Rußland - Österreich / Vormarkenzeit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ich kann mir nicht vorstellen dass Briefe aus Moskau über Belgrad und Semlin laufen sollte. Vielmehr denke ich dass der Brief den normalen Laufweg über Brody gelaufen war. Aber Lemberg war vielleicht auch eine Möglichkeit?

    Wie auch geschrieben wäre es in Semlin einen Stempel abgeschlagen. Leider sind die Angaben in die Stempelkataloge nicht immer richtig. Von diese Stempeltypen gab es mehrere und den frühen Datum stimmen ja überhaupt nicht mit was man in Kataloge findet.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo NIls,

    diese Gedanken habe ich mir auch gemacht - Stempel Nr. 2470 ist auch ein Russie - Stempel, aber vom österr. Postamt in Krakau abgeschlagen. Dort wurde aber, so weit ich weiß, nichts gerastelt, während Semlin "Zentrum" des Rastelns war. Aber der Contumazstempel fehlt leider und auch der 2470 ist erst ab 1834 bekannt. Alles nicht so leicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Herr Ralph und Nils!
    Danke für euren Betrag zu meinem Russland Brief. Was täte ich ohne die Alpha Männer hier im Forum.. Da wäre ich wohl auf verlorenen Posten. Deshalb wieder einmal mein großer Dank an alle hier im Forum. Hier ist Hilfsbereitschaft Selbstverständlichkeit.
    Mit der Beschreibung gibt es vieleicht noch andere die ihre Meinung zu diesem Russland Brief äussern. Auf alle Fälle einmal meinen Großen Dank dafür.
    Auch freut mich besonders daß die Jahresversammlung gut abgelaufen ist,und wie einige berichtet sind viele mit allerlei Schmankerl nach Hause gefahren. Die Zufriedenheit so vieler ist wohl Zeichen,daß alles gut gelaufen ist.
    Viele Grüsse: Planke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Wie du schreibst ist der Semlin Stempel ab 1832 bekannt. Es heisst dass man nicht die Jahre immer trauen soll.
    Wenn man der Stempel anschaut ist der Stempel mit dem Punktum 2470 aus Krakow eine Möglichkeit, zwar auch aus 1834.
    So wenn es um der Transitstempel geht, gibt es hier so viele unsichere Elemente dass man noch andere Briefe braucht.

    Wenn es um Rastelungen geht kenne ich die Verhalten leider eher wenig. Aber ich habe Briefe aus Semlin mit und ohne Löcher aber immer mit Stempel.

    Entscheidend ist für mich ist dass einen Brief über Semlin laufen sollte wenn aus Moskau.Es gibt zwar ein Semlin in Polen, aber dieses Ort hat wohl vd Linden nicht gemeint.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ja, da haben wir noch große Lücken im Wissen um die Behandlung dieser Briefe. Leider kommen nur wenige vor meine Augen - und mit Bayern haben die wenigsten zu tun.

    Vlt. kann einer unserer Rußland - Kenner hierzu etwas mehr sagen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    das ist der "Russie." mit Punkt - der von Planke hat aber keinen Punkt, meine ich. Außerdem würde ich denen auch nicht immer trauen - ich kann derzeit keinen Grenzort ausschließen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    leider kann ich nur mit Angaben von 1829 dienen. Mindestens (evtl. auch früher?) ab diesem Jahr gab es einen russischen Postkurs von Moskau nach Radziwilow, das dem österreichischen Grenzpostamt Brody gegenüber lag.
    Die rückseitige "23" würde ich für eine Kartierungsnummer halten.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo,

    ich kann mich den Angaben von Michael nur anschliessen.

    Das russische Inlandsporto wurde ja soweit mir bekannt eigentlich nie notiert, insofern sollte die "23" eine Kartierungsnummer sein.

    Bis Mitte 1830 wurde das Inlandsporto, soweit mir bekannt, nach Distanz berechnet. 12 Kopeken bis 100 Werst und dann 4 Kopeken für jede weitere 100 Werst. Inwiefern dann noch das Gewicht eine Rolle spielte ist mir nicht ganz klar, aber ich nehme an dass diese Angaben pro Lot gelten.

    Herzliche Grüsse,
    Simmerer

  • Werte Russland Kenner!
    Zu meinem Russland Brief hätte ich noch einige Hinweise wegen eines Stempels auf der Rückseite zu erwähnen. Ein Stempel scheint auf. Es ist ein Zweikreisstempel,der Aussendurchmesser beträgt 32 mm,der innere Kreis beträgt 23 mm und von den Buchstaben in den Kreisen kann ich nur CK entziffern und im Innenkreis oben eine neun in der Mitte ein Wort nicht lesbarund unten 24. Er ist so schwach abgeschlagen,dass ich nichts weiteres feststellen kann. Vielleicht kann einer von Euch die Rückseite noch besser bearbeiten dass er mehr hergibt, ich kann das jedenfalls nicht. Die Rückseite ist auch mit der Vorderseite angehängt.Nur meine Ergänzung zu meinem Russland Brief der hier im Forum mehrere Russland Fachmänner beschäftigt hat. Allenfalls einmal meinen grossen Dank für Eure Mühe.

