MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo liebe Freunde,

    hier mal ein Brief vom 6.8.1855 von Neustadt nach Wachenheim - der MR-Stempel 236 ist nur ganz schwach abgeschlagen, dadurch sieht man aber die Druckzufälligkeiten im großen Ziffernkreis der 2IIPl.2c links und rechts von der großen 3 besser.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker, liebes Forum und Freunde der Plattenfehler,

    die Druckzufälligkeiten sind ein schöner Nebeneffekt. Viel wichtiger ist für unsere Plattenfehlerfreunde der Plattenfehler IXf.

    "Doppelraute und Verdickung der äusseren Rahmenlinie links oben und unten. Aufspaltung der linken Randlinie und blauer Fleck in der äußeren Rahmenlinie über dem linken oberen Wertziffernquadrat"

    Anzumerken ist, daß der blaue Fleck in der äußeren Rahmenlinie über dem linken oberen Wertziffernquadrat nicht immer ausgeprägt ist und wohl im Endstadium vorkommt.

    Habe von meinen mir vorliegenden Briefen drei Scans im Anhang zum Vergleich gemacht. Dort ist auch die unterschiedliche Ausführung des oben genannten Plattenfehlers zu sehen.

    Grüße
    Plattenfehler

  • Hallo Plattenfehler, hallo liebe Freunde,

    .. nun, dann habe ich hier auch noch ein Exemplar der 2IIPl.2c.

    (auf Brief vom 25.06.1856 von Ludwigshafen nach Edenkoben)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich zeige einen Brief von Augsburg Sc nach Oberammergau Ob vom 14.März 1856, frankiert mit einer 3 Kreuzer blau von Platte 2c.

    Die breitrandige, dunkelblaue Marke mit spitzen Ecken hat eine auffällig abgeschrägte untere Einfassungslinie und klebt vorschriftswidrig rechts oben

    auf sauber adressierten hellblauen Briefumschlag. Die Entwertung erfolgte in Augsburg mit dem geschlossenen MR "18", Type c : weiter Abstand der Ziffern,

    breite "8" und flacher Abstrich der "1". Alles zusammen für keine 10 Euro bei ebay erworben.

    Einfache klassische bayerische Briefe in ansprechender Erhaltung müssen nicht teuer sein. Wer allerdings Buntfrankaturen nach Südamerika bevorzugt,

    der wird eher bei Deider, Köhler und Co. fündig. Hier gilt- ohne Moos nix los.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    ein schöner, klassischer Brief, dessen Anblick immer ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

    Weil du es gerade angesprochen hattest: Steht eigentlich fest, welche Mühlräder der Nr. 18 bei der Filialexpedition Augsburg und welche bei der Hauptbriefpostexpedition am Bahnhof eingesetzt wurden? Da wäre eine Demonstration hier im Forum eine schöne Sache.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber kilke,

    vielen Dank - vlt. kann man einen eigenen Thread aufmachen für die verschiedenen Mühlräder bei Haupt- und Filialexpeditionen der grösseren Städte. Das wäre eine feine Sache und wer, wenn nicht du, könnte hierzu die Hauptarbeit leisten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    das kann man machen. München, Nürnberg ....

    Eine schöne Aufgabe für die kommenden langen Herbst- und Winterabende. Da gibt es viel zu zeigen.

    Aber Priorität hat erst noch die Plattierungsarbeit zusammen mit mikrokern.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    kein Thema - Nürnberg, so weit wage ich mich aus dem Fenster, wird am schwersten ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebes Forum,

    heute ein erst kürzlich erworbener Brief mit dem schönen Plattenfehler "Grosser Keil im linken oberen Wertziffernquadrat".

    Im Peindl/Vogel irrtümlicherweise unter der Platte 2III als Plattenfehler 1 verzeichnet. Es handelt sich natürlich um die Platte 5.

    Der Brief stammt vom 19. Oktober 1960. Scans im Anhang.

    Grüße
    Plattenfehler

  • Hallo mikrokern,

    ...frühe Pl. 4 aus dem Anfang der Druckzeit, also Verwendung ca. Herbst 1858.


