Zwangs-Mischfrankatur für Drucksachen im Zeitraum 1.7. - 27.7.1954

  • hallo Ralph,

    bis wann wird es den Bücherzettel gegeben haben? Das habe ich bisher nicht verfolgt, vermute aber mal, dass auch in den 80ern welche versandt wurden. Dürfte mit dem Aufkommen der privaten Faxgeräte sein natürliches Ende gefunden haben

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    die Sektkorken knallen - es ist soweit: Meine 3 M€ (Bewertung nach Michel-Briefekatalog 2022) Belegeansammlung ist Attestware - naja vorerst noch "Kurzbefund" - an der ich, trotz 1000% Michel, nicht vorbeigehen konnte.

    Da ich hauptsächlich den Kurzbefund - aktuell ausgestellt vom renommierten Verbandsprüfer - erworben habe, zeige ich ihn hier mit vollem Besitzerstolz:


    Ist das eigentlich ok, dass man sich im Kurzbefund mit Angaben so zurückhält? Naja, für 13,12€ (Prüfgebühr: 0,12€ (4% von 3,00€) zzgl. 5,00€ für Belegvorlage zzgl. 8,00€ für grossen Kurzbefund) kann man wahrscheinlich keine Angaben zum Ausgabeort oder -tag erwarten; immerhin ist der Beleg irgendwie in Teilen oder Gesamten "einwandfrei". Dafür rückseitig die Abbildung im Vollformat mit Prägesiegel und Beipackzettel:


    Damit alles seine Ordnung hat, hier noch mein scan der Drucksache der 1.Gewichtsstufe, die am 24.7.1954 in Benediktbeuern aufgegeben wurde und mit der Zwangsmischfrankatur 5 Pf Posthorn und 2 Pf Heuss tarifrichtig frankiert ist. Aufgabestempel ist der aptierte KBS BENEDIKTBEUERN / b


    Absender waren die Salesianer im Kloster Benediktbeuern, die leider die Klosterbrauerei nicht mehr betreiben.

    mit bestem Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (23. August 2023 um 06:45)

  • Lieber Michael,

    scheinbar üblich - bei vlt. 300 Attesten pro Tag? ;(

    Jedenfalls ist das immer noch weitaus besser, als Prüfzettelchen von Herrn Bayernprüfer S., die eine Zuordnung von Zettelchen zur Marken nicht zulassen. ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo stampmix,

    sorry aber ich weiss nicht was du eigentlich hier noch mehr willst / erwartest. Du hast einen FOTOBEFUND aus dem alles hervorgeht mit dem Befund EINWANDFREI. Und dann intepretierst jetzt selbst noch sowas ...

    immerhin ist der Beleg irgendwie in Teilen (...) "einwandfrei"

    ...da rein. Was gibt Anlass zu so einer, den Befund im Prinzip hinterfragenden Interpretation ? Weil Du dafür massive 13,12 EUR gelöhnt und dafür nicht genug an Beschreibung im Textteil hast ?!

    Ich kann Euch manchmal wirklich überhaupt nicht verstehen....

    Nix für Ungut + Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ...vielleicht künftig dann besser (IM an) ...(IM aus) setzen, dann gibt`s garantiert keine Missverständnisse 8o

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    ganz ohne Ironie: Das Wesentliche an dem Beleg, nämlich die seltene Mischfrankatur, geht aus dem Befund nicht hervor. Er ist daher nichtssagend und völlig überflüssig. Die € 13,12 sind daher zum Fenster hinausgeworfen. Dieses Phänomen ist aber hier keineswegs ein Einzelfall, sondern aus anderen Sammelgebieten, zumindest aus dem von mir betriebenen, sattsam bekannt.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Peter,

    ebenfalls ohne Ironie: Ich bin auch hierzu einer völlig anderen Auffassung. An anderer Stelle wird gerade trefflichst über einen Beleg diskutiert mit dem 4er-Block einer 70er Posthorn vom Eckrand, für den fast 30.000 EUR ausgegeben worden sind. Warum wird darüber diskutiert ?

    Weil es an einem BPP-Befund fehlt. Ein Befund in dem steht, dass der Beleg echt und einwandfrei ist. Das ist die BPP-Kernleistung, die auch im vorliegenden Fall für 13,12 EUR mit Abbildung des Prüfstücks auf dem Befund erbracht worden ist. Soll das geschenkt sein ?

    Wenn der Auftraggeber gerne hätte, dass das mit der Seltenheit der Mischfrankatur mit in Erwähnung gebracht wird, dann steht es ihm frei, den Prüfer darum zu bitten, das zu tun. Seine originäre Aufgabe ist es nicht. Wenn es eine solche werden soll, dann habe ich schon an anderer Stelle geschrieben, muss - auch wenn es manchem schwerfällt - miteinander geredet werden (ARGEN, Spezialsammler etc.).

    + Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,

    wenn es auch auf das hier gezeigte Prüfstück nicht zutrifft, so ist es doch bisweilen auch der Fall, dass der Auftraggeber, weil er kein Profi ist, die tiefere Bedeutung eines Stückes gar nicht kennt. Darf er dann vom Prüfer nicht erwarten, dass dieser die Besonderheit auf einem Befund erwähnt, ohne darauf hingewiesen worden zu sein? Dass es nicht selten vorkommt, dass der Prüfer die Besonderheit selbst nicht erkennt, sei am Rande auch erwähnt. Allerdings auch, dass der Prüfer sich dann nicht mit den 4% für die eigentliche Prüfgebühr zufrieden geben muss, sondern auch einmal etwas kräftiger hinlangen darf, wobei die restlichen € 13,-- Grundgebühr ja auch schon Geld sind. Der Auftraggeber hätte dann aber auch etwas in der Hand, was, wie in dem vorliegenden Fall, nicht jeder Laie selbst dem Beleg ansehen kann und das der wahren Seltenheit seines Stückes entspricht. Daher kann Deine BPP-Kernleistung vielleicht die originäre, aber niemals die alleinige Aufgabe eines Befundes sein.

