Sachsen - Opatowek

  • Den folgenden Beleg schickte mir ein in den USA lebender Sammlerfreund.

    Der Brief ist lediglich mit dem Postvereinsanteil frankiert, also nach dem preußisch-russischen Vertrag unzulässig und insofern mit dem Vereinsanteil seitens der preußischen Post belastet. Ein weiterer Taxvermerk ist abgeschwächt worden und nicht eindeutig erkennbar.

    Kalisch ist im Postvertrag als grenzbereichsort mit verminderter polnischer (russischer) Taxe von 1 statt 3 Sgr. genannt, Opatowek nicht. Die Frage ist, ob es dort eine Postanstalt gab, oder Kalisch als Bestimmungsort zugrundezulegen ist.

  • Lieber Jürgen,

    bist du sicher, dass die Marke schon immer auf dem Brief war? Portobriefe nach Russland waren mit 3 Groschen vorzutaxieren - wie hier. Nur eine Marke brauchte es dazu nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • bist du sicher, dass die Marke schon immer auf dem Brief war?

    Lieber Ralph,

    "sicher" sind sich in dieser Hinsicht nur gewisse Attestaussteller. Ich würde diesen Begriff bei Zugehörigkeitsfragen nur im negativen Sinne gebrauchen.

    Konkrete Anhaltspunkte für eine Manipulation sehe ich jedoch nicht. Der Eigentümer ist ein sehr erfahrener Sachsensammler und hat offensichtlich auch am Original keine erkennen können.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    ich weiß, dass man in Sachsen nicht "franko" schreiben musste, wenn man markenfrankierte; hier fehlt der Frankovermerk ja auch und große, blaue, zentriierte Tintenziffern sind eher eine Sache der Portobriefe, als der unterfrankierten Briefe. Es mag halt sein, wie es sein mag, oder man hätte "fco Gränze" oder dergleichen vermerken können, um klar zu machen, dass der DÖPV sein Franko kassiert hatte, wobei ich davon ausgehe, dass Teilfrankaturen zwar nicht erwünscht, aber offenbar geduldet waren und der Markenwert angerechnet wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jürgen,

    Opatowek hatte 1862 noch keine eigene Post.

    Verwunderlich ist die Vorgehensweise aber trotzdem, da es einige teilfrankierte Briefe aus Preussen gibt, die mit einem Vermerk franco Gränze weitergeleitet und dann von der polnischen Post auch nur mit dem polnischen Porto belastet wurden. So was gibt es auch in Gegenrichtung.

    Der 2. Teil der Rückenklappe fehlt wohl leider?

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    nach weiteren rückseitigen Vermerken habe ich gefragt, aber noch keine antwort erhalten.

    Der frontseitige Vermerk in Blaustift soll als "13" zu lesen sein. Wäre das das Äquivalent für 4 Sgr. in Kopeken?

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    3 Sgr. entsprachen 10 Silberkopeken. Aber wenn das vorne eine "13" ist, sammle ich ab sofort FDC von Bund und Berlin.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 🤣🤣🤣....nimmst du dann auch ETBs, habe noch ne Kiste davon.

    Lieber Andreas,

    ja, danke, die nehme ich dann auch noch mit. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... immer her damit, mein Arbeitszimmer hat 40 qm ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jürgen,

    13 Kop. entsprächen dem Porto: 10 Kop. (= 3 Sgr.) für Sachsen / Postverein und 3 Kop. (= 1 Sgr.) für den poln. Grenzpostort Kalisch.

    Die "13" ist schwach bei "Gottlieb Fiedler" zu erkennen.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo zusammen,

    dann fasse ich mal meine Überlegungen, wie das vorgefundene interpretiert werden könnte, zusammen.

    Voraussetzung ist, dass die Marke original klebt.

    Der Brief wurde teilfrankiert aufgegeben, ein Franco-Vermerk unterblieb.

    Die preußische Post erkannte die Teilfrankatur. Entgegen häufiger Gepflogenheit wurde kein Vermerk frei Grenze angebracht.

    Streng nach dem Postvertrag wurde der Brief als unfrankiert behandelt.Die preußische Post notierte 3 Sgr. Porto.

    Die polnische Post notierte vorderseitig das Gesamtporto von 13 Kop. mit Blaustift.

    Hierzu ist anzumerken, dass mir bislang polnische Portobeträge nur mit blauer Tinte bekannt sind.

    Dann wurde später die Blaustiftmarkierung ausradiert. (Unwissenheit ? Briefreinigung? ...)

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte