...äh blöde Frage: Wo ist der Portozuschlag und wer hat den kassiert ?
Portobriefe
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Hallo Tim,
Portozuschläge gab es im 1852er Vertrag nicht. Erst zum 1.9.1868 kamen diese auf, dann aber heftig (Verdoppelung der Frankotaxe).
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Hallo Ralph,
vielen Dank Dir, ich war gerade völligst aus der Spur. Aber wiewohl: Die Schweizer und kein Porto, das kann man ja kaum glauben
LG
Tim
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Lieber Ralph,
ich hatte mir vorher die anderen Beiträge angesehen und über die 6 Kr für die Schweiz gewundert, da üblicherweise 3 Kr angeschrieben wurden. Ich meine, da ist noch einer mit 6 Kr dabei. Muß jetzt weg.
liebe Grüße
Dieter
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Hallo Tim,
ein Portozuschlag war der CH nicht zu vermitteln - das kannten die intern gar nicht und hätten auch nicht verstanden, warum man 1/3 hätte mehr zahlen müssen bei unfrankierter Versendung, als bei frankierter Versendung. Die CH war froh, all ihre Kantone 1852 einigermaßen in die Reihe bekommen zu haben, das war das Primärziel der CH - Bundespost; da es eine lange, gemeinsame Grenze mit Baden, Württemberg, Bayern und Österreich gab, galt es "Unterschleife" möglichst zu verhindern, um nicht zu viel Geld abfließen zu lassen. Je größer die Differenz zwischen Briefen mit und ohne Portozuschlag war, je mehr wurde geschmuggelt und dann bekam zumindest eine Postverwaltung gar nichts für die Briefe ...
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Hallo Ralph,
und danke auch nochmal für die erweiterte Betrachtung, mit guten und verständlichen Argumenten, die gegen Portozuschläge sprechen. Aber warum hat man es dann später umso heftiger eingeführt und nicht auch mit anderen Nachbarstaaten wie bspw. Frankreich (einfach) so gehandhabt. Da war die Unterschleifgefahr ja eigentlich nicht weniger gegeben, oder ?
LG
Tim
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Hallo Tim,
die CH war postalisch von Frankreich abhängig - von den AD-Staaten weniger, aber auch Frankreich kannte in der frühen Markenzeit mit ausländischen Postverwaltungen sehr gut die Wirkung von Portozuschlägen und wollte das umgesetzt wissen.
Die Be- und Verrechnung von Portobriefen war ca. 5 bis 10mal aufwändiger, als bei Frankobriefen, daher war für diese Mühewaltung der Postverwaltungen der Zuschlag gerechtfertigt.
Der PV vom Oktober 1852 lief halt so lange, bis ein neuer PV kam und den brachte man erst nach dem 1866er Krieg und dem Ende des DÖPV zustande, weil es jetzt den Norddeutschen Bund gab und die noch verbliebenen Südstaaten praktisch mit einer Stimme sprechen konnten. In den 1860er Jahren spätestens gab es ein Umdenken in Richtung pro Zuschlägen, aber die Altverträge, die das nicht vorgesehen hatten, mussten halt erst mal revidiert werden und das dauerte ...
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Lieber Ralph,
eine in meinen Augen sehr schlüssig-nachvollziehbare Argumentation: Kleines Postaufkommen - wenig Portoerhebungsaufwand <> großes Postaufkommen - hoher Portoerhebungsaufwand...und irgendwann schlug das Pendel auch im internationalen Austausch mit der CH auf die Seite, wo es bei anderen Vertragsstaaten mit hohem Postaufkommen längst stand.
1A+++
LG
Tim
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Guten Abend zusammen,
bei dem Cordier-Beleg anbei handelt es sich schon um einen ziemlich "dicken Brummer", der sich trotzdem noch unterhalb der 2. Gewichtsstufe bewegt. 9 Kr für Bayern und weitere 3 ins erste schweizer Rayon machen 12 Kr = 40 Rappen für den Empfänger. Warum nicht 9/3 austaxiert wurde, bleibt das Geheimnis des Postexpeditors, der wohl dachte: Hauptsache die eigene Kasse stimmt.
Viele Grüße
vom Pälzer
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Lieber Tim,
schöner Brief aus bekannter Korrespondenz. Bayern hatte die CH - Taxe eigentlich nicht zu notieren, auch wenn das etliche getan haben; hier hat sich unser Postler mal absolut vertragskonform verhalten.
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Lieber Pfälzer
Erklär mir mal die deutschen Stempel auf der Rückseite bitte.Der Brief ist was für meine Kartei!
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...haaarrrr !
Da könnten wir ins Geschäft kommen ! Du erklärst mir, was der 7A von Wohlen heißt - 7 Uhr abends ?
Erster deutscher Stempel (Halbkreiser vom Aufgabetag) auf der Rückseite ist der Durchgangsabschlag von Landau i.(n) d.(er) Pf.(alz), von wo aus es dann über die pfälzische Maximiliansbahn ins Badische nach Karlsruhe ging. Im offenen Transit durch Baden dann dementsprechend Bahnpoststempel (Zweikreiser ebenfalls vom Aufgabetag) der Großherzoglichen Badischen Staatsbahnen zum Taxpunkt nach Basel.
LG
Tim
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Hallo Tim
Nun, 7 A = 7 Uhr abendsStempelgruppe 115, Wohlen hatte zwei solcher Stempel die optisch nur wenig voneinander abweichen.
Also diesem alten Papier würd ich schon Asyl gewähren 😀 -
Hallo Pälzer, hallo St.G.,
da bin ich aber jetzt gespannt.
In Bayern gab es ebenfalls sog. 7A-Stempel. (Straubing, Fürth, u.a.)Bisher hat niemand eine einleuchtende Erklärung dafür vorbringen können.
Wenn in der Schweiz die Bedeutung eindeutig ist, wäre das vielleicht ein guter Ansatz für die Interpretation des bayerischen Stempels.
Beste GrüßeWill
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Hallo Tim
Nun, 7 A = 7 Uhr abendsStempelgruppe 115, Wohlen hatte zwei solcher Stempel die optisch nur wenig voneinander abweichen.
Also diesem alten Papier würd ich schon Asyl gewähren 😀Hallo St.G.,
ist diese Erklärung durch postalische Quellen belegt oder Deine Interpretation?
Beste GrüßeWill
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Hallo Will,
wenn man sich so die anderen CH-AK`s in diesem thread anschaut, dann findet man Wohlen 10A, post 11, Wohlen 8M (?), post 12, Wohlen post 13, unleserlich, Wohlen 3A (?), post 16 und jetzt Wohlen 7A, post 49. Ich vermute wie Du, stehe aber auf dem Schlauch
LG
Tim
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Hallo St.G.,
ist diese Erklärung durch postalische Quellen belegt oder Deine Interpretation?
Beste GrüßeWill
Trommelwirbel ! ...genau, der bayerische 7A sucht immer noch seine Erklärung !
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Es gibt auch den Buchstaben M
Die einzelnen Positionen waren austauschbar im Stempel. So war es möglich Tag, Monat, Jahr und Zeit einzeln zu ändern.
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Lange gab es Philatelisten die behaupteten an einem Sonntag war ein Postamt nicht tätig. Dies in den 1850 er Jahren. Es sei vergessen gegangen den Tag zu wechseln wurde argumentiert.
Es gibt aber leider zu viele Briefe von unzähligen Ortschaften in der Schweiz die ein Datum von einem Sonntag tragen.
Fazit, es wurde doch zumindest gestempelt an Sonntagen.
Glaubt aber auch heute noch nicht jeder.
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