Thurn & Taxis nach Sachsen

  • Lieber Jürgen,

    alles klar, also legte der Kunde einen Groschen und 5 Pfennige hin, die halbscheidig zu teilen waren zwischen TT und Sachsen, also je 8,5 Pfennige im Abrechungsverfahren.

    Was hätte ein umgekehrt laufender Brief einen sächsichen Frankierer gekostet?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jürgen,

    alles klar, also legte der Kunde einen Groschen und 5 Pfennige hin, die halbscheidig zu teilen waren zwischen TT und Sachsen, also je 8,5 Pfennige im Abrechungsverfahren.

    Was hätte ein umgekehrt laufender Brief einen sächsichen Frankierer gekostet?

    Lieber Ralph,

    in Gera hatte der Aufgeber 1 5/10 Sgr, entsprechend 16 Pfg. zu entrichten. Die sächsische Post hatte davon 3/4 Ngr., also rechnerisch 7,5 NPfg. zu beanspruchen.

    In Leipzig hätte der Aufgeber für einen Francobrief ebenfalls 1 5/10 Ngr. zu zahlen gehabt, von denen die taxissche Post 8 Pfg. zu beanspruchen hatte.

    Bei einem Portobrief aus gera hätte man mangels Münzen vom Empfänger keine 7.5 NPfg. erhalten können. Dann wäre auf 8 NPfg. "abgerundet" worden.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    vielen Dank - gar nicht so einfach zu rechnen und klar, mit Rundungen war alles wechselgeldkonformer.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu eine Vorderseite mit Vermerk: "Anbei 1 Paket Probe ohne Wert", frankiert mit 6 Kreuzer von Walldorf vom 13. August 1865, nach Werdau in Sachsen (10 bis 20 Meilen bis 1 Loth), als Paketbegleitbrief ?. Frankierte Paketbegleitbriefe waren bis 31.10.1866 verboten (ab 1.1.1866 gestattet), so steht es im Spezialkatalog Thurn und Taxis von Peter Sem.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    ja, eine Art von Paketbegleitbrief - ich kenne mehrere davon, auch von anderen Postverwaltungen.

    Zu den semschen Daten kann ich wenig beitragen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ja, eine Art von Paketbegleitbrief

    Lieber Ralf,

    warum "eine Art von Paketbegleitbrief"?

    Es ist augenscheinlich die weitgehend vollständige Vorderseite einer Mustersendung, die nur nach dem einfachen Gewicht taxiert worden ist.

    Die Mindestgebühr für jedwede Paketsendung wäre höher gewesen. Offenbar war das anhängende Paket so verpackt gewesen, daß der Inhalt ersichtlich war.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,


    ein Paket mit einem Brief dürfte aber weit mehr gewogen haben, als nur 1 Loth ...

    Ich kenne aus Inhalten, dass man gleichzeitig ein Paket und einen Brief frankiert an einen Empfänger abgesandt hat und denke, dass es auch hier so war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ein Paket mit einem Brief dürfte aber weit mehr gewogen haben, als nur 1 Loth ...

    Ich kenne aus Inhalten, dass man gleichzeitig ein Paket und einen Brief frankiert an einen Empfänger abgesandt hat und denke, dass es auch hier so war.

    Lieber Ralf,

    eine einfach schwere Mustersendung durfte bis 2 Loth wiegen. Das dürfte für so manche Mustersendung ausreichend gewesen sein.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    dann stünde da aber üblicherweise "Anhängend ein Päckchen Muster ohne Werth" oder vergleichbares. Bei einem Paket gehe ich von anderen Gewichten aus, als 1-2 Loth.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich gehe auch davon aus, dass es sich um eine an den Brief angehängte Mustersendung handelt. Das Wort "Anbei" lässt keinen anderen Schluss zu. In diesem Fall war es als Paket bezeichnet, was ja nicht bedeutet, dass es ein großes Paket war.

    Anbei zwei Beispiele aus Bayern einmal Bezeichnung Päckchen und einmal Paket jeweils mit Nummern- bzw. Buchstabenbezeichnung. Der Brief aus Nürnberg zeigt vorderseitig sogar nach das Wachssiegel, an dem das Päckchen mit einer Schnur befestigt war. Es fehlt die Bezeichnung Muster, was aber daran liegt, dass zu dieser Zeit Mustersednungen in Bayern nicht portobegünstigt waren. Im Brieftext wird aber von Muster anbei geschrieben. Beide Anhänge waren entweder klein oder nicht schwer, je nach Inhalt.

    Gruß

    bayernjäger


    Einmal editiert, zuletzt von bayernjäger (9. April 2024 um 19:10)

  • ... jep, dann war das so. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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