Belgard, nicht Belgrad.
Besonders schwierig wird es immer, wenn ich die Wörter, welche ich transkribiere, nicht kenne. Mit dem Begriff "Parechiene" kann ich beispielsweise gar nichts anfangen.
Belgard, nicht Belgrad.
Besonders schwierig wird es immer, wenn ich die Wörter, welche ich transkribiere, nicht kenne. Mit dem Begriff "Parechiene" kann ich beispielsweise gar nichts anfangen.
... ich auch nicht.
Mach mal einen besseren Scan, dann kann das Wort auch anders heißen. Bei der jetzigen Auflösung lese ich es so ...
Scheint laut Google etwas mit Klöstern zu tun haben, thematisch würde es zum Adressaten zumindest passen. Eine Worterklärung habe ich jedoch nicht finden können. Dennoch schon mal besten Dank!
... Parechiene ist und war richtig. Habe auch keine Definition finden können. Jetzt müssen die Chef - Googler ran.
Leider etwas klein, ich hoffe, dass es sich dennoch lesen lässt. Falls nicht, werde ich einen größeren Scan machen.
//EDIT: Ich mache mal einen Versuch: "An den Kändidaten des Predigt-Amts Herr ___________" "frei" "G. ________"
Hallo Don Stefano,
ist mir zu klein - bitte etwas größer.
Anbei ein größeres Bild.
"An den Kändidaten des Predigt-Amts Herr ___________" "frei" "G. ________"
Hallo Don Stefano,
ich lese den Namen mit Rasowick und den Ort mit G(roß) Lieschkow, oder so ähnlich. Schlimme Klaue ...
Warnung: Kurrentschrift für Fortgeschrittene!
Zum Wohllöbl. Stadtschultheißen Amt Löwenstein
"Vermög eines bei dem lezthier (?) abgehaltenen Vogt Ruggericht ertheilten Rugeß__ von den von hier wegziehenden Persohnen neben dem Bürger Pachtverzichtsbrief eine Cirkunde über (?) ihre anderwärtige bürgerliche Aufnahme zu den Akten genommen und aufbewahrt werden. Da nun mir eine solche Cirkunde von der erst bürglich (?) von hier nach Löwenstein gezogenen __________ _____________ ____________ noch _______ so bitte ich mir zu Ergänzung meiner Registratur einen ________ aus dem Stadtraths Protocoll ________ bürgerliche ____________ _____ _________ derselben gefl. __________ u. zugehen zu lassen. Dörzbach d 28.' Merz 1828."
Hallo Don Stefano,
Zitat"Vermög eines bei dem lezthier abgehaltenen Vogt Ruggericht ertheilten Reg(r)eßes von den von hier wegziehenden Persohnen neben dem Bürger Pachtverzichtsbrief eine Urkunde über ihre anderwärtige bürgerliche Aufnahme zu den Akten genommen und aufbewahrt werden. Da nun mir eine solche Urrkunde von der erst kürzlich von hier nach Löwenstein gezogenen Christina SusannaEngelhardt noch abgehet so bitte ich mir zu Ergänzung meiner Registratur einen Auszug aus dem Stadtraths Protocoll deren bürgerliche Annahme auf Kosten derselben gefl.fertigen u. zugehen zu lassen. Dörzbach d 28.' Merz 1828."
Verblüffend mit welcher Leichtigkeit und Schnelligkeit du solche Schriften entziffern kannst. Ich saß beinahe eine Stunde an dem Text.
