Dem Mitteilungsblatt des Landesverbands bayerischer Philatelistenvereine entnehme ich gerade, dass Dieter Simon verstorben ist.
Menschen, deren Leben die Philatelie ist, trifft man nicht so viele. Dieter Simon aus Presseck gehörte zu ihnen. Man soll Vergleiche mit der Tierwelt ja eigentlich vermeiden, und ich bitte, das jetzt nicht als respektlos zu verstehen, aber Dieter erinnerte mich an ein Eichhörnchen. Rastlos unterwegs, immer auf der Suche nach Neuem beim Zusammentragen von Dingen und Informationen. Als er einmal am Stand unserer Arbeitsgemeinschaft auf der Münchner Briefmarkenmesse vorbeilief, mit einer Semmel in der Hand, die er im Gehen verzehren wollte, nutzte ich den kurzen Blickkontakt. Ich wies auf den freien Stuhl vor unserem Tisch und nötigte ihn fast dazu, sich hinzusetzen und eine Pause zu machen. Er nahm ein paar Happen von der Semmel, bis sich sein Drang zur Unterhaltung als stärker erwies. Bald darauf war er wieder auf den Beinen, Leute treffen, Hände schütteln, Kontakte knüpfen.
Er war kein lauter, auffälliger Mensch, aber hinter den Kulissen sehr aktiv und außerdem sozial engagiert. Mehr Lebenszeit hätte ich ihm gegönnt, auch um ihn besser kennenzulernen, und dazu eine kleine Auszeit dann und wann, aber bestimmt keine so lange wie jetzt.
Nicht nur seine oberfränkische Heimat wird ihn vermissen. Sit tibi terra levis.