Liebe Freunde,
in Karlsruhe wurde am 30.1.1882 eine bayerische Postkarte mit der Nominale von 3 Pfennigen als Drucksache nach Deggendorf an Max Müller aufgegeben. Rückseitig erkennt man die Karte/DS als Reiseavis einer Firma Hermann Schellhorn in Kronach.
Nun war die Vorschrift, dass bayer. Frankaturen, ob in Marken oder Wertstempel wie hier war egal, bei einer Aufgabe außerhalb von Bayerns nicht gültig waren, die Karte/DS also von der Post in Karlsruhe hätte nachtaxiert werden müssen. Ob das dem potentiellen Geschäftspartner in Deggendorf wohl gefallen hätte? Ich glaube eher nicht.
Von daher verwundert es doch sehr, dass er genau dies billigend in Kauf genommen hatte und es noch eine 2. Karte/DS gibt, die einen Paralellfall zeigt, er also die Hoffnung auf eine Contravention der Reichspost hatte.
Auch Bayerns Portokontrolle hat geschlafen, so dass man in Deggendorf (kein Ankunftsstempel, noch eine weitere Contra) die Karte/DS kostenlos auslieferte, wann auch immer. In dieser überragenden Qualität und noch dazu mit weiteren Contraventionen habe ich dergleichen kaum gesehen und bin sehr froh, das gute Stück geschnappt zu haben.