Lieber mikrokern,
ZitatWurde aus der Pfalz eigentlich immer über Baden/Württemberg spediert, wenns nicht nach Franken ging? Oder war die Route über Mainz-Frankfurt-Aschaffenburg, abhängig vom Anschluss, auch eine Option?
Ab 1855 (Auslauf einer zeitlich limitierten Abmachnung mit TT) ja.
Eine Option nach 1855 war es nicht, weil die Schnelligkeit über die Südschiene eher gegeben war, als über die nördliche Schiene via Darmstadt und Frankfurt am Main.
ZitatUnd wurden Baden und Württemberg beim geschlossenen Transit der bayerischen Post aus der Pfalz eigentlich vergütet? Die 3 Kr. blieben doch wohl bei Bayern, sodass vermutlich nach Gesamtgewicht der Briefbeutel monatsweise eine bestimmte Transitgebühr entrichtet wurde, oder?
So ist es - die inneren Postvereinsvergütungen ab 1850/51 unterlagen der individuellen Gewichtsnotation, ab 1855 bis 1861 war pauschaliert worden - man nahm einen Zeitraum, ließ alle Poststücke wiegen und errechnete die Kosten für Bayern, Baden und Württemberg. So machten es die Badener und Württemberger auch. Dann verrechnete man sich gegenseitig die Beträge und es ergaben sich Ablieferungsschuldigkeiten und Forderungen. Im Falle von Bayern ergaben sich immer Schuldigkeiten gegenüber Baden und Württemberg. Ab 1861 (neuer Postvereinsvertrag) rechnete man 2 Briefe pauschal für ein Loth mit 16,66g. Je Loth und Meile war 1/3 preußischer Silberpfennig von der Postanstalt zu entrichten, die das Franko bzw. Porto erhielt. Das Maximum waren 7 Silberpfennige, die etwa 2 Kr. rheinisch entsprachen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch (so, jetzt bin ich zurück von Memmelsdorf)