Dienstbriefe

Hallo Ralph,

nach W. Königs, Nürnberg - Postanstalten und Stempel 1750-1934 - war dies eine II wie von dir schon vermutet.

Dieser Stempel wurde im Postamt Nürnberg 2 am Bahnhofplatz verwendet.

Grüße

Karl

Hallo Karl,

ich danke dir - glücklich von mir geraten. Bisher hatte ich diesen Stempel gar nicht auf dem Radar. Gibt es denn noch welche mit I oder III?

Hallo Ralph,

diesen Stempeltyp gibt es nur mit II.

Grüße

Karl

Hallo Karl,

ich danke dir - hatte auch keine I bzw. III je gesehen, aber das bedeutet ja nichts.

Lieber Freunde,

da ich, im Gegensatz zu den meisten Sammlern, Dienstbriefe nie verschmäht habe und verschmähen werde, halte ich mich bei diesem Thema für einigermaßen kompetent - aber auch in über 40 Jahren ist es mir nicht vergönnt gewesen, eine "S.S." zu sehen, wobei das 2. "S" sicher für "Sache" steht, das 1. "S" aber ist mir nicht bekannt und geläufig.

Der Polizeianwalt in Frankenthal schrieb am 5.7.1875 einen 3x Frankobrief an das Bürgermeisteramt Waldmichelbar in Hessen mit folgendem Inhalt:

Hildenbeutel, Jakob, 36 J. alte, Fehrmann und Besenhändler aus Waldmichelbach, wegen Strafenpolizeiübertretung (?), Dienstesbeleidigung und ???. Da der Verdacht nahe liegt, der Beanzeigte möchte sich eines falschen Namens gegenüber dem protokollirenden Polizeidiener bedient haben, so wird sein Signalement behufs Recherche nach dem wirklichen Namen des Thäters mitgetheilt.

Derselbe ist ein Mann mitllerer Größe, wahrscheinlich bartlos, hat dunkles Haar, und war bekleidet mit blauleinenem Wamms und schwarzem Filzhut. Sein Leiterwagen war bespannt mit einem Fuchs mit weißer "Bläße".

Ich ersuche um baldige Nachricht und zwar portofrei. Von Hafenfelz (?).

Ich hoffe, ihr könnt das besser lesen, als ich ... und für Tipps zur Franchise bin ich auch dankbar.

wenn ich raten müsste - StrafSache

... ja, das könnte hinkommen. Fragt sich nur, warum frankiert wurde bzw. werden musste? Bei rein staatsrechtlichen Angelegenheiten wäre doch eine portofreie Sendung zu erwarten gewesen.

steht unter der Franschise nicht 12 € (Euro).... die waren aber fortschrittlich.....

... für die Pfalz ist sogar die Zukunft schon Vergangenheit ...

Zitat von bayern klassisch

Fragt sich nur, warum frankiert wurde

Unter der Franchise fehlt die Nummer, die müsste doch zur Anerkennung als

Dienstsache da sein.

Theorie: Ja.

Praxis: Eher nicht. Das wurde so oft vergessen, dass ich es in der Contra-Sammlung gar nicht mehr zeige. Und die Pfalz war da eh sehr, sehr locker ...

Liebe Freunde,

eine attraktive Armensache aus Regensburg von 14.12.1869 des kgl. Advokaten Dötzer wurde bestätigt vom kgl. Bezirksamt Regensburg und ging portofrei am 16.12.1869 auf die Reise nach Vilshofen.

Inhalt:

Curatel (= Vormundschaft) über das illeg. Kind der Gütlers-Tochter Anna Klinger von Oed

Vom kgl. Bezirksgerichte ahier bin ich der Gütlers-Tochter Anna Klinger von Oed als Official-Anwalt in der von ihr gegen einen gewissen N. Bschlagengaul wegen Alimente dahier anhängig zu machenden Klagssache beigegeben und stelle ich hiemit das Ansuchen, kgl. Landgericht wolle den betreffenden Vormund oder die Kindsmutter zur Ertheilung der nöthigen Information an mich veranlassen und die einschlägigen Curatel-Acten zu meiner Einsichtnahme an das kgl. Stadtgericht dahier gegen Verständigung meiner Person durch die kgl. Post übersenden.

Ein Ankunftsstempel mangelt, aber es wird schon alles so gelaufen sein, wie sich das unser Advokat dachte.

Lieber Ralph,

ich stelle fest, daß Juristen schon vor 150 Jahren so gestelzt formuliert haben wie heute.

Ein hübscher Beleg.

liebe Grüße

Dieter

Danke!

Hallo,

da auch ich gerne Dienstriefe kaufe, möchte ich den Folgenden zeigen.

Vom katholischen Pfarramte Neukingen? - kann ich in der Nähe von Fürth leider nicht finden -

an das bischhöfliche Ordinariat Regensburg. Ankunft 21. Sept. 1859

Leider ohne Inhalt.

viele Grüße von woodcraft

Hallo woodcraft!

Alleine schon der verirrte Mühlradstempel ist klasse! Hätte ich auch gerne genommen.... Glückwunsch!

Andreas

... Neukirchen und gM 147 1. Verteilung ergibt?

Ah, Neukirchen und dann wohl Fürth im Wald.

.... ergibt: du irrst dich. Der Stempel von Regensburg ist vom 21.9.1859! Oder war die Umtauschzeit doch erst im Jahr 1859?

Dieter

Südöstlich von Furth (im Wald) liegt Neukirchen (beim Heiligen Blut).