Hallo Don Stefano,
das ist nur die Untersekunda. Ich zeige dir mal in der Anlage - schon mit Transkription, weil die Sprache und die Schrift des Altfranzösischen schon vor mehreren Jahrhunderten ausgestorben ist - eine Urkunde von 1343:
Wilhelm, Graf von Hennegau, von Holland, von Seeland (= bayerisch!) und Herzog von Friesland. An Unseren Freund und Getreuen Johann, genannt Maussard similiter. Wir tun Euch kund, dass Wir zur Entschädigung und Belohnung für bezichnete Vasallendienste, die Wir von Unserem Freund und Getreuen, dem Herrn von Vaillnoel empfangen haben, ihm unter anderem die Vasallenhuldigung des größten Lehens gänzlich übertragen haben, das Ihr von Uns zur Mark mitsamt der Umgebung erhieltet, welches ungefähr 83 Livres Rente pro Kopf im Jahr erbringt, welches unter den Lehen war, die Unser lieber Herzog und Vater zu Limoges von Viaudegines erwarb und kaufte (man achte auf den Unterschied!). Deshalb haben Wir für Uns, für Unsere Leute und Unsere Nachfolger völlig und gänzlich auf die Vasallenhuldigung des besagten Lehens verzichtet, das Ihr von Uns mit allem Nutzen und allen Einkünften und allen anderen Dingen erhieltet, die zu einer Belehnung gehören können und müssen und Wir befreien Euch davon für Euch und Eure Leute für alle Zeit. Und Wir tun Euch kund, dass Ihr ohne andere Benachrichtigung oder Anordnung von Uns mit dem obengeannnten Lehen in die Vasallenhuldigung des genannten Herrn von Vaillnoel übergeht, sobald Ihr dazu aufgefordert werdet. Und Ihr werdet ihm hinfort als Eurem Lehensherrn genauso schicklich und in der derselben Weise gehorchen, wie Ihr es gegen Uns getan hättet und hättet tun müssen auf Grund besagter Huldigung, wenn sie Uns verblieben wäre. Durch das Zeugnis dieses Briefes besiegelt und mit Unserem Insiegel gegeben zu Valenciennes, im Jahre der Gnade 1343. Am Tage nach Saint Mathieu im Monate Februaris.
Schee, gell?
Wahrlich schön. Meine Franzöischkenntnisse sind hier von leichtem Vorteil, doch das Schriftbild ist natürlich eine andere Welt. Noch bin ich mit der Kurrentschrift des 19. Jahrhunderts beschäftigt, freue mich jedoch schon darauf in der Zeitgeschichte weiter zu reisen und ältere Briefe zu transkribieren. Vor allem die sog. "Schnörkelbriefe" des 18. Jahrhunderts gefallen mir sehr gut.
Hallo Don Stefano,
Schnörkelbriefe des 16. Jahrhunderts schlagen optisch die des 18. Jahrhunderts bei weitem. Wenn du dich mal an dem, gewissermaßen als Vorübung für den späteren Ernstfall, als Transkriptor betätigen möchtest? Er wurde sehr gut und leserlich geschrieben, was für den Schreiber und das Ansehen des Adressaten sprach. Ich bin gespannt, wie weit du hier kommst oder ob du ihn ganz lesen kannst.
Ich werde mich der Aufgabe annehmen und bin selbst sehr gespannt wie ich hiermit zurecht komme.
Hallo Don Stefano,
viel Glück - du wirst es brauchen.
Denn Edlenn Wohlgebornenn hochgelartenn Erbarnn unnd Besten, unserenn besonderliebenn Romischer Kay: ______: Cammer Richter unnd Besitzernn zu ______ sampt unnd sonderlich
Vonn Gots gnadenn ________ zu Stettinn, _______ der ______ ______ Herzogfürste ______, unnd _______ zu _______
Unsrm künftigenn ____ _______, edle, hochgeborne, hochgelarte, erbar, bheste, besonderliebenn
Nachdem die Erbare unsre liebe getreuer Friederich vonn _________, und Adrian _____ ehelicher vormuntschaft Irer Hausfrauenn, ______ ______, Inn _______ wider denn auf Erbarnn, unsrn Ehrnmann, und lieben getreuen ____ _______ _____, _____ Zeit, vonn einer _____, _____ unserm _____ ergang unnd ________, _____ das Kay: Cammergericht appellirt, und volgends __________ der Cammergerichtsordnung, bey uns und ___________, und mitteilung der _______ angelangt wie wir alsbald, der Rö: Kay: ______: unnd darselbenn Cammer Richter zu _______ gehorsam vorfertigem ______, unnd dieselbige unter unserem Siegel, auf dr abermals, bej uns auf ______, und Rö: Kay: _______: unsern allergnedigsten Herrn, _____ ______, hiebej, ______, ___ ______ _____ ___ auch mit gunst und gnaden geneigt, Datum auf umserm Hause ________, denn 19 January Anno p Liy.
