MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo,

    zeige hier einen Brief von Passau nach Hardorf bei Osterhofen vom 1.2.?? Leider lässt der inhalts- und datumslose Brief keinen Rückschluss auf das Verwendungsjahr zu. Da es sich bei der Marke um Platte 5 (Typ 2) handelt, gehe ich von 1861 oder 1862 aus.

    Die Marke zeigt unten einen markanten Druckausfall bzw. - abschwächung (keine Papierschürfung!!). Offensichtlich war dieser Randbereich der Druckplatte ungenügend eingefärbt, verfettet oder sonstwie beeinträchtigt, wodurch die entsprechenden Marken (und auch die Randtrennleiste) dort nur ansatzweise ein blaues Druckbild zeigen. Eine Kuriosität, aber in dieser Form sicher ungewöhnlich...

  • Hallo mikrokern,

    eine sehr interessante Marke, habe ich so noch nicht gesehen.

    Rein vom Gefühl her würde ich zu 1861 tendieren, da ich 1862 in Passau eigentlich schon einen offenen Mühlradstempel erwarten würde. Aber das ist nur eine Vermutung die sich nicht auf bekannte Verwendungsdaten stützt.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

  • Rein vom Gefühl her würde ich zu 1861 tendieren, da ich 1862 in Passau eigentlich schon einen offenen Mühlradstempel erwarten würde. Aber das ist nur eine Vermutung die sich nicht auf bekannte Verwendungsdaten stützt.


    Hallo Nacktnasenwombat,

    ja, sehr gut möglich, zumal in Winkler's "Handbuch der bayerischen Poststempel" auf S. 235 für den gMR 385 "Beleg 12.8.61" angegeben wird. Vielleicht kann unser MR-Stempel-Spezialist kilke etwas dazu sagen.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    im Thread der 6 Kreuzer braun, post 149 ist geschlossene MR "385" Passau Nd auf einem Brief vom 14.11.1861 gezeigt.

    Eine Verwendung 3 Monate später wie bei Winkler angegeben. Eine Verwendung noch im Jahr 1862 kann nicht ausgeschlossen werden.

    Ein ganz ähnlicher Druckausfall der unteren Randlinie auf einer Mi.12, 12 Kreuzer grün ist im 27.Sem-Auktionskatalog, Los 280 in Farbe abgebildet.

    Herr Sem schreibt dazu: "unten mit Leimfleck (der gesamte Druck fehlt!). Ausruf 170 Euro.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    vielen Dank!

    "Leimfleck" als Ursache für den Druckausfall würde aber bedeuten, dass die Bögen zuerst gummiert und dann bedruckt wurden... Kann ich mir kaum vorstellen. Oder rührt der Leim evtl. von etwas anderem her?

    Kannst Du einen scan der Abbildung aus dem Katalog einstellen? Weisst Du etwas über den Verkaufspreis?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo kilke,

    ja, das ist wirklich sehr interessant. Fast identisches Phänomen des Druckausfalls als rechteckiger Bereich unten. An "Leimflecken" mag ich da auch nicht glauben...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo,

    ein Pendant zu der in posting #1206 gezeigten Marke von Platte 4 (mit Unterbrechung der unteren Schlinge der linken oberen 3) konnt ich jetzt erwerben:

    Brief von Kaiserslautern nach Sobernheim vom 24. Sep. 1861, frankiert mit einer Marke von Platte 5 und fast identischer Druckzufälligkeit der unten offenen Schlinge der kleinen 3 im linken oberen Wertkästchen, hervorgerufen durch hineingelaufene Farbe bzw. druckendes kleines Partikelchen.

    PO-mässig noch zu erwähnen die Beförderung mittels Eisenbahn Trier-Bingerbrück, wobei der Brief der Nahetal-Bahn wohl mittels Kartierung von Kaiserslautern nach Neunkirchen zugeleitet worden sein dürfte.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute an Halloween zeige ich einen Briefumschlag, adressiert an den Gutsverwalter Herrn Ritter

    auf Schloss Hexenaker [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/cursing.png] , Post Riedenburg.