    Gestatte mir noch eine vertiefende Frage zur "Frühdruckzeit". Ich lese da in der - sehr geschmeidigen - Mi-Nr. 2-Beilage des aktuellen ARGE-Bayern (klassisch)-Rundbriefes als Identifikationsmerkmal für den frühen Druck der 2II Pl.4, den noch nicht ausgeprägte Fleck im oberen linken Mittelteil. Gibt es evtl. noch weitere Indizien/Erkennungsmerkmale für den Frühdruck der 2II Pl.4 ? Es würde mich ferner sehr interessieren, ob es möglicherweise Belege gibt, die eine Verwendung 2II Pl.4 schon vor dem 01.10.1858 nachweisen.

    + Dank + Gruß !

    vom Pälzer

    Plattenfehler: wo der - hübsche - Haßlocher PF-Beleg letztendlich hingehört ist klar, gell ? :D

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (6. September 2013 um 14:25)

  • Hallo Pfälzer,

    ein Frühdruck zeigt ein klares und sauberes Druckbild.

    Ich zeige nochmal einen frühen Druck von Platte 4 auf Brief vom 5.November 1858 bei dem alle Details im Druckbild zu erkennen sind.

    In den kleinen Ziffernquadraten wirkt die "3" wie hervorgehoben. Die um die "3" gruppierten Rauten sind in voller Ausprägung zu sehen. Bei

    späteren Drucken sind es teils nur noch schmale Striche. Dort, wo bei späten Drucken ein blauer Fleck zu sehen ist, zeigt der Frühdruck eine querliegende "3".

    Der uns bisher früheste bekannte Brief mit einer Marke von Platte 4 ist vom 10.Oktober 1858. Eine frühere Verwendung, auch vor dem 1.Oktober 1858,

    ist natürlich möglich. Jederzeit kann ein Brief mit neuem Frühdatum auftauchen.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    ich danke ganz herzlich für die eindrucksvoll aufschlussreiche Darstellung. Am Beleg natürlich immer am Besten und dann auch noch so was von schön entwertet. Dass eine zeitlich Zuordnung des Druckbildes mitunter von entscheidender Bedeutung für die Datierbarkeit eines Belegs ist, wird mir mit der Zeit immer klarer. Ich kann die Begeisterung an der diesbezüglich fortwährend laufenden Foschungsarbeit auch umso mehr nachvollziehen. Wie ist eigentlich dieser blaue Fleck entstanden, bzw. warum hat man nicht versucht das zu retuschieren ?


    Nochmals herzlichen Dank + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pfälzer,

    weil der blaue Fleck unter B von BAYERN durchweg bei allen Platten zu beobachten ist, muss es eine Schwachstelle schon

    beim Prägestempel gegeben haben. Die Klischees nutzten sich an dieser Stelle zu schnell ab. Die filigrane Feinheit ( eine schrägliegende

    ganz kleine "3") wurde schnell zerquetscht. Das Druckbild der späteren Drucke zeigt nur noch einen blauen Fleck.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    ok, so klar nachvollziehbar, dass das dann danach praktisch an jeder Marke aufgetreten ist.

    Besten Dank + Gruß!

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich zeige einen einfachen Brief von Spalt Mf nach Nürnberg Mf vom 22.November 1851, frankiert mit 3 Kreuzer blau von Platte 2a.

    Die Marke in der für die Verwendungszeit typischer milchblauer Farbnuance. Der kurze Strich oben links ist als PF 1 "Abspaltung der Randlinie"

    im Michel-Handbuch aufgeführt. Es handelt sich aber sehr wahrscheinlich um das kurze Stück einer schräg nach oben in die Druckebene verschobene Metall-

    leiste, die zwischen Stöckel und Trennleiste eingefügt war.

    Die Entwertung erfolgte in Spalt mit dem geschlossenen MR "324". In Nürnberg wurde die Marke zusätzlich mit einem sogenannten Kontrollstrich entwertet.

    Von früheren Sammlergenerationen wurden Federzüge häufig als wertmindernt angesehen, und es wurde versucht, diese chemisch zu entfernen.

    Heute sind gut erhaltene Briefe mit Nürnberger Kontrollstrich Auktionsware.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    ein sehr attraktives Briefchen und was du zu den postalischen Entwertungen - hier: Federzüge - schreibst, hat meine volle Zustimmung.

    Warum der Absender zweimal Nürnberg schreiben zu müssen glaubte, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben, aber gut angekommen ist er ja.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.