Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Parteisache, als Frankobrief (komplett, 10 Gramm schwer), von Glurns im Vinschgau vom 6. Juni 1814 (18 Tage vor Rückgabe von Tirol an Österreich), die dem Vinschgauer Boten, Johannes Poli, mitgegeben wurde. Dieser brachte den Brief nach Finstermünz und übergab ihn den Oberinntaler Boten, Franz Kapeller, der ihn nach Nassereith zur Postexpedition brachte. In Finstermünz kaufte Franz Kapeller den Brief von Johannes Poli ab. Dieser verlangte in der Regel 3 - oder 4 Kreuzer Botenlohn (dies zeigen Botenlohnvermerke von ihm auf gebührenpflichtigen Briefen). Franz Kapeller verlangte in der Regel einen Kreuzer. Der Frankobetrag auf diesen Brief war 9 Kreuzer (1/2 bis 1 Loth bei 1 bis 6 Meilen = 4 Kreuzer, zuzüglich 4 Kreuzer von Johannes Poli und ein Kreuzer von Franz Kapeller). Von Nassereith nach Innsbruck wurde der Brief mit der regulären Post befördert. Diese beiden Botenverbindungen bestanden schon seit dem 18. Jahrhundert. Die Bayerische Generalpostdirektion schloß am 24. Dezember 1810 mit dem Boten Johannes Poli aus Nauders - und am 27. Dezember 1810 mit dem Boten Franz Kapeller aus Imst jeweils einen Dienstvertrag. Quelle: Friedrich Pietz Vorphilahandbuch Bayern, hierzu Nassereith und Meran. Oberinntaler Bote Franz Kapeller von Nassereith bis Finstermünz (A-B und zurück). Gesamt: 64 km einfache Strecke; Vinschgauer Bote Johannes Poli von Finstermünz bis Meran (B-C und zurück). Gesamt: 89 km einfache Strecke;
Beste Grüße von VorphilaBayern