    Viele Grüße Planke.

  • Hallo Michael!
    Recht vielen Dank für die flotte Antwort. Der Stempel Moskao in rot auf der Vorderseite rechts unten, ist das auch ein Aufgabestempel. somit
    2x Aufgabe gestempelt oder ist hier ein anderer Grund, dass hier beide Stempel abgeschlagen sind.
    Vielen Dank und Grüße: Planke

  • Hallo Planke,

    Nach der Literatur war es in Moskau zwischen circa 1821 und 1832 Praxis, dass bei ausgehender Post ein roter Einzeiler Moskau auf der Vorderseite und ein schwarzer Datumsstempel auf der Rückseite abgeschlagen wurden.

    Herzliche Grüsse,
    Simmerer

  • Hallo Herr Simmerer!
    Vielen Dank für Deine schnelle Info. Nun kann ich diesen Brief beschreiben, Er hat wohl einiges Kopfzerbrechen bereitet ,aber hier im Forum
    wird so manche Nuss geknackt. Deshalb bin ich hier zu großem Dank verpflichtet an alle hier im Forum.
    Mein innigster Dank an alle und viele Grüsse aus Südtirol: Planke

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus dem Jahr 1835 aus dem livländischen Walk nach Wien, mit Leitvermerk "über Radziwilow"

    Anscheinend handelt es sich um einen versicherten Brief (die russische Vorgängerversion der rcommandierten Schreiben), bis zur russisch-österreichischen Grenze frankiert.
    Die vorderseitige Notierung ist aber etwas unklar: Anscheinend wurden für den 1 Loth schweren Brief 60 Kopeken Porto angesetzt, die darunter befindliche Notierung von 1 R. 60 Kop. scheint zwar als Versicherungsgebühr notiert worden zu sein, nur nach Simmerer's und meiner Kenntnis müssten dies ebenfalls 60 Kop. sein.

    Ungeachtet dieser Unklarheiten auf russischer Seite, bitte ich die hiesigen Österreich-Kenner, sich diesen Beleg einmal anzuschauen.
    Sind die mit Rötel notierten 16 Kr. passend für einen Brief Brody-Wien? Laut meiner Literatur entsprachen 16 Kr. einem 1 Loth schweren Brief bei einer Distanz von 10-12 Posten.
    Was bedeuten die hinter der 16 notierten Buchstaben? Ich lese G?, evtl. für das Franko ab Grenze??
    Es gibt rechts oben eine Tintennotiz und rechts unten neben Vienne eine "1152". Kannes sich hier um Kartierungsnummern handeln? Gibt es Indizien dafür, dass dieser Brief in Österreich als Reco-Brief behandelt wurde?

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    könnte es oben links 16 Cpk für Copeken heißen? Das Ö-Porto mit 14 Kr. CM steht rechts in der Ecke.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,
    Rötelnotierungen kenne ich von Russland nicht. Warum sollte Österreich eine Notierung in Kopeken vornehmen?
    Die 14 Kr. CM rechts oben entsprechen der österreichischen Porto-Forderung gegenüber dem Adressaten, oder?
    Kannst Du auf dem Brief eine Reco-Behandlung in Österreich erkennen?
    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    ich habe mich auch gewundert, meine aber, es könnte auch 16. Bezirk heißen. Ob es das damals gab, weiß ich natürlich nicht.

    Ein Recobrief war es für Österreich sicher nicht - keine Nummer vorn, kein Rötelzeichen, kein Reco - Stempel - nein, darauf deutet nichts.

    Ich weiß, dass die Preußen bei dergleichen Briefen vorne gerne recommandirt stempelten, weil die Russen dergleichen Klarheit oft vermissen ließen; wie Österreich mit Recobriefen aus Russland umging, kann ich dir leider nicht sagen, weil ich aus dieser Zeit noch nie einen gesehen habe (geben die PV RU - Ö denn die Recommandation überhaupt theoretisch her?). Auch in der anderen Richtung kenne ich keinen, was aber nicht viel heißen will.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    Recommandation war meines Wissens zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwischen Russland und Österreich geregelt. Aber wie ich aus russisch-preußischen Belegen gelernt habe, hat dies die Korrespondenten nicht unbedingt davon abgehalten, solche Schreiben aufzugeben. Es könnte auch sein, dass dieser Brief in Russland versichert lief und in Österreich als normaler Brief.

    Vielen Dank jedenfalls für die Hilfe.

    Viele Grüße
    Michael