Stürme, Schiffbrüche und andere Seezufälle der Postbeförderung...
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DIE ABENTEUER DES CLIPPERS TIPTREE
Ich zeige ihnen diesen Brief aus Frankreich nach Australien (Das ist einer meiner vorzogen Briefe)...
Abfahrt: Boulogne sur Mer, 16. September 1856
Ambulanttransitstempel: Paris à Calais: 17. September
Transitstempel: London, 18. SeptemberEinschiffung Liverpool an Bord des Segelbootes Tiptree den 21. September
Ankunftstempel (rückseitig): Ship letter 10. Januar 1857 mit handschriftlicher Bestätigung auf Vorderseite Received 10 January 1857
Postgebühr: 80 + 80 + 80 + 40 + 20 centimes = 3 francs,
2. Gewichtstuffe von dem Tarif nach Australien via England und Kap der guten Hoffnung.Das Lesen der Ankunftsmeldung (9. Januar) in der australischen Presse ist eher alltäglich:
(aus der Zeitung Empire, Sydney, Freitag 16. Januar 1857)
Was mir erstaunt hat, ist die Reisedauer: fast 4 Monate... In dieser Epoche ist es üblich, England und Australien in den 75 / 90 Tagen zu verbinden. Zum Beispiel, mit dem Clipper Champion of the Seas (77 Meter lang und 5200 m2 Tragflügels):
Dann habe ich meine kleine Untersuchung geführt
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The Missing Mail Ship Tiptree - Das verschwundene Postschiff Tiptree
Ein Artikel eben vom 30. Dezember 1856 der australischen Zeitung " The Courier " hat mir die Antwort gebracht. Er ist betitelt: The Missing Mail Ship Tiptree : "das verschwundene Postschiff Tiptree ".
Tiptree ist ein clipper der Schiffahrtsgesellschaft White Star Line, der, besonders, die Verbindung England - Australien dient. Er verläßt Liverpool für Melburn am 21. September mit 500 Auswanderern an seinem Bord.
Vom 25. bis 27. September überquert er einen wirklich apokalyptischen Sturm wie werden Sie können ihn lesen (auf englischer Sprache) im obengenannten Artikel.
Sehr schwer beschädigt versucht das Schiff vergeblich, nach England zurückzukehren. Eben nur am 8. Oktober gelingt ihm, Lissabon zu erreichen. Er wird dort mehrere Wochen für Ausbesserungen bleiben.Die Passagiere haben den Tod im atlantischen Ozean leicht berührt... Sir werden kein Angst in den "Roaring Forties gehabt haben!
https://books.google.fr/books?id=9S3JAAAAQBAJ&pg=PA117&lpg=PA117&dq=40.+südlichen+breitengrad+seeweg&source=bl&ots=e6-YUvoPkk&sig=MM5NSl7StL8lM5VtxhXAbWi8unI&hl=fr&sa=X&ved=0ahUKEwiG96nf57vWAhULL8AKHWYBDikQ6AEIPzAD#v=onepage&q=40.%20südlichen%20breitengrad%20seeweg&f=false -
Hallo Laurent,
gezeigte Brief gehört der richtige Sammler. Ohne dich hätten wir vermutlich viel weniger Details erfahren...danke
LG Adriana -
Dann habe ich meine kleine Untersuchung geführt ...
Lieber Laurent,den allerbesten Dank für diesen Beitrag, das ist für meinen Geschmack Postgeschichte UND Social Philately vom feinsten
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Hallo Laurent,
das ist ja unglaublich, was du da heraus gefunden hast - phantastisch. Ein großes Schaustück in diesem wunderbaren Forum, das will schon etwas heißen. Von mir ein triple A !!!
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- Offizieller Beitrag
Hallo Laurent
Hier hasst du ja ein sehr beliebtes Sammelfeld nach vorne gebracht. Sehr beliebt weil es auch historisch und generell sehr viele Leute treffen die sonst keine Ahnung zu Postgeschichte hat. Beliebt ist es auch weil es viele Berichte von Zeitungen oder auch prominenten Augenzeuge zu finden; im Archiven oder jetzt auch im Netz.
