Russische Belege mit Nummernstempel II

  • Zitat

    ... Manchmal genügt halt ein Brief um sich zu verlieben.

    Genauso sieht es aus. Und wenn ich hin und wieder etwas entdecke, laufe ich auf Hochtouren. ^^

    Derweilen zeige ich einen weiteren Beleg mit dem Typ III. Faltbrief vom 12. Mai 1859 ebenfalls nach Reval.

    Der Durchmesser der Punkte ist denen der im Beleg zuvor gezeigten Stempel etwa gleich. Deutlich ist aber zu erkennen, das der Anstrich der Ziffer flacher ist.

  • Nr. 5 und 6 jeweils mit der gleichen Type entwertet:

    Die Ziffer "1" entspricht der auf dem zuletzt gezeigten Brief, jedoch haben die Punkte einen etwas größeren Durchmesser von ~1,2 mm. Auch die Stellung der Punkte ist etwas anders.

  • Hallo Schlacki,

    Ich bin echt erstaunt wie gut die Marken gezähnt sind, oder hast du dir die Creme de la Creme ausgesucht. Mit Papierherstellung hatte man bis vor ca 30 Jahren Probleme mit gleichbleibender Grammatur,( ergo Dicke) in Russland. Die Schwankungen waren so enorm , dass die dt. Verpackungshersteller, vorübergehend wieder Abstand davon genommen haben in Russland Papier zu kaufen. Da war man in Finnland schon viel viel weiter.....

    Darum meine Fragen...ist es bekannt wer der Papierlieferant für die merken war, und wo wurden die Marken gedruckt, in Russland???

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Ich gebe hier einmal die Angaben aus dem Ebnet-Handbuch weiter:

    Für die ersten vier Marken (Nr. 1 und Nr. 2x - 4x) wurde handgeschöpftes Papier der Papierfabrik in Ropscha (Ort in der Nähe von St. Petersburg) verwendet. Nr. 2y - 4y (dünnes Papier) ist bereits Maschinenpapier verwendet worden. Das Papier für die Marken Nr. 5 - 7 wurde von der Preußischen Staatsdruckerei in Berlin importiert.

    Bei der Herstellung der Marken legte man sehr viel Wert auf die Qualität. Wie hoch der Ausschuss war, kann ich nicht sagen.

    Ich selber lege natürlich auch Wert auf die Qualität der Marken. Manchmal bekommt man aber nichts besseres. der Nummernstempel "1" ist aber nicht so selten als das man da nicht auch gute Qualität findet. Sehr wichtig ist aber ganz klar der Stempel. Stempel, bei denen ich raten muss, um welche Nummer es sich handelt, bringen mir nichts. Und Stempel der "1", bei denen ich den Typ nicht klar belegen kann, bringen mir ebenso wenig.

    Insgesamt ist also die Qualität der Marken sehr gut. Marken, die heute fehlerhaft auf dem Markt sind, entstanden eher der unsachgemäßen Aufbewahrung, teilweise auch doppelter Verwendung zwecks Postbetrugs. Auf dieses Thema komme ich vielleicht später einmal zu sprechen.

  • Ich gehe einen Schritt zurück und zeige einen Faltbrief vom 11. November 1858 (Stempel mit kopfstehender Tageszahl). Auf dem ersten Blick gleicht der Stempel dem des zuletzt gezeigten Briefes, jedoch ist die Stellung der Punkte nicht exakt gleich. Hier erkennt man aber deutlich eine der Schwierigkeiten: der Stempel scheint sehr verschmutzt zu sein, was die Identifizierung erschwert.

  • Hallo Schlacki,

    Wieder ein schöner Brief. Und vielen Dank für deine ausführliche Antwort auf meine Frage hin. Und wenn zu Beginn sogar handgeschöpftes Papier verwendet wurde, ist die Qualität der Marken umso höher einzustufen. Deinen Qualitätsanspruch kann ich absolut nachvollziehen, macht doch ein klarer Stempel eine schöne Marke erst perfekt.

    Freue mich schon auf dein nächstes Leckerli.....