    Die noch vollrandige Marke von Platte 2a ist entwertet mit dem MR "213" von Monheim Sc. Beigesetzt ist

    der Fingerhutstempel "Monheim 24.2." als Aufgabestempel. Die Verwendungszeit dürfte Februar 1852 oder Februar 1853 gewesen sein.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    ja, mit den smilies schein ich ein Problem zu haben. Im Fenster, in dem ich den Beitrag erstelle, sehen die noch richtig aus. Nur im geposteten Beitrag erscheinen die ursprünglichen Codes. ?(

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    zeige einen Brief von Nürnberg nach Weissenburg vom 22.September 1862, frankiert mit einer 3 Kreuzer blau von Platte 5

    aus der rechten oberen Bogenecke. Die Marke in nicht sauberem Druck.

    Die Marken von Platte 5 sind in aller Regel mit 4 spitzen Ecken. Hier sind die unteren Ecken nicht spitz gedruckt.

    Zu der verdünnten Farbe, die typisch für die Marken von Platte 5 ist, schreibt Herr Sem in seiner Plattentafel:

    "Offensichtlich wurde damals die Druckgeschwindigkeit auf den Schnellpressen erhöht und gleichzeitig eine schneller

    wegschlagende verdünnte Farbe verwendet."

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    sehr interessante Marke, das Ende der Lebenszeit der Platte 5-Klischees wiederspiegelnd!

    Bei der rechten unteren Ecke könnte die verlaufene Farbe zum Phänomen der leichten Abschrägung geführt haben.

    Was soll "schneller wegschlagende" Farbe sein? Dünnflüssig ist ja nachvollziehbar, aber "wegschlagend"???

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Zusammen,

    heute bewege ich mich mal auf einem ungewohnten Terrain und stelle einen Brief vom 06.11.1854 ein. Bevor ich mich den Wappenmarken der Pfennigzeit widmete sammelte ich die Kreuzermarken mit den Augsburger Mühlradstempel.

    Ab und zu schau ich noch immer in den hier beliebten Thread der "MiNr 2, 3 Kreuzer blau - Durck und Plattierung. An dem gezeigten Brief wollte ich nun den Eigenversuch wagen und die Plattierung der 3 Kreuzer Marke vornehmen. Hierzu habe ich mich der super Aufstellung :thumbup: der 8 Platten bedient, die Microkern eingestellt hatte.

    Aus meiner Sicht würde hier die Platte 2II 2c am ehesten zutreffen. Allerdings wird in der Aufstellung erwähnt, dass diese erst ab März 1855 in Verwendung war ?

    Was meint Ihr dazu?

    Gruß

    Staatswappen

  • Hallo Staatswappen,

    die Marke ist von Platte 2c, gehört aber meiner Meinung nach nicht ursprünglich auf den Brief (Montage).

    Es ist ein innerbayerischer Brief in der 2.Entfernung. 6 Kreuzer mussten dafür geklebt werden. War das Gewicht

    über 1 Loth, dann wären 12 Kreuzer nötig gewesen. Eine 9 Kreuzer-Frankatur macht also keinen Sinn.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Staatswappen,

    kilke hat vollkommen recht. Die Marke stammt von Platte 2c, die zwar mittlerweile ab Januar 1855 belegt ist. Ich würde sie aufgrund des abgenutzten Druckbildes aber gegen Ende 1855 oder, noch wahrscheinlicher, nach 1856 einordnen, keinesfalls als Frühverwendung aus 1854!

    Und Fakt ist halt auch, dass der Brief 6 (oder bei "Übergewicht") 12 Kreuzer gekostet haben muss. In diesem Entfernungsrayon sind 9 Kreuzer-Frankaturen nicht möglich.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Mikrokern, hallo Kilke,

    vielen Dank für Eure Meinung. Positiv gesehen, habe ich die Plattierung der Marke richtig eingeordnet, aber es sieht wirklich so aus, als
    wäre die Marke nachträglich aufgebracht worden. Schade.

    Gruß und Danke

    Staatswappen.

  • Hallo Staatswappen,

    alles sehr schade - einfach die Marke entfernen und ins Album mit ihr, während man sich an dem Brief dann ehrlich erfreuen kann.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.