"Wreck and Crash" Sammlungen aufzubauen sind aber ab und zu sehr teuer, manchmal gibt es nur ein Handvoll Briefe gespart oder in schlimmsten Fälle nur einen. Dann kann man die Preise ahnen. Aber zum Glück gibt es auch Fälle wo alle Briefe gespart sind, mehr oder wenig von Wasser getränkt dann auch nicht mehr ohne Marken dabei.
Interessant ist es auch dass viele von diese "Wreck-Letters" einen Wreck-Stempel ha[size=10]ben, auch wo es wenige Briefe gerettet waren.
Hoffentlich kann ich auch bald einen Brief hier zeigen, wenn es klappt. (Hatte einmal vor selbst eine kleine Sammlung zu bauen, aber es geht sehr langsam)
Danke fürs Zeigen und schönen Sonntag.
Hoffentlich sehen wir noch einige Belege hier.Viele Grüsse
Nils -
- Offizieller Beitrag
Nachtrag:
Es gibt natürlich Litteratur hierzu. Hier ein Beispiel bei Philabooks:
https://www.philabooks.com/pages/detail.a…11&Search=wreck
Viele grüsse
Nils -
Hallo Nils,
es ist immer wieder erstaunlich, worüber es sicherlich hervorragende Literatur gibt - klasse.
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Hallo,
ich danke ihnen allen für ihre Einschätzungen, und für die bibliographische Ergänzung!
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- Offizieller Beitrag
es ist immer wieder erstaunlich, worüber es sicherlich hervorragende Literatur gibt - klasse.
Hallo Ralph
Es wäre eher erstaunlich wenn es kein Literatur über "Wreckpost" gäbe.
Schiffspost war für den Wirtschaft sehr wichtig die Küste entlang. Deswegen gibt es sehr gute Quellen über was falsch gelaufen war. Denk mal, allein um die norwegische Küste gibt es 14.000 gekannte Schiffswracks. Die meisten sind Fischboote mit wenig Bedeutung so allgemein. Aber wenn es um Postschiffe, grosse Frachtschiffe oder Passagierschiffe ging war es für die Gesellschaften ein grosser Ereignis. Für viele eine Katastrophe.
Wie viele gibt es weltweit? Wie viele hatten Post dabei?Für den Sammler die Schiffspost sammelt sind diese Ereignisse ein sehr interessant. Was gegen eine Sammlung spricht ist dass viele vor der geretteten Briefe nicht immer schön sind. Ab und zu sind nur Teile gerettet. Aber wer stört das heute?
Immerhin - es gibt bei "Wreckpost" so viele Angriffspunkte wenn man sammeln will so dass es an viele Anziehungskraft hat. Und wenn man es auch schematisch darstellen kann kommt es auch Literatur. Und Vereine.Viele Grüsse
Nils -
Hallo Nils,
das ist mir schon klar - die Betonung meines Satzes lag auf "hervorragende Literatur". Ich stelle es mir nicht gerade einfach vor, über australische Katastrophenpost ein Buch zu schreiben. Man muss ja einen direkten Bezug zu Schiffen, Unglücken, Postverkehr auf diesen verunglückten Schiffen herstellen können und dann idealerweise mit entsprechenden Belegen zeigen können.
Wie du richtig schreibst, kann ein Schiff ja 10.000, oder 50.000 Briefe dabei gehabt haben, aber heute, meinetwegen 100 oder 150 Jahre später, sind noch eine Handvoll davon bekannt bzw. erhalten. Das macht die Aufarbeitung auf postgeschichtlicher Ebene ja auch nicht gerade einfach - mangels Masse.
Umso erstaunlicher ist es doch, dass es Forscher gibt, die dieses Nebengebiet (mehr ist es leider nicht, wenn man die Masse der Sammler anschaut) so intensiv beackern und dicke Bücher über diese hochintersesanet Thematik schreiben; von daher Daumen hoch jedem Literaturersteller, da kann ich nur meinen Hut ziehen.
