 Euro gibt die Seltenheit nicht wieder.

    Eingestellt ist eine neu erworbene 3 Kreuzer rot, Type 2 mit dem off MR "42" Berchtesgaden, ausgestattet mit Prüfzettelchen von Herrn Sem.

    Gruss Kilian

  • Lieber Kilian,

    die 3 Kreuzer rot, Type 2 gehört auch zu meinen Lieblingsmarken.

    Zur Spätverwendung habe ich aber inzwischen neben dem Mai-Brief noch einen Brief vom August 1865.

    Der Brief mit der 3 Kreuzer rot, Type 2 lief am 17. August 1865 von Markt Erlbach nach Würzburg. Auf der Marke befindet sich ein zarter gMR 303 und auf dem Brief der HKS von Markt Erlbach.

    Daneben will ich noch einen Dreierstreifen zeigen. Die rechte Marke trägt den Stöckelfehler „Kratzer durch DREI“, der im Elsterbogen der 3 Kreuzer blau an der Bogenposition B10 zu finden ist.

    Da die 3 Kreuzer rot von derselben Druckform wie die 3 Kreuzer blau, Stöckelserie 5 gedruckt wurde, stammt der Dreierstreifen wohl von den Positionen B8, B9, B10.

    Ein senkrechtes Paar mit diesem Stöckelfehler habe ich im Post #67 vorgestellt.

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    schon ein Dreierstreifen in Type 2 ist eine Bayernrarität.

    Mit dem PF "Kratzer", den nur der findet, der weiss, wo zu suchen ist,

    ist der Streifen ein Spitzenstück für den Kenner und Liebhaber, der auch weiss,

    dass der PF "Kratzer" auch auf der 3 Kreuzer blau, Platte 5, Position B10 zu finden ist.

    Ganz grosses Kino :thumbup:

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Danke, dass ihr meine Sinne in die Richtung geschärft habt.

    Die Type 2 habe ich bislang wohl einfach immer ignoriert.

    Da ich alles digitalisiert habe, konnte ich eben schnell über die Ausgabe 9 in meiner Sammlung fliegen.

    Von 234 Stücken (lose und Belege) waren gerade einmal 6 in Type 2 zu finden.

    Wie geschrieben: Das ist bei mir bislang nicht richtig auf dem Schirm gewesen.

  • Ich stelle die "Funde" von gestern einmal ein.

    Alle Marken stammen aus meiner "frühen Sammelphase" Bayerns und wurden häufig in Lots gekauft.

    Daher ist die Qualität durchsetzt. (Deswegen wollte ich die eigentlich erst nicht zeigen.)

    Sollte ich bei einer falsch liegen mit Type 2, dann bitte ich um Rückmeldung.

    Gruß Ludger

  • (Nicht irritieren lassen, dass ich alle in den a-Topf geschmissen habe. Gerade bei Ausgabe 9 habe ich mir bislang diebez. wenig Mühe gemacht. Mind. eine der Marken sollte c sein / trockener Druck)

  • Hallo mbehrens,

    unabhängig davon, dass die Katalogisierung der 3 Kreuzer rot in a, b und c recht nichtssagenden und sinnfrei ist, kann keine Deiner hier gezeigten Marken eine c sein. Nach der „Definition“ im Sem stammen alle 9c aus der letzten Auflage und dort sind alle Marken vom Typ 1.

    Deine Marken (Typ 2) sind von der Stöckelserie 5, gedruckt in der ersten Auflage der 3 Kreuzer rot, im Jahr 1862.

    Beste Grüße

    Will