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Danke für die 💐.

    Faltbrief vom 15. Juni 1863 an selbige Adresse in Pernau., frankiert mit einem Paar Nr. 5. Als Kriterien für den Nummernstempel gelten die des Stempels auf dem zuvor gezeigten Brief. Einzig die Stellung der Punkte muss ich noch genauer untersuchen.

  • Für den Nummernstempel "1" sind mangels Materials weitere Ausführungen zur Zeit nicht möglich. Mal sehen, wann geeignete Sachen, also mit klaren Abstempelungen, irgendwo auftauchen.

    Moskau hatte den Nummernstempel "2". Auch hier gibt es, wenn auch nicht so viel wie bei St. Petersburg, mehrere Typen. Mein Material hält sich in Grenzen.

    Faltbrief mit der Marke Nr. 2 vom 11. August 1858. Genau wie beim Nummernstempel "1" haben die frühen Typen 'dünne' Punkte mit einem Durchmesser von ~1,0 mm.

  • Dieser Brief passt zum Thema.

    Vom 1. November 1858 (mit kopfstehender Tageszahl) von Petersburg nach Helsingfors.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Ein sehr schönes Stück und sehr sauber gestempelt. So liebe ich es.

    Derweil greife ich mangels Belege auf eine lose Marke zurück. Wehen der schlechten Qualität gebe ich zur Ziffer keinen Kommentar ab. Jedoch sind deutlich die Unterschiede in der Stellung der Punkte erkennbar.

  • Ähnlich wie beim Nummernstempel "1" ist es auch beim Nummernstempel "2". Der Durchmesser der Punkte hat deutlich zugenommen.

    Faltbrief vom 11. April 1862, frankiert mit einer Nr. 5 nach St. Petersburg. Der Durchmesser der Punkte beträgt ~1,6 mm - 1,8 mm.

  • Faltbrief vom 20. Oktober 1862 nach St. Petersburg. Rückseitig identischer K2 der 1. Expedition wie beim Brief zuvor.

    Der Durchmesser der Punkte ist gleich, der Fuß der Ziffer "2" ragt jedoch über den Kopf hinaus.

  • Um weitere Unterschiede deutlich zu machen, zeige ich zwei lose Nr. 5.

    Neben den unterschiedlich großen Punkten fallen bei der Ziffer mehrere Merkmale auf. Die Ziffer ist bei der zweiten Marke breiter, der Strich zwischen Basis und Kopf ist bei der ersten Marken gebogen und der Rücken der Basis (roter Pfeil) ist auch klar unterschiedlich.

  • Typenunterschiede kann man bei vielen anderen Nummernstempeln in Kreisform feststellen. Wieviele es tatsächlich sind, ist nicht immer klar zu ermitteln, wenn die Stempel selber nicht klar sind.

    Beim Nummernstempel "3" von Archangelsk kann ich zumindest zwei Typen unterscheiden. Hier sind zum einen die Stellungen der Punkte unterschiedlich, zum anderen die am auffälligsten Teile an der Ziffer, welche ich markiert habe.

    Dazu ein Faltbrief vom 17. August 1860 mit einem waagerechten Paar Nr. 2 nach St. Petersburg. Die Marken sind mit dem Typ I entwertet.

  • Einen Beleg mit dem Nummernstempel "4" - Astrachan - habe ich nicht. Daher zeige ich dann die "5" von Wilna.

    Faltbrief vom 12. Juni 1862 mit einer Nr. 5 nach Minsk. Typenunterschiede sind mir nicht bekannt, jedoch mangels Material von mir auch nicht nachweisbar.

  • Briefe mit dem Nummernstempel "6" in Kreisform aus Witebsk kenne ich keinen einzigen. Lediglich einen 10-Kopeken-Umschlag kann ich zeigen. Hiervon habe ich einen weiteren in meinem Archiv gespeichert.

    Meiner ist vom 9. März 1861 und wurde nach St. Petersburg gesendet. Die Adresse mit acht Zeilen ist sehr schön sauber geschrieben, das Siegel mit Krone ist leider plattgedrückt.