Auslandsbriefe aus und nach Württemberg von 1850-1853

  • 3 interessante Briefe aus USA aus einer Korrespondenz eines ausgewanderten Sohnes an seine Mutter Frau Pfarrer Faber in Tübingen mit unterschiedlichen Leitwegen.

    Quelle: aktuelle Gärtner-Auktion

    13.5.1851

    34c-Brief der 1.Tarifperiode über Bremen. Empfänger zahlte 1 Gulden 21x.


    2.12.1852

    per prussian closed mail über Aachen: 45x plus 3x


    Januar 1851

    über England und Frankreich, 38x Seeporto, England und Frankreich, 4x Württemberg, insg.42x.


    LG

    Christian

  • 10.5.1851

    Leipzig/Sachsen nach Tettnang.

    Sachsen war im Postverein, Württemberg noch nicht.

    Wer kann mit den Taxen und Laufweg helfen? Vorne Franko, in rot 6 gestrichen und 4, rückseitig auch rote 6 und Ankunftsstempel Tettnang.


    LG

    Christian

  • Lieber Christian,

    ein alter Spruch von mir (seit über 30 Jahren und nichts hat sich daran geändert):

    Die schönsten Briefe, sind die mit 10 Stempeln und 12 Taxen. Die schwierigsten Briefe sind die mit einem oder zwei Stempeln und einer oder zwei Taxen.

    Im Mai 1851 dürfte der Brief sicher über Bayern gelaufen sein bis Kaufbeuren und dann nach Württemberg abgezweigt haben. Aber eigentlich hätte sich die bayer. Bahnpost darauf verewigen müssen und es gab ja 2 Gebühren: Die Postvereinsgebühr vom 1.7.1850 mit Sachsen und Bayern für Frankobriefe über 20 Meilen von 3 Neugroschen je angefangenes Loth, die wir nicht sehen und wohl ein Weiterfranko für Wüttemberg.

    Aber war es so? Es gab auch Briefe an württ. Behörden, die kein Weiterfranko aufwiesen, weil die Absender wussten, dass sie in Württemberg portofrei waren. Jedenfalls wäre der Brief ganz anders taxiert worden, wenn er in umgekehrter Richtung gelaufen wäre - dann mit 3 Taxen, die klar zuweisbar gewesen wären, bis 1/2 Loth, statt wie hier in ganzen Lothschritten usw. usw.. Vlt. wog dieser über 1 bis unter 2 Loth und kostete ein Franko von 6 Neugroschen für Sachsen und es gab kein Weiterfranko für Württemberg?

    Diese frühen Briefe mit und ohne Postverein waren nicht reziprok und sind immer spannend. Wenn du den mal loswerden möchtest ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (9. März 2024 um 10:10)

  • Lieber Ralph,

    ein schwieriger Fall...aber die 1850/51-Briefe sind für mich das Salz in der Suppe.

    Die 6 für Neugroschen klingt plausibel, für Wü könnte ich mir bis Tettnang 4x vorstellen.

    Loswerden kann ich ihn nicht, da er mir gestern bei ebay durch die Lappen ging, hab geboten und ihn dann vergessen, und wurde natürlich überboten. Naja, was solls. ;)

    Aber ich hab dann doch noch so einen krummen Hund von Wü bekommen, der kommt in Kürze.

    LG

    Christian

  • Lieber Christian,

    für eine Porto-Notation ist mir die 4 zu klein ... müsste viel mittiger und größer notiert worden sein. Aber wer weiß, vlt. findet sich noch ein findiger Sachse oder erfahrener Württemberger, der uns das Schmankerl, das ich dir gerne gegönnt hätte, sicher klären kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Christian,

    feines Stück, hätte ich auch genommen.

    "en Suisse" = In der Schweiz steht unten links, war also egal.

    8x für Württemberg dürften sicher sein.

    Die 6 und 24 aus derselben Hand, die 20 oben in schwarzer Tinte ... schwierig für mich, da nichts mit Bayern zu tun. Vlt. wissen unsere Schweizer Freunde mehr?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    der Brief in die Westschweiz müsste über Baden, Basel nach Vevey gelaufen sein.

    Dann müsste er 3 Taxen haben:

    8x Wü

    ? Baden

    Basel-Vevey 180km, wieviele Wegstunden sind das?

    LG

    Christian

  • ... Rappen gabs noch nicht 1850, da wurde nur in Kreuzern und Decimes taxiert ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    auf Wikipedia steht, daß nach der Schaffung des Bundesstaates 1848 mit Gesetz vom 7.5.1850 der Franken eingeführt wurde. Wie lange wurde dann in der Postverwaltung noch mit Gulden/Kreuzer gerechnet?

    liebe Grüße

    Dieter

  • ... wir dürfen nicht inländische mit ausländischen Verrechnungen verwechseln. Ab 1.1.1852 wurden die Kreuzer in der CH abgeschafft (die Bluzger nur teilweise) und nur noch in Rappen taxiert.

    Siehe hierzu bitte den Thread Auslandsbriefe Bayern-Schweiz Portobriefe 1850 und 1851 schauen, dann 1852 nur noch in Rappen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • 13.11.1850

    Dienstbrief (links unten D.S.?) von Lindau nach Tettnang.

    naher "Auslandsbrief" von Bayern (im Postverein) nach Württemberg (noch nicht im PV), beide Orte sind nur 15km voneinander entfernt.

    LG

    Christian

  • Hallo zusammen,

    sehe gerade, daß mein Brief nach Tettnang hier bereits eingestellt worden war.

    Mein Versuch einer Klärung ist im Postvereins-thread nachzulesen.

    Beste Grüße

    Altsax