    Warum Michael diesen Brief überhaupt zum Prüfen geschickt hat bzw. was er sich von einem Befund versprochen hat, ist eine andere Frage. Bestimmt war es aber mehr als die BPP-Kernleistung. Hocherfreut war er beim Empfang der Prüfsendung bestimmt nicht. Darauf möchte ich wetten. Aber das erzählt er uns sicher gerne selber.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ich denke damit hast Du das an anderer Stelle schon diskutierte Dilemma nochmal klar auf den Punkt gebracht. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass diese Seltenheitsbemerkungen und die dazu gehörigen Werteinschätzung - auf die es ja viele ankommt - letztendlich (nur) Sachverständigen oder Auktionshäusern zukommen soll. Hmmm, andererseits erlebt man ja dann aber doch BPP-Befunde / BPP-Atteste, in denen auf Seltenheiten / Besonderheiten hingewiesen wird. Ich habe ja auch solche, kann da aber keine Stringenz erkennen, vor allem wenn es um das postgeschichtliche geht. Im vorliegenden Fall ist es sicherlich vom Wissen / Aufwand her kein Hexenwerk.

    Andere Stimmen sagen wiederum nicht ganz zu Unrecht, dass wenn es der BPP derartiges originär übernehmen soll, dessen Aufwand / Kostenansatz zu hoch gehen würde. Wenn ich wie gerade hier im Forum immer wieder sehe, was man so alles als selten betrachten kann, dann ist das sicherlich auch eine Herausforderung bzgl. der Arbeitstiefe eines BPP-Prüfers. Und da komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass das ohne die ARGE`n, die Spezialsammler und die Anerkenntnis ihrer Forschungen nicht gehen wird. Es ist heftigst befremdlich, dass sich da beim BPP offenbar nichts, aber auch rein gar nichts grundsätzliches zu bewegen scheint.

    Beste Grüße !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Und da komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass das ohne die ARGE`n, die Spezialsammler und die Anerkenntnis ihrer Forschungen nicht gehen wird. Es ist heftigst befremdlich, dass sich da beim BPP offenbar nichts, aber auch rein gar nichts grundsätzliches zu bewegen scheint.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • hallo zusammen,

    zur Erinnerung habe ich nochmals den Anfang meines Beitrags einkopiert:

    die Sektkorken knallen - es ist soweit: Meine 3 M€ (Bewertung nach Michel-Briefekatalog 2022) Belegeansammlung ist Attestware - naja vorerst noch "Kurzbefund" - an der ich, trotz 1000% Michel, nicht vorbeigehen konnte. Da ich hauptsächlich den Kurzbefund - aktuell ausgestellt vom renommierten Verbandsprüfer - erworben habe, zeige ich ihn hier mit vollem Besitzerstolz ...

    Vorneweg: Kaufgrund für diesen bei ebay eingestellten Beleg war der Kurzbefund für einen Beleg aus der 1€ Kiste. Prüfgebühr 3,00€*4% = 12 cent !

    Naja, ich habe in der Prüfordnung nachgeschaut und weiß seitdem: bei Ganzstücken greift die Mindestvergütung von 5€ und grosser Kurzbefund für 8€ sorgen für insgesamt 13€, aber warum macht ein Bundesprüfer das? Wie immer: Gewinnmaximierung. Diese Nullnummern im Sekundentakt (für das Befunden und Unterschreiben, den Rest übernehmen Hilfskräfte) abzuarbeiten lohnt sich einfach.

    Ich habe es unter Kuriosum abgeheftet.

    Drucksachen konnten damals mit bis zu 5 Worten ergänzt werden, zum Beispiel: "125 - 177 - echt - einwandfrei - tarifgerecht" - und damit wurde der grosse Kurzbefund seinem Prüfstück erschreckend gerecht.

    Sollte das grosse Kurzbefunden von Krabbelkistenbelegen Schule machen, müssen die Händler auf größere Kisten umstellen und noch mehr Papier schleppen. Es möge ihnen erspart bleiben.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    wenn es einen Monat dauert bis sich die Tarifänderungen bis zu Sieger in Lorch herumgesprochen haben, dann sieht die Stammkundeninformation so aus:

    Und so ist dieser nette Luftpostbeleg (PP12) erst am 12.8.1954 - für 150km - in die Luft gegangen und hier leider off-topic.

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    das Stück ist doch sicher nicht geflogen worden, oder? Gibt es Merkmale beim innerdeutschen Postbetrieb, die sicher erkennen lassen, dass die Post auch tatsächlich geflogen wurde?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    man weiss es nicht ...

    Also Lorch nach Stuttgart ist die Flugbeförderung auch bei bezahlter Luftpost auszuschliessen.

    Aber nicht auszuschliessen: Lorch - Stuttgart - Luftpost STR-MUC - Ingolstadt

    Das war bis Anfang der 30er Jahre einfacher, als Flugpostbestätigungsstempel vorgeschrieben waren.


    offtopic: Bald kommt ja die Messe in Ulm und ich freue mich schon auf die Reaktionen der hilfsbereiten Händler auf ihre Frage "kann ich Ihnen helfen, was suchen Sie denn?" mit: Drucksachen Juli 1954 8)

    Leider vom Oktober 1954:

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    danke für deine Antwort.

    Dann können wir zusammen die Händler in Ulm abklappern, denn ich stelle dann nach dir die Frage: "Haben Sie Drucksachen aus AD vom Juli 1854"?

    Auf die Gesichter darf man gespannt sein ... :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.