Mehr ist da da erstmal nicht möglich. Anmerken möchte ich jedoch, dass ich ohne Vorlage eines entsprechenden Alphabets der Schrift gearbeitet habe, also lediglich mit meinen Kenntnissen der Kurrentschrift des 19. Jahrhunderts.
Hallo Don Stefano,
zuerst einmal ein großes Lob, dass du dich an diesen Brief gewagt hast, auch wenn er - für seine Zeit gesehen - einfach zu lesen ist. Aber vlt. entfacht er in dir das Feuer, noch ältere Briefe als die, die du schon hast, zu lesen und zu verstehen, denn so war das bei mir vor vielen Jahren auch.
Nun zu deiner Transkription:
ZitatDenn Edlenn Wolgebornenn hochgelartenn Erbarnn unnd Vestenn, vnserenn besonderliebenn Romischer Kay(serlicher) Matt (= Mayesthäth) Cammer Richter vnnd Beisitzernn zu Speir (= Speyer) sampt vnnd sonderlich.
Am 8. Martinii 1553 kam der Brief in die Hände des Empfängers, siehe den vorderseitigen Präsentationsvermerk.
Vonn Gots gnadenn Philips zu Stettinn, Pommernn der Cassubenn (= Kaschuben) vnd Wendenn Herzog Fürste Zu Rügen, vnnd Graffe Zu Butzkaw.
Unsren günstigenn grus Zuvor, Edle, Wohlgeborne, Hochgelarte, Erbar, Bheste, besonderliebenn
Nachdem die Erbare vnsere liebe getreve Friederich vonn Ponninn, vnd Adrian Borcke in ehelicher vormuntschaft Irer Hausfrawenn, als Clegere (= Kläger), Inn sachen wider denn auch Erbarnn, vnsern Ahenmann, vnd liebenn getrewen Caspar Krakeunitz bedagtenn, vorrückter Zeit, vonn einer vrtheil, so ahn vnserm Hoffgericht ergangen vnnd außgesprochenn, ahn das Kay: Cammergericht appellirt, vnnd volgents vermöge der Cammergerichtsordnung, bey vns vmb (= um) Vorfertigung, vnnd mitteilung der acten angelangt die wir alßbald, der Rö: Kay: Matt: vnnd derselbenn Cammer Richter zu vnderthenigst gehorsam vorfertigenn lassenn, vnnd dieselbigenn vnter vnserem Siegel, auf Ir abermals, bey vns ansuchenn, vnnd Rö: Kay: Matt: vnsers allergnedigstenn Herrn, insinuertenn Inhibition, hiebey vorwart,thun obersendenn. Vnnd sein auch mit gunst vnd gnadenn geneigt, Datum auff vmserm Hause Wolgast, denn 19 January Anno p LIII (= 53)
Liebe Sammelfreunde
naja, wenn ich die letzten Postings so lese, kann ich Don Stefano nur beglückwünschen.
Ich habe so immer noch Schwierigkeiten, wie auf dem kleinem Ausschnitt.
Ich danke für die Hilfe.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Vielen Dank für die Glückwünsche. Doch bedenkt man die Zeit, die ich brauche, um mich in eine Schrift einzulesen, bin ich noch weit vom flüssigen Lesen entfernt.
Besteht die Möglichkeit eines besseren / hochauflösenderen Fotos oder Scans?