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- Offizieller Beitrag
Wie du richtig schreibst, kann ein Schiff ja 10.000, oder 50.000 Briefe dabei gehabt haben, aber heute, meinetwegen 100 oder 150 Jahre später, sind noch eine Handvoll davon bekannt bzw. erhalten. Das macht die Aufarbeitung auf postgeschichtlicher Ebene ja auch nicht gerade einfach - mangels Masse.
Hallo die Runde
Es gibt Unfälle wo wenige Briefe erhalten sind und es gibt Unfälle wo viele Briefe bekannt sind. Das erstaunliche ist dass es selten in Auktionsbeschreibungen seltene erwähnt ist dass es um ein von wenigen bekannten handelt. So ich denke dass Wreck-Post meistens nicht so schwer zu belegen sind, und auf jeden Fall nicht schwer zu beschreiben sind weil die Unfälle auch sehr oft in viele Quellen zu finden sind.
Ein Beispiel für Schiffbrüche wo es zur Zeit relativ viele Briefe auf den Markt gibt ist die Briefe die mit SS Jabba gebracht sind.
Mehr kann man hier lesen: https://www.submerged.co.uk/jebba.php
Zeige hier ein von meine Briefe. Epe in Süd Nigeria nach London.
Der Brief hat nicht viele Schaden, aber zeigt ein von mehreren "Salve from SS Jabba Stempel".Viele grüsse
Nils -
Hallo Nils,
ein interessanter Brief -
- Offizieller Beitrag
Hallo Laurent
Schon ein interessanter Brief, aber je mehr man über die Verhältnisse weiss, je interessanter wird es ja.
Ich zeige hier noch zwei Belege von gleichen Fall.
Zuerst eine Postkarte von Calabar nach London. An SS Nigeria geschrieben mit SS Jebba geschickt und einen Bild von SS Leicester. Der "Salved from SS Jebba" Stempel ist eine andere als der oben gezeigt. Aber Ankunftsstempel in London der gleiche.
Zweite Beleg ist einen Brief aus Freetown in Sierra Leone nach London. Hier ist ein dritter "Salved from SS Jebba" stempel. Und sogar ein anderer Stempel in London als Ankuftsstempel abgeschlagen.
Diese Stempel sind ja längst katalogisiert. Eine Übersicht habe ich leider nicht.
Die meisten Briefe bei Wrackpost haben Stempel wie "Damaged by sea water" und ähnliches ohne Schiffsname. Die seltener sind die mit Schiffsname als Teil der Stempel. Wenn es um Jebba geht ist es wohl ein Fall wo es eben nicht selten ist.
Übrigens ist erste Schiffswrackstempel von 1799 (Schiff Lutin).Viele Grüsse
Nils -
- Offizieller Beitrag
Hallo Freunde
Auch für norwegische Postschiffbrüche und Unfälle gibt es einen Buch.
Mehr als 80 Fälle zwischen 1691 und 1907 sind erwähnt. Und nicht weniger als 90 Leute sind durch diese Postschiffbrüche gestorben.Leider ist das Buch nur in norwegisch geschrieben. Und leider ist auch wenige Briefe gezeigt.
Aber wenn man Interesse in diese Richtung hat ist es lohnenswert das Buch im Regal zu haben.Viele Grüsse
NilsPS! Gleicher Autor hat einen Buch über Postraub vor 1875 in Norwegen geschrieben.
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Hallo Nils,
sollen wir jetzt norwegisch lernen? [Blockierte Grafik: http://altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/wink.png]
Vielleicht findet sich ja jemand, der ins Englische übersetzt.Ich bin immer wieder überrascht, welche Menge Literatur es zu maritimen Themen gibt.
beste Grüße
Dieter -
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Wundervolles Bild, Nils, aber ich würde nicht mal mit dem Kapitän